Tag 5 im Rückblick | #UmsLand Bayern

Irgendlink hat heute erneut einen Loop gemacht. Um Ulm rum. Und auf Ulm rauf. Will heißen auf den Turm des Münsters. Danach hat er sich weiter südlich, wieder – wie gestern – an die Iller, geschafft, wo er vor dem Regen und der Müdigkeit ins Backhaus Häussler in Illertissen geflüchtet ist. Dort hat er von einem rosa Tortenstück geträumt, das, als er aus seinem Nickerchen aufgewacht ist, plötzlich vor ihm stand.

Derart frisch gestärkt machte er sich auf die Suche nach Jedesheim. Weil das so gut zu seinem Namen passt. Irgendlink in Jedesheim – hat was.

Nun hat er sich auf dem Campingplatz in Aitrach eingerichtet – einträchtig hoffe ich – und macht sich im Dorf auf die Suche nach etwas Essbarem.

Das heutige Wegstück (Track) könnt ihr hier → gucken.

Oder hier (ungefähr):

Direkter Link zur Karte

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Hier nun ein paar Bilder von Irgendlinks fünf Reisetag

Beim Aufstieg zum Ulmer Münster Turm.Blick von oben auf das Satteldach einer Kirche und zwei Lirchtürme. Im Hintergrund das Häusermeer der Stadt.

Kloster Wiblingen bei UlmPanoramabild eines strengen Klostrrgebäudes mit zentralem dreifach Turm.

Die ersten Allgäuer Braunen, schönste Kühe der Welt, sagte man mir.Eine braune Kuh wendet den Kopf nach rechts. Sie trägt einen Nasenring.

Irgendlink in Jedesheim.Radler posiert mit Fahrrad vor dem Ortsschild von Jedesheim.

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Von schlafenden Cowboys, Wetterbaronen und einem Hund namens Flocke | #UmsLand Bayern

Es ist verrückt, dass das Wetter unter uns Radreisenden solch ein elementares Thema ist, obwohl wir es doch nicht im geringsten beeinflussen können. Die Wettervorhersage ist eine meiner Lieblingsapps. Ich benutze grundätzlich diejenige, die im Telefon eingebaut ist und lade mir die Orte darauf, die ich in Kürze passieren werde. So kann ich stundenweise sehen, ob es regnen wird oder nicht. Denke ich zumindest. Die Wahrheit schaut natürlich viel komplizierter aus. Meine Standard-Wetterapp liefert mir quasi Wetter von der Stange. Nichts besonderes, stinknormale Prognosen, die meist nicht eintreffen. Dennoch ist mir mein Wetter lieb und teuer. Am vorgestrigen Abend sitze ich in der Küche der Ulmer Paddler und schaue Karte und Wetter und sehe, es wird regnen ab frühmorgens bis spätnachmittags. Überall. In Ulm, um Ulm und um Ulm herum. Ich brauche also gar nicht erst aufstehen und ich werde wohl einen Ulm-Spaziergang machen. Und erst nachmittags den Iller-Radweg aufwärts radeln, dachte ich mir.

Doch dann: nach einem nächtlichen Schutt aufs Zelt herrscht um acht Uhr früh Stille. Kein Plätschern. Zelt auf, rausgucken. Trüber Himmel. Die Spitze des Münsters ragt in den Dunst. Wetterapp auf. Tatsächlich. Regen ist abgesagt.

Ich habe nun zwei Wettermöglichkeiten. Die von gestern Nacht und die aktuelle Version. Woran will ich glauben?

Erst einmal einen kleinen Stadtspaziergang machen. Die Keramikerin aus Neustadt an der Eich, die mit Wohnmobil bei den Paddlern im Hof übernachtete, hatte mir vom Fischerviertel erzählt. Viel Fachwerk. Das ganz alte Ulm. Und vom Schiefen Hotel. Das schiefste Haus der Stadt steht sogar im Buch der Rekorde. Die Stadtmauer, habe ich tags zuvor gesehen, ist auch begehbar und scheint spannend. Und natürlich das Münster. Der 191 Meter hohe Turm.

In der Tat gibt es mehrere schiefe Häuser an dem Flüsschen Blau, der in Ulm in die Donau mündet. So als hätte der unglückliche Architekt aus Asterix und Kleopatra sie gebaut. Es gibt ein schmales Hotel, bei dem vermutlich keine Doppelbetten zwischen die Wände passen würden und eben das schiefe aus dem 15. Jahrhundert.

Die Pforte zum Turm des Münsters öffnet um zehn Uhr, so habe ich noch eine Weile Zeit, das Stadttreiben zu beobachten. Hundegassigänger und torkelnde Nachtschwärmer machen Schichtwechsel und in der Kirche findet ein Gottesdienst statt. Vor allen Pforten sitzen Bettler. Ab und zu kommen mir Menschen mit Brötchen entgegen und ich stelle mir ihre Spur als mathematischen Vektor vor und wenn ich die Vektoren kombiniere, kann ich berechnen, wo die Bäckereien sind. Fast wie Wetterberechnen. Vielleicht ein bisschen exakter.

Immer noch kein Regen. Ich steige auf zum Turm über schmale Wendeltreppen. Zähle anfangs die Stufen. In den dunklen Steigen mit den winzigen Gucklöchern gibt es nicht viel zu tun. Verhaspele mich. Immer wieder unterbrechen Plattformen den Aufstieg, wechselt die Drehrichtung der Treppe. Auf halber Höhe befindet sich eine Art Galerie mitten unterm Turm, in der Bilder von anderen Gotteshäusern mit Türmen weltweit zu sehen sind. Für fünf Euro Eintritt kriegt man also dreißig Kirchtürme weltweit. Ein Schnäppchen. Am Münzprägeautomat, der drei Motive bereit hält und am Ende der Galerie steht, präge ich mir das Ulmer Münster. Dann weiter aufwärts in luftige Höhen. Die letzten über hundert Stufen steigt man mitten unter der Turmspitze, die ein von Streben durchwirktes Etwas ist. Insgesamt seien es über 700 Stufen, sagt mir eine Frühsportlerin, die den Turm aus Fitnesszwecken besteigt. Manchmal kämen einem auf diesem letzten Stück, auf dem sich sowohl Auf-, als auch Abstieg befinden auch Leute mit Rucksäcken entgegen. Dann wirds eng. Weiter unten führen Auf- und Abstieg auf getrennten Wendeltreppen.

Nun bin ich mitten im Wetter. Sei dein eigener Kachelmann. Ich sehe: Dunst. Es könnte Regen geben, prognostiziere ich. Blick Richtung Iller. Dort scheint das Grau ein bisschen heller. Hoffnung.

Die Wetterprognosenindustrie ist ein Riesengeschäft. Es geht um jede Menge Geld, wenn man einen Wetterdienst betreibt, so zumindest verstehe ich die sporadischen Tweets, die der Kachelmanndienst ab und zu postet, und in denen er als eine Art Abtrünniger unter den Wetterzauberern ein paar Einblicke gibt in die Machenschaften. Wetter wird aus Daten von Wetterstationen berechnet und dann anhand von Algorithmen verschiedenster Natur als eine Prognose dargestellt. Zwei Porgnosen, zwei verschiedene Wetter. Da die Daten von den Stationen Geld kosten, kauft natürlich niemand alle Daten, die zur Verfügung stehen. Stattdessen werden Regionen, in denen man sich den Datenkauf spart einfach interpoliert. Wenn man ganz sparsam ist, kauft man sich zum Beispiel New York und Berlin und zieht dann eine gerade Linie zwischen der Hitzewelle in New York zum Unwetter in Berlin und voilà gibt man überall dazwischen ein angepasstes Symbol aus. Das Beispiel ist natürlich überzogen.

Vom Ulmer Münster melde ich: Regen vielleicht und eine Temperatur zwischen zehn und zwanzig Grad. Ich bin der Wetterbaron des Ulmer Münsters.

Torkelnd vom Drehwurm der Wendeltreppen komme ich unten wieder auf den Markt und frage mich, ob die vermeintlichen Nachtschwärmer, die ich zuvor gesehen habe, nicht vielleicht doch nur oben auf dem Turm waren.

Gegen Mittag schwinge ich mich auf den Iller-Radweg. Meist auf dem Damm am Fluss geht es auf Kieswegen durch Wald flussaufwärts. Es könnte eine langweilige Angelegenheit werden, so wie am Tag zuvor an der Donau. Nur, dass ich meist direkt am Fluss bin und der bietet Abwechslung in Form von zig Wehren, über die die Wassermassen des vielleicht fünfzig Meter breiten Kanals hinabstürzen. Alle paarhundert Meter solch ein Wehr und daneben auch eine Parkbank, um es zu betrachten. Die Iller fließt in Terrassen. Man hat viel Zeit zum Nachdenken über sich, die Tour, die Umgebung, den ganzen Rest. Ist der eigene Lebensstrom nicht auch so eine Art Terrassenfluss? Von Mal zu Mal schwingt man sich eine Stufe höher, erlangt mehr Weisheit, gewinnt Erkenntnisse. Der Vergleich ist ausbaufähig, aber die Kälte von etwa zehn bis zwanzig Grad setzt mir zu und ich mische mich mit der Tristesse des Himmels und sehne mich nach mehr Abwechslung. Aber das ist auch kein Problem. Man muss den Flussweg nur verlassen und findet sich auf Bypass-Radwegen auf ruhigen Straßen wieder auf dem Weg durch die Dörfer und Städte. In Illertissen entere ich eine riesige Backhaus-Halle, ein moderner verglaster Bau mit sechs oder zehn Meter hohem Gastraum. Voller Sonntagskaffeeschlürfvolk. An einem einsamen Tisch sitzt ein Cowboy, ein Typ mit echtem Cowboyhut und Stiefeln, zusammengesunken, schlafend. Vor ihm auf dem Tisch steht ein Bier. Ich gönne mir ein Stück Himbeertorte und Kaffee und setze mich an den Tisch nebenan; und schlafe prompt auch ein. Was bin ich elend müde und das Gemurmel des Kaffeevolks hat so eine beruhigende, beinahe hypnotische Wirkung.

Erst als jemand in der offenen Schiebetür Scheiße ruft, hinausgeht, sich auf sein klappriges Rad setzt und in den Regen radelt, werde ich wieder wach. Regen also. Dann doch. Kachelmann und ich und die Wetterindustrie hatten also recht. Ein guter Fahrregen. Die Autoscheibenwischer stehen auf langsamem Intervall. Regenjacke ist zwar angezeigt, aber nicht zwingend nötig.

Nahe Memmingen begegne ich einem Mann, dessen weißer Pudel Flocke heißt, und er verstrickt mich in ein höchst interessantes Gespräch zur Landesgrenze. Wir laufen auf der Baden-Württemberger Seite ein Stück nebeneinander. Denke ich. Aber nein nein, sagt er, die Grenze verläuft hier völlig chaotisch, wir sind in Bayern und er macht eine Zick-Zack-Handbewegung. Drüben ist auch Baden-Württemberg und hüben ist auch Bayern. Die Grenze verläuft da, wo der Fluss früher war.

Ein Pandominium der besonderen Art, von Menschen entpandominisiert, sozusagen, aber das ist nur meine saloppe Einschätzung.

Ab Buxheim, also in der Memminger Gegend, nimmt das Illertal endlich eine liebliche Form an. Bei Aitrach quartiere ich mich auf dem Campingplatz ein. Einziger Gast auf der Zeltplatzwiese. Zum Essen gehts zum Steirer Brukwirt im nächsten Dorf. Ein kulinarischer Spießrutenlauf, denn jeden ersten Sonntag im Monat ist hier Musikantenstadel angesagt. Quetschkommode und Gesang, hie und da ein Blechbläser. Das Lied Aber dennoch hat sich Bolle wird angestimmt und zum Glück muss ich nicht im proppenvollen Hauptraum essen, sondern komme nebenan bei den Keglern unter. Ein kühles Bier und ein Gericht von der Steirer-Karte (es gibt auch eine schwäbische Karte und die Schnipo-Klassiker) und ein Blick aus dem Fenster in die Dämmerung: es könnte Regen geben.

Tag 6 im Rückblick | #UmsLand Bayern

Eigentlich wollte Irgendlink heute Morgen ja das Bauernhofmuseum in Illerbeuren besuchen, musste aber feststellen, dass dieses am Montag geschlossen ist.

Also radelte er weiter südwärts, wo er sich beim Illerdurchbruch an der Burgruine Kalden in der Sonne ein wenig ausruhte.

In Kempten das große Herumirren, doch so sieht man mehr von der Stadt. Recht hat er und biegt vom Iller- auf den Allgäu-Radweg ab, der vorwiegend auf einer ehemaligen Bahntrasse Richtung Isny führt.

Beim Herrwieser Weiher, unweit einer alten Bahntrasse hinter Ahegg, hat er nun sein Zelt aufgebaut.

Mit einem Tweet Irgendlinks von heute Abend wünsche ich euch allen einen schönen Abend:
»Radwege sind die Fäden, mit denen wir die Wunden der Grenzen vernähen können.«

Das heutige Wegstück (Track) könnt ihr hier → gucken.

Oder hier (ungefähr):

Direkter Link zur Karte

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Hier nun ein paar Bilder von Irgendlinks sechstem Reisetag

Es sind die kleinen Alltäglichkeiten am Wegesrand, die mich reizen. Zum Beispiel die beiden Ziegen Tom und Jerry. Der Illerdurchbruch bei Kalden und der Schaufensterpupperich, der zu verschenken am Straßenrand stand. Großartig ist auch das Quietschen der Stahlkonstruktion von Bayerns erster Hängebrücke nahe dem Illerdurchbruch. Sie wurde in zigtausend Stunden ehrenamtlicher Arbeit errichtet, um eine Fähre zu ersetzen, die Wanderer und Radler über den Fluss brachte.

Ich kumuliere ausnahmsweise die Bildtexte und kann keine Alternativtexte schreiben für Blinde, da heute das Netz so lahm ist, dass die App öfter abstürzt. Ohnehin ist die Arbeit auf dem winzigen Smartphone-Bildschirm ein kleines Abenteuer.





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Liebe Grüße aus der Homebase
Eure Sofasophia

Ein Sekundenbild, flüchtig an einem Hoftor vorbeiradelnd | #UmsLand Bayern

Man muss durch die Menschen hindurchradeln, hunderte Kilometer weit, um zu verstehn, wie anders sie ticken, wie sehr sie sich verändern, Meter um Meter von Dorf zu Dorf, von Gegend zu Gegend. Alles andere als eine homogene Masse. Es sind die feinen Nuancen, die sich ändern etwa im Grußgebaren. Mehr hat man ja oft nicht mit den Menschen zu tun als Reisender. Ein flüchtiger Gruß im Vorbeiradeln, die Aufgabe einer Bestellung am Tresen oder an der Ladentheke. Es gibt sie nicht,’die Bayern’. Es gibt die Franken, die Ober-, die Unter- und die Mittelfranken und es gibt die Schwaben, vielleicht auch die Allgäuer und selbst das ist zu verallgemeinert. Jeder Mensch ist anders. Blitzlichter am Weg, bei denen es nicht zum Kontakt kommt, reichern das Bild an. Jener alte Mann zum Beispiel, der für eine gute Sekunde an mir vorbeizieht, besser gesagt, ich an ihm und an der Hofeinfahrt zu seinem hoffnungslos überwucherten Hof. Wie er auf seine Hack gestützt ruht, völlig erschöpft von der Arbeit gegen das Kraut. Ein Mensch am Rande des Todes, diagnostiziere ich im Bruchteil dieser Sekunde. Irgendwo nahe Rothenburg ob der Tauber. Wie lange wird er noch leben? Der Mann ist uralt und trägt eine blaue Arbeiterhose, dazu ein Hemd. Mehr kann ich in der Winzigkeit der Zeit nicht erkennen. Fast bin ich versucht, zurückzufahren und ein Foto zu machen, aber das wäre zu intim und darüber schreiben reicht ja auch. Die Sonne schien und damoklesk gaukelte der Herbst über der Szene.

Oder jener etwas angetrunkene Kerl beim Bruckwirt vorgestern, der zur Musikergesellschaft gehörte und der zwischen Tür und Angel der Toilette ein Gespräch anzettelte, weil er dachte, er kenne mich. Kann eigentlich nicht sein, sagte ich, ich bin fremd hier, hast Du Wurzeln in der Pfalz, fragte ich. Nein. Wir können uns also nicht kennen. Es hätte in lustiger, alkoholschwangerer Abend werden können, aber ich war müde.

Den Illerradwg, dem ich über hundert Flusskilometer von Ulm bis Kempten folgte, kann ich nur bedingt empfehlen. Die ersten etwa fünfzig Kilometer sind recht langweilig, meist direkt am Fluss, ohne viel kulturellen Input. Meist radele ich allein. Erst ab Aitrach verzeichnet der Radwg deutliche Ausschläge auf der nach oben hin offenen Skala Liebliches Taubertal, an der ich seit dem Beginn der Reise alles messe. Ganz groß ist die sehr hügelige Gegend um den Iller-Durchbruch bei Kalden. Ein bisschen erinnert das steile Gelände aus Schutt und Gröll, in dem sich Bäume und Gestrüpp zu halten versuchen, bis der nächste Hangabrutsch erfolgt, an die Rheinschlucht, aber in Miniatur. Burg Kalden liegt direkt beim Panorama- Aussichtspunkt. Unbedingt den hundert Meter Abstecher vom Radweg machen. Und wer noch nicht genug hat, kann sich entlang der Wiese oben auf dem Abbruch weiter- und über einen Waldpfad hinunterschaffen, bis zu Bayerns erster Hängebrücke, die nach 2001 erbaut wurde. Ich war erstaunt, dass es offenbar vor der Jahrtausendwende keine einzieg Hängebrücke in Bayern gab.

Gegen Kempten nimmt die Lieblichkeit des Illerradwegs wieder ab und in Kempten biege ich auf den Allgäu-Radweg Richtung Südwesten ein, verlasse das Illertal. Die Navigation hinaus aus Kempten ist mühsam. Ein Stümper muss die wirklich reichhaltige Radwege-Beschilderung angebracht haben oder ein Spaßvogel, der das Radwegmarkieren mit Ostereiersuchen verwechslt hat. Anders lässt sich nicht erklären, dass die Schilder an den unsinnigsten und uneinsehbarsten Stellen angebracht sind. Ja, wo versteck’ ich denn das nächste Schildchen für die Radweg-Eier-suchenden Radlerchen?

Jenseits von Kempten via Ahegg führt ein beispiellos gut erhaltener Bahntrassenradweg in Schlangenlinien hinauf in die hügligen Berge des Allgäu. Traumhaft erhaltene alte Brücken, nur selten muss man die Straße überqueren. Mein Nachtplatz an einem Weiher mit Strandbad ist obendrein gut gefunden. Frisch gemähte Wiese, Stille. Ich könnte sogar im See baden und zur Plattform hinüberschwimmen, wenn ich den Mumm hätte. Aber am Abend kühlt es schnell aus und ich schaffe es gerade mal, die klebrigen Radlerhände im lauwarmen Wasser zu waschen.

Nun bin ich schon wieder einige Kilometer bahnradwegaufwärts geradelt, habe bei Josts Dorfladen in Ermengerst einen Kaffee getrunken und ein Sandwich gegessen. Sitze auf einer Bank und es beginnt zu nieseln. Noch etwa fünfzig Kilometer Luftlinie sind es bis Lindau. Vielleicht erreiche ich heute das Ziel dieses ersten Abschnitts meiner Bayernrunde.

Nachtrag: wegen Tastaturversagens musste ich sämtliche E des Artikels mit dem Touchscreen hinzufügen. Eine halbstündige Frickelei. Es könnte zu erhöhtem Tippfehlervorkommen kommen.

(2. Nachtrag aus der Homebase: Die Homebase hat ein wenig mit dem E-Streuer nachgewürzt.)

Tag 7 im Rückblick | #UmsLand Bayern

Bald Bodensee. Gesehen hat ihn Irgendlink heute bereits von oben, vom Aussichtspunkt beim Weiler Schweineburg. Morgen erreicht er ihn, und damit auch Lindau, das vorläufige Ende dieser Tour, will heißen dieses Teils der Tour. (Fortsetzung folgt in diesem Theater. Irgendwann nächstes Jahr. Oder so.)

»Die Tour war echt klasse!«, twitterte Irgendlink heute Abend. »Jenseits des Bergs Pfänder in Österreich steht mein Zelt nun in Hergensheim.« Eine Bauernfamilie hat ihn eingeladen, auf ihrem Apfelgrundstück zu zelten. Da fühlt man sich doch fast wie Daheim.

Müde klang er vorhin am Telefon, denn auch heute ging es streckenweise wieder ziemlich aufwärts. Dass er sich letzte Woche entschieden hatte die Strecke ’sorum statt andersrum’ zu fahren, erweist sich im Nachhinein als Glücksfall. »Heilfroh bin ich übrigens, nicht wie ursprünglich geplant in Lindau gestartet zu sein. Der Radweg Bodensee-Königssee hätte mich untrainiert fertig gemacht.«

Das heutige Wegstück (Track) könnt ihr hier → gucken.

Oder hier (ungefähr):

Direkter Link zur Karte

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Hier nun ein paar Bilder von Irgendlinks siebtem Reisetag

Auf der Wasserscheide Rhein-Donau traf ich zwei Bielefelder Wanderinnen, die bis Freitag nach Lindau wandern wollen. Wir machten gegenseitig Gipfelfotos voneinander.Radler mit Reiserad vor altem Schild, auf dem steht Wasserscheide Rhein-Donau 937 komma nochwas Meter.

Am Weiler Schweineburg, wo es nur rudimentär Überreste einer Burg gibt, sieht man erstmals den Bodensee, wenn man den beschwerlichen Anstieg ab Isny gemeistert hat.Vier Menschen, Rücken zum Betrachter auf Parkbank unter grünem Ortsschild Schweineburg schauen über weites Land.

Der Speckbachfall bei Weitnau liegt direkt am Allgäuradweg. Ein etwa zehn Meter hoher Wasserfall unter einer Wandererbrücke mit wild bewachsenen Felsen. Im Bach liegen Steine.

Kirche in Maria Thann.Eine Kirche mit Zwiebelturm. Links daneben ein Wohnhaus in hügeliger Voralpenlandschaft

Das Espantor in Isny.
Blick eine gepflasterte Straße entlang auf einen weißen Tor-Turm.

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