Hund. Neugier. Gucken, was kommt.

Eine Schlagwortwolke des eigenen Lebens aufzuschreiben – auf so eine Idee kommen nur Künstler oder Psychiater. Dabei hat alles so harmlos angefangen. Um Ordnung zu schaffen im Bauesoterik-Blog, experimentierte ich mit diversen Begriffen, die, ähnlich wie ein Inhaltsverzeichnis, den jeweiligen Artikeln angehängt werden. Taggen nennt sich das auf Neudeutsch. Ich schrieb auf ein Blatt: „Szene“, „Ort“, „Person“. Weil Person ziemlich persönlich ist, und ich im fiktiven Bauesoterik-Komplex ein schreiberisches Universum ausbreiten möchte, ersetzte ich „Person“ durch „Figur“. Die Geburt aller Probleme ist die Verzettelung. Nach ein paar Minuten ist das DIN A4 Blatt randvoll gekritzelt mit Begriffen, Begriffsderivaten und den Ablegern der Derivate und so weiter. Wie eine russische Babuschkafiguren-Entpackung, gibt Eins das Andere und ich kann mich nicht mehr auf die Fiktion konzentrieren, sondern breite eine Schlagwortwolke meines eigenen Lebens aus. Frage mich, wie es wohl bei anderen Menschen aussieht mit den Schlagworten. Ein interssantes Experiment: schreibe alles, was dir wichtig ist im Leben und worauf du dich konzentrierst, womit du dich beschäftigst, auf einen Zettel. Ein blasenartiges Gebilde entsteht, ähnlich wie Mengenlehre in der Grundschule, bei der man verschiedenfarbige Kunststoffplättchen, Kreise, Dreiecke und Rechtecke spielerisch sortierte und somit die mathematische Struktur erlernte.
Ich ließ den Zettel liegen bis zum Abend. Das ist ein paar Tage her. Neben all dem Bleistiftgekritzel ist ein nachträglicher Eintrag mit Kugelschreiber zu finden: „Ich verkaufe Gegenwart“.
Als ob es einfach wäre, die Gegenwart schreiberisch aufzuarbeiten und sie in beinahe Echtzeit ins Blog zu stellen. Seit 2010 beschäftigt mich diese Frage, versuche ich auf Tuchfühlung zu gehen mit dem gelebten Moment. Wie ein Wissenschaftler, der sich auf hundertstel Sekunden dem Urknall nähert, komme ich mir vor. Das, was ich fassen, wissen, sehen will entzieht sich mit jedem Nanometer, den ich mich nähere, umso vehementer. Es ist zum Verzweifeln.
Gestern durchradele ich die Stadt. Wie ein Film läuft das Alltagsgeschehen. In der Verdrossenheitsallee beim Rathaus, wo nachmittags die Schluckspechte auf Parkbänken herumsitzen und über das Weltgeschehen debattieren, begegnet mir ein Rentner zu Fuß, grundlos hundlos, wie mir scheint und mit einem Blitz kommt mir die Schlagwortwolke wieder in den Sinn. Wenn ich selbst eine Schlagwortwolke erzeugen konnte für mein eigenes Dasein, das auf einem A4-Blatt alle Kernpunkte meines Seins enthält, so müsste doch für jeden anderen Menschen auch eine Schlagwortwolke machbar sein. War der Mann im Krieg? Ist er Witwer? Das Ende einer lebenslangen Beamtenlaufbahn in Form wohliger Pension? Schon bin ich versucht, umzukehren, den vollendeten Spinner zu geben, ihn anzuquatschen, damit er die Schlagworte seines Daseins auf einen Zettel schreibt, da kommt mir eine Gruppe Soldaten in hellblau gestreiften Jogginganzügen entgegen. Dreißig Meter vorweg rackert ein braungebrannter Kerl vom Typ Afghanistan-Veteran – normalverteilt folgt die Gruppe. Ich kann die mathematische Kurve vom Ausreißer bis zu dem kläglich schwitzenden Rest der Truppe genau sehen, ein parabolisches Gebilde. Blitzartig zucken Erinnerungen an Gauss und den alten DM-Geldschein, auf dem die Kurve aufgezeichnet war. Wo sind Eure Schlagworte?, bin ich versucht zu rufen. Den armseligen letzten in der Truppe, drei vier Hansels, die mächtig schwitzen, und ein gequältes Gesicht machen, möcht ich gerne raten, gar nicht erst zu versuchen, dazu zu gehören. Mehr Mut zum Scheitern. Der Normalverteilung, die einen per Schicksal an den hintersten Rand ihres selbstherrlich schönen Verlaufs gedrängt hat, kann man nur durch Verweigerung ein Schnippchen schlagen. Der gemeinen Gesellschaft, die per Mathematik für eine ach so natürliche Auslese sorgt, müsste man allerdings den Rücken kehren. Jungs, genau das solltet ihr machen, wenn ihr hinkebeinig Scheinwerten hinterher rennt. Seht ihr nicht, dass man in dem Sauladen nach und nach jeden eurer, schon als Kinder geträumter Begriffe klammheimlich gegen die heren Schlagworte anderer austauscht? Schlagwortbetrug. Ist es nicht so? Die Außenwelt kritzelt doch allzu oft fleißig mit auf unseren Schlagwortzetteln.
Es wird wieder still jenseits einer im Bau befindlichen Fischtreppe am Schwarzbach. Das Blatt mit den Schlagworten ändert sich also im Laufe des Lebens? Und fremde Mächte schreiben kräftig mit? Steht in der Jugend groß Ausbildung, Karriere, Erfolg drauf, und man rackert zielgerichtet, so kommt im Mittelalter ein melancholisch grauer Beigeschmack hinzu. Wie eine Doppelhelix ranken die Begriffe Sieg und Niederlage …
Das müsstste mal bloggen, Mann, denke ich, als ich den Anstieg zum einsamen Gehöft nehme. Vorbei an der Kaserne im Zigarettenrauch pausierender, Tarnanzug tragender Recken, wird mir das Gegenwartsproblem bewusst. Du kannst die Gegenwart gar nicht darstellen. Sobald du auch nur den Versuch machst, direkt, sagen wir einmal einen Blogartikel wie diesen zu schreiben, den Berg hinauf kurbelnd, sehend, erlebend, riechend, hörend, fühlend, denkend, alles komprimiert auf den engsten Raum einer hunderstel Hundertstel Sekunde, fällst du aus dem Strom der Gegenwärtigkeit, katapultiert dich der Akt des Aufschreibens in eine andere, reflektierende Sphäre – ein Mann mit Hund nähert sich von vorne und ein Auto von hinten, ich fahre Schrittgeschwindigkeit, schwitze, kalkuliere den Begegnungspunkt. Der Mann zieht seinen Hund ins Grün des Straßengrabens, das Auto überholt mich und passiert wenige Sekunden danach den Hundegassigänger. Das Hundchen starrt mich an. Der Mann lächelt hinter seinem Vollbart und weist, wie ein Entertainer mit beiden Händen auf den Hund: „Hund …“, gekonnt theatralischer Schwenk auf mich: „… Neugier …“ und sodann die steile Straße hinunter zeigend: “ … Gucken, was kommt“.
Vor Glück möchte ich ihm um den Hals fallen für den schönen Blogtitel, für diese individuelle, ins Jetzt gehauchte, wunderbare Schlagwortwolke.

Künstler in Bewegung ohne Wurst

Nachts kann ich die Finger nicht von Squawk! lassen, einem Live-Tracking-System, welches den „Künstler in Bewegung“ in Bewegung zeigt. Wenn man dem Link folgt, und einen X-beliebigen Namen eingibt, um auf die Karte zu schauen, sollte man Mösjö Irgendlink, moi même, in den nächsten zwei Stunden als Pfeil auf der Karte wandern sehen. In Echtzeit. Zur Zeit sitze ich auf einer schattigen Bank an einem Bächlein außerhalb von Lenzburg. Ziel ist der Hallwiler See, wo ich, nachdem ich einkaufen war, eine Wurst und Brot essen will. Die Füße ins Wasser.
Wenn schon in Echtzeit beobachtet werden können, dann auch so viel Privatsphäre wie Wurstessen … ne, im Ernst, es geht mir darum, unter Preisgabe aller Privatsphäre, zu testen, ob es funktioniert, live verfolgt werden zu können. Ein Selbstversuch. Hatte ich bisher immer geglaubt, ich operiere am offenen Herzen der Literatur, indem ich Bloggen, Twittern, Facebooken bis an die Grenze ausreize, komme ich jetzt zur wahnhaften Vorstellung, ich BIN das offene Herz der Literatur. Hier der Link zur Livekarte:
Nachtrag: der Link ist jetzt unterbrochen. Tourexperiment beendet. Ob es ein Element ist, das bei der nächsten Livereise zum Einsatz kommt, hängt davon ab, ob sich der hohe Energieverbrauch (zwei Akkupacks in sieben Stunden) managen lässt (in sieben Stunden füllt der Nabendynamo noch nichtmal einen Akku). Die Datenmenge, die das Experiment verprasste, sieben MB, stellt eine weitere Hürde dar.
http://gpskit.garafa.com/squawk/webview.php?wc=1754806633&gid=ba82370bd5

In Lenzburg
In Lenzburg (CH)

ɟdoʞ ʇɥǝʇs ʞuılpuǝƃɹı

˙uǝsǝl ɹǝssǝq lǝıʌ ɹǝılɐɹʇsnɐ ǝıp ɥɔılɯäu sɐp uǝuuöʞ uuɐp ˙uǝssɐl uǝɥǝɹpɯn ɥɔɐɟuıǝ ʇxǝʇ uǝuıǝs ɯɯɐɹƃoɹd ɹǝd ɥɔıs uɐɯ uuɐʞ ʇɹop ˙lɯʇɥ˙dılɟ/ɯoɔ˙pɐɟʌǝɹ˙ʍʍʍ//:dʇʇɥ ɐʍʇǝ ǝıʍ ‚uǝʇıǝs uǝɯɐsʇlǝs ʇsɥɔöɥ ɟnɐ ǝpuǝ ɯɐ ʇǝpuɐl pun ǝʇspuǝsnɐʇ suı uǝʇsʇɹǝpunɥ ɯoʌ ʇɯɯoʞ uɐɯ ‚uǝɟɹns ɯıǝq ʇsı os sɐp ǝıʍ ɹǝqɐ ‚ɹǝʞıʇɐɯɹoɟuıɥɔɐɟ slɐ ǝllǝʇs ɹǝuıǝ ɥɔɐu ǝɥɔns ɹǝp ɟnɐ ɐɾ ɥɔı ɹɐʍ ɥɔılʇuǝƃıǝ ˙ǝqɐɥ uǝpunɟǝƃ ʇǝuɹǝʇuı ɯı looʇ ǝɥɔılzʇüu sǝsǝıp ɥɔı ssɐp ‚ʇǝplnɥɔsǝƃ ʇäʇıdıpuǝɹǝs ɹǝp ‚ʇɟo os ǝıʍ ‚ʇsı sǝ ‚ɥɔnqǝƃɐʇ sǝqǝıl

Nächtliche Blogerkenntnisse

Das Blog als Werkzeug.
Kenne Dich in Deinen eigenen Einträgen bestens aus.
Verlinke tieferliegende Artikel.
Konzentriere Dich auf Deine Schwerpunkte – lass sie als Grundstimmung durchschimmern.
Selbst kleinste Artikel machen Sinn.
Unterscheide streng zwischen öffentlichen und nichtöffentlichen Artikeln. Nutze die Möglichkeit, Privatartikel zu posten, das Blogbuch als Arbeitswerkzeug, Skizzenbuch, Merkheft.
Beseitige alle Tippfehler.
Titele so, dass man es als Microblogeintrag lesen kann (z. B. Twitter).
Moderiere alle Kommentare.
Setze Dich nicht unter Schreibdruck.
Nutze die Möglichkeit, per Smartphone zu bloggen – sei ein Fischer, stets frische, gute Gedanken im Netz.
Fisch muss immer frisch.
Kreise um Deine Themen. Wiederhole Dich.
Wiederhole Dich.
Schau Dir Dein Blog im Textbrowser an. So sieht es die Suchmaschine.
Überarbeite wie folgt: Hauptschlagwort im Titel, einige Male im Text, in einer Überschrift H2. Füge ein Bild ein, das das Schlagwort im Titel und im alt-Attribut hat (das ist das Einzige, was der Textbrowser vom Bild sieht). Füge einen Link ein mit Deinem Schlagwort.
Schwafele nicht so viel über Suchmaschinenoptimierung. Halte es dennoch im Hinterkopf.
Wiederhole Dich nicht.
Widersprich Dir selbst. Nur so findest Du irgendwann zur Einheit.
Schreibe die Skizze Deines eigenen Lebens, bunt und voller Kraft.
Mut zur Gegenwart.
Nutze die Suchfunktion, um Links in Dein eigenes Bloguniversum zu finden und Deine Themen zu verdichten.
Wie ein Spiralnebel im Weltraum saugt das Blog die BesucherInnen an.
Gravitation Deiner Themen.
Ding auf Punkt bringen.
Diese Liste zum Beispiel ist schon viel zu lange.
Versprich ihnen nicht Seelenheil, Gesundheit und Erkenntnis, alles Dinge, die sie nur in sich selbst finden können und nicht in Deinem Blog.
Rege an.
Denkanstoß.
Sei so unfertig, wie Du gerade ertragen kannst – Blogschreiben ist immer Experiment, Generalporbe, Operation am offenen Herzen dessen, was einmal Literatur, Kunst, Revolution sein wird.
Oder nie gewesen.

Die WPTFB Brücke – brüchiges Fachwerk der digitalen Selbstvermarktung mit Social Media

Soziale Netzwerke (Social Media) waren noch vor wenigen Jahren bestaunte, unheimliche Gebilde, in denen sich Menschen virtuell austauschen konnten, Freundschaften schließen, Ehen, Gruppen und Vereine, aber auch Geschäfte machen konnten, bis hin zur Selbstvermarktung. Wer kennt nicht Wer kennt Wen, welches gerade, als Facebook über den Atlantik schwappte, insbesondere in Deutschlands Südwesten für einige Monate gehyped war. Flickr, Twitter, Tumblr, Xing und wie sie alle heißen. Businessnetzwerke, Hobbynetzwerke, Marktnetzwerke gibt es heuer von unüberschaubarer Zahl, so dass sich einige schon daran machen, Landkarten von den sozialen Netzen (z.B. hier, mehr Karten per Suchmaschine) zu zeichnen.

Die sozialen Medien heute sind bei weitem kein Anfängersegelrevier mehr. Biskaja Tief 1000 Nordspanien, verstärkend, ost wandernd. Starkwind Nordwest, 4-5, zunehmend. Raue See Temperaturen um +5 Grad.

Selbstvermark(t)ung

Schon von Beginn meiner Online-Publisher-Karriere (nichts anderes ist man doch, wenn man bloggt, oder), dämmerte mir, dass man sich im Netz, wenn man die Vermarktung anstrebt, sich auch vermarken muss, sprich, ein Profil muss her, etwas Markantes eben, ein Alleinstellungsmerkmal. Viele meiner Kolleginnen taten das auch. Vermutlich taten (und tun) wir es alle. Wir machen es unbewusst. Vielleicht ist es ganz natürlich, dass sich aus öffentlichen Wesen Marken entwickeln? Die Selbstvermarkung zu steuern und sie intensiv zu beschleunigen, ist eine neue Disziplin. Eine Wissenschaft. Vielleicht der Studiengang der Zukunft?

Hätte ich bloß von Anfang an mitgeschrieben, wie meine eigene Einstellung zu den vielbeschrienen sozialen Medien ist/war/sich verändert hat! Insgeheim hat sich mein bevorzugtes Blogsystem zu einem mächtigen Instrument gewandelt, ähnlich wie Tumblr und Facebook und Twitter. Von anfänglicher, dynamischer Software, die den Betrieb eines täglichen Journals mit Kommentarfunktion ermöglichen sollte, ist ein eigenes soziales Netzwerk gewachsen mit tausenden von Mitgliedern. Mit Like Knöpfen, Benachrichtigungsfunktion, Statistik, Befreundungsknopf. Noch vor zwei Jahren war ich skeptisch und versprach mir selbst, nie da mitzumachen.War das die klassische Angst vor dem überwältigend scheinenden Unbekannten? Und nun? Auf in neue Gefielde. Mosjö steckt mittendrin. Morgens erst mal bei allen Sozialen Medien anmelden, die Newsreader abfragen, sich auf den Stand der Dinge bringen. Sieht so der Beruf der Zukunft aus?

Das Leben des Kapitalist 2.0 ist ein säußelnder Plauderton, in dem er zwischen kumpelhaftem Gequatsche seinen per Befreundungsmaschine ins Netz gegangenen Kundinnen das neueste Produkt unter die Schädellappen reibt.

Dieses Bild ist das beste, günstigste und Einzigartigste, das Du kaufen kannst. Greif zu, so lange der Vorrat reicht – die ersten zehn kriegen 25 Prozent größer.

Naturwunder bei Dietrichingen
Naturwunder bei Dietrichingen – nur ohne Blätter entfaltet die Eiche ihr spektakuläres Antlitz

Ist es das? Trends erkennen, aufspringen, die Bedürfnisse der Konsumentinnen befriedigen und das Ganze im abgewetzten Mäntelchen der feinen Künste, des Hungerkünstlers, der sich für ein Werbebanner befleckt?
Brückenbauingenieur des digitalen Zeitalters. Verknüpfen kann man die einzelnen Medien ja auch. So ist dieses Blog (WP) per Automatismus mit Twitter (T) verbandelt (die Titelzeile wird automatisch getwittert) und von Twitter spannt sich das Fachwerk der digitalen Selbstvermarktung nach Facebook (FB). Die Dienste wollen verknüpft werden, damit einjede Äußerung, die man im virtuellen Alltagsleben tut, sich auf so vielen Plattformen wie möglich verbreitet. Als schütte man einen Kübel Nachturin aus dem ersten Stock eines mittelalterlichen Bürgerhauses – klatsch! – auf die Hauptstraße.
Krude Morgengedanken. Ja. Mosjö Irgendlink hat sich in den letzten Monaten rasant in Richtung Sozialmedial verändert. Es gibt ja horrend viele soziale Medien. Schier unüberschaubar, so dass es dem Arglosen kaum möglich ist, herauszufinden, was wichtig ist, was für ihn passt, wo er mit dabei sein sollte. Generell kann man sagen, jeder muss sich seinen eigenen Weg durchs soziale Gestrüpp schlagen.

Social Media Mittagsbuffet – für jeden Geschmack etwas

Dichter auf die Dichterplattform, Fotofreaks zu den Fotodiensten, Schatzsucher zu Geocaching und es mischt sich natürlich, weil man ja nicht nur Dichter ist, sondern auch Schätze sucht und auch fotografiert, strickt, auf Pferde wettet oder Briefmarken sammelt.
Bleibt womöglich alles beim Alten? Wie war es früher? Die Menschen haben sich in Vereinen zusammengeschlossen und sich rege über ihre Hobbys ausgetauscht. Und immer gab es auch solche, die den Verein nutzten, um ein kleines Geschäft aufzuziehen. In einem Tauchverein, in dem ich einmal Mitglied war, hatte jemand einen Jacques-Cousteau-Mützen Laden eröffnet. Nach einer Weile besaßen alle Mitglieder eine knallrote, schiffchenartige Wollmütze. Der Markt sättigt sich in den Kreisen der realen Welt allerdings schnell. Im Netz, so glaubt man, ist er unendlich groß und du kannst jeden erreichen. Zu Unrecht. Der sinnvolle Einsatz von Social Media in Kombination mit der eigenen Webpräsenz und den eigenen Projekten ist harte, komplizierte Arbeit, stelle ich immer dann fest, wenn ich orientierungslos durch nichtssagend wüstenähnliche Diskussionsstränge bei Facebook Twitter und Co. wandere. Durstig auf der Suche nach Wasser. Schlagworte sind die Oasen und Wasserlöcher in dieser Savanne – und dieser letzte Satz ist doch fast schon einen Tweet wert :-)

Irgendlink bloggt seit vielen Jahren über Kunst, Reisen, das Bloggen und erforscht neurdings die Welt des Mikrobloggens, des Nano- und Pikto-Publishings, des sozial-medialen Gewusels, sowie das Leben, das Universum und den ganzen Rest.