Zweibrücken-Gibraltar 2010 Tag 19

Tag 19 – 8.5.2010

Nähe Vabre – bei St. Paulet

10:54

Boule am 8. Mai, dem Nationalfeiertag. In Lacrouzette. Ein wunderbares Konzert aufeinanderschlagender Metallkugeln. Hier treffe ich einen rennradelnden Jungen, der Zweibrücken auf Anhieb kennt. Er hat in der Partnerstadt Boulogne gelebt und war schon zum Schüleraustausch in Z.

13:04

Castres muss ich wegen seiner ovalen Straßennamenschilder auf die Liste der näher zu betrachtenden Städte setzen, direkt unter Lunéville. Unbedingt Stadtportrait-Kandidat.

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Alles supa, heiß und auf der D85 noch 17km bis Revel … (aus einer SMS vom 8.5.10/15:43)

17:34

Der Rigole de la Plaine, auch rigole du Canal du Midi genannt, ein ca 35 km langer Mini-Kanal, dessen Treidelpfad auf 13 km Länge ähnlich gut befahrbar ist wie der Bliestalweg, auf den restlichen 20 km etwa wie ein guter Feldweg (aus einer Mail vom 9.5.10/9:18)

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Bin am Rigole-Kanal bei St. Paulet, wild aber klasse … (aus einer SMS vom 8.5.10/20:36)

Link zu Google Maps

Zweibrücken-Gibraltar 2010 Tag 20

Tag 20 – 9.5.2010

bei St. Paulet – Varilhes

… Regen und Sturm mal wieder (…) Als es gegen 9 Uhr anfängt zu regnen anfängt, kritzele ich noch schnell ein paar Zeilen im 2010-Zweibrücken-Andorra Blogformat (aus einer Mail vom 9.5.10/9:18)

Hier Wetter besser … diesig, windig … Bin in La Louvière-Lauragais, ganz oben. Nun runter ins Arriègetal … (aus einer SMS vom 9.5.10/14:55)

Bin mal wieder auf einem Camping. Diese Zelle hier toppt jene von früher mal in Sachen Schmutz. Stinkt total nach Hundesch … Ich glaube, in Frankreich wird das ganz anders gehandhabt … heute, unterwegs, war ich mal auf einem Dorfplatz. Voll Hundedreck. Echt, hier dürfen die Hunde offenbar überall … Das stinkt ganz schön…

Bin hier in einer Ortschaft namens  … etwas mit V wars … habe den Namen vergessen. Ist etwa zwanzig Kilometer südlich von Pamiers und noch etwa fünfzig bis Ax-les-Thermes. War recht spezielles Wetter heute. Am Morgen hats geregnet, dann irgendwann aufgehört. Sonne hatte ich sogar. Und dann ein Gewitter! Mit Hagel! Zum Glück konnte ich mich bei einer Autowaschanlage unterstellen. Stell dir vor: da ist – weil es so heftig und so viel geregnet hat – das Wasser nicht mehr abgelaufen! Zwanzig Zentimeter Überschwemmung!

Konnte später zum Glück wieder weitergefahren … Nun habe ich die erst mal geduscht und jetzt koch ich mir dann was Feines. Mit Zucchini natürlich :-) … (Irgendlink live, am Telefon, 9.5.10/ca. 21:15)

heutiger Google Maps-Link

Zweibrücken-Gibraltar 2010 Tag 20 – die Bilder

Tag 20 – 9.5.2010

bei St. Paulet – Varilhes

12:36

Oberhalb des Ganguose-Stausees. Etwa 25 Oldtimer Motorräder überholen mich, winken mir zu, geben mir psychisch Rückenwind. Außerdem diese Oltimer auf der Suche nach dem Weg.

16:34

Blick von Montaut nach Mazères. Die untere Arriège ist ein Kilometerweites fruchtbares, topfebenes Gebiet.

16:50

Plakatierung in Montaut

Zweibrücken-Gibraltar 2010 Tag 21

Tag 21 – 10.5.2010

Varilhes – Ax-les-Thermes

Bin aufm Camping Ax. Direkt am Bach. Gute Tour heute (aus einer SMS vom 10.5.10/19:15).

… ganz entspannt heute im sonnendurchfluteten Ax-les-Thermes angelangt. Die N20 vermieden wo es nur geht und stattdessen lieber ein paar 2brücker Xberge erklommen. Aber im Prinzip ist die N20 fahrbar. Breit genug und nicht so viel los (aus einer Mail vom 10.5.10/20:27).

15:10

Tarascon – bis hierher die N20 auf der D8 umschifft.

15:18

Arriège in Tarascon.

16:27

:-)  fahr dran vorbei ouhshallala

18:23

Ax-les-Thermes – heiße Quellen in der Stadt, Casino und Kurgäste. Fließen drei Flüsse hier zusammen (oder mehr)

18:28

Ax

Heutige Tour auf Google Maps

Intermezzo

Ax-les-Thermes – Mai 2000 und Mai 2010 (Backstage)

Vor zehn Jahren und neun Tagen war Irgendlink genau da, wo er heute ist. Geografisch allerdings nur, denn innendrin ist er – wie wir alle – viele Wege gegangen.

Irgendlink steht kurz vor dem Ziel. Kurz vor Andorra. Ob er es heute schaffen wird, den Pas de la Casa und somit die Grenze zum Kleinstaat Andorra zu überqueren? Ich fiebere mit, drücke Daumen und bin zugleich gewiss, dass sich eine gute Lösung findet. Immerhin hat er um vierzehn Uhr gesmst, dass ihm bloß noch dreieinhalb 2brücker Xberge vom Pass trennen.

Google Earth-Link

Außerdem ist heute der bestwettrige Tag dieser Woche. Dennoch könnte der Pass mit seinen rund 2000 m. ü. M. unpassierbar sein. Oder so vollgeschneit, dass es neben kreuzenden Autos für einen Europenner keinen Platz hat. Alles möglich. Auch, dass Irgendlink einfach so passieren kann. Was ihm zu wünschen ist.

Vor zehn Jahren und neun Tagen schrieb Irgendlink, bevor er die letzte Etappe in Angriff nahm also in sein Tagebuch:

„Ein Bild ist nur dann ein Bild, wenn es gegenwärtig ist, wenn es erlebt wird. Kloputzer steckt mich mit seiner Fröhlichkeit an, er niest, ich sage Gesundheit. Er lacht; das ganze steht im Widerspruch zu Verdauungsgestörten …“

Vor zehn Jahren und neun, zehn, elf und noch mehr Tagen brauchte Irgendlink für die gleiche Strecke (Zweibrücken-Andorra) „nur“ siebzehn Tage. Manche geneigte Leserin und ebensolcher Leser fragt sich vielleicht, warum er diesmal gleich fünf Tage länger braucht?

Erinnert Ihr Euch? Gleich zu Beginn seiner diesjährigen Reise begriff der Protagonist dieses Blogs, dass es hier nicht um die Geschwindigkeit geht. Im Gegenteil, er plädierte für Langsamkeit, für Stillstand. Zweitens ist die Ausrüstung diesmal, dank mancherlei technischen Beiwerks, schwerer – sprich mehr Widerstand beim Fahren –, was der gewünschten und postulierten Langsamkeit* entgegen kommt. Drittens ist da die bereits erwähnte technische Ausrüstung, die nicht nur schwer, sondern auch wunderbar ist: Es lassen sich – ohne die unzähligen Filmwechsel von vor zehn Jahren – viel mehr wunderbare Bilder mitnehmen. Genüsslich fotografiert, wohlverstanden – eine tolle und eine zeitintensive Arbeit. Viertens ist das Wetter diesmal ziemlich unberechenbar. Bei Regen und Sturm lässt es sich weniger schnell fahren, und auch Umziehpausen beanspruchen Zeit. Und letztens? Das Ganze macht einfach Spaß und ist kein sportlicher Wettkampf.

Ich jedenfalls freue mich schon jetzt aufs Wiedersehen und die vielen, vielen Bilder …

(by Sofasophia)

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*Na ja, wie jemand, der pro Tag durchschnittlich siebzig Kilometer – mit einem dreißigkiloschweren Europennermobil zurücklegt – von Langsamkeit sprechen kann, wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben … :-)