Von Wissen nach Ahrweiler – #UmsLand Tag 8

The Great Wiwi-Massacre. Schauen Sie meinen Splatterfilm, in dem es um einen Radler geht, der auf und ab und auf und ab radelt, Stund um Stund schwitzend und Kettensägen und viele abgestorbene Fichten und Wald und Weite kommen auch darin vor. Die gestrige Etappe auf der Rheinland-Pfalz-Radroute war die schwerste. Knapp sechzig Kilometer von Wissen bis nach Windshagen und weiter nach Linz am Rhein ging es in einem nicht enden wollenden Auf und Ab durch eher mäßig interessante Landschaft und Dörfer.

Höhepunkt und definitiv sehenswert war der Holzturm auf dem Beuler Berg, von dem man eine prima Aussicht in alle Himmelrichtungen hat. Auf dem Turmgeländer sind Panoramazeiger angebracht zu fernen und näheren Zielen. Viel Weite herrscht da oben.

Radlerisch war der Tag super anstrengend. Hier mal ein Kilometer abwärts, dort mal ein zwei Kilometer aufwärts. Eine Hürde nach der anderen, wobei es stets im ersten Gang oder gar schiebend voran ging. Nachmittags nervten zudem zwei Polizeihubschrauber, die die Gegend weitläufig lärmverschmutzten. Der Kilometer-pro-Stunde-Durchschnitt auf den ersten fünfzig-sechzig Kilometern lag kaum über zehn.

Zudem die zehn Kilometer mehr, die der Umleitung um die Nisterbrückenbaustelle geschuldet waren. Auf der Umleitungsstrecke erwartete mich das steilste Stück Radweg, das ich je erlebt hatte. Zum Glück abwärts. So steil, dass ich Angst hatte, die Bremskraft reicht nicht aus. Selbst die alte norwegische Postroute, auf der ich 2012 unterwegs war, hatte keine solche Steigung zu bieten. Im Dörfchen Helmeroth erzählte mir eine Frau, dass manche Menschen die Strecke, die vom Dorfteil Eng ins Nistertal führt nicht einmal mit dem Auto fahren. Aus Höhenangst.

Die Etappe Wissen bis Windshagen, also der harte Kern meines WiWi-Massaker-Films, ist eine prima Nachdenketappe für mich als Künstler. Jahrzehntelang halte ich mich treu an meine Vorhaben, folge den Konzepten, egal, ob sie ansehnlich, verkaufbar oder gar schön sind, ich mache stur das, was mein grober Umriss in meiner Künstlergedankenwelt vorgibt (ich spiele auf die Zehn-Kilometer-Fotografie an, also alle zehn Kilometer ein Foto der bereisten Strecke zu machen; das mache ich auf dieser Reise erstmals nicht, weil ich es ja schon beim Hinweg, auf der Route Ums Land im Jahr 2017, gemacht habe). Nun, wie auch immer, warum also folge ich stur der Grenzlandlinie auf der RLP-Radroute, warum weiche ich nicht in Täler aus, steige in den Zug, gönne mir Erholung?

Warum fotografiere ich Motive, die kaum einen Menschen interessieren, die sich niemand übers Sofa hängen würde, die unbequem sind, vielleicht gar rücksichtslos gegenüber den Betrachtenden (in Ausstellungen).

Im langen Nachdenken bergauf bergab und im hin-und-wiederen Fluchen komme ich zu dem Schluss, dieses Stück der Route könnte man getrost auslassen, aber am Ende meines Denkens habe ich dann doch Windshagen erreicht und schon bald geht es abwärts zum Rhein.

Noch einmal nach Nordrhein-Westfalen. In Bad Honnef sind die Radwegeschilder so miserabel und lieblos angebracht, uralt, kaum lesbar, dass ich umherirre, mehrfach das GPS-Gerät konsultiere, vor einer Kirche wegen Schauens nach Schildern beinahe mit einer Radlerin kollidiere, ging gerade nochmal gut, ihr Entschuldigung hinterherrufe, sie mir üble Worte nachzetert, dabei in den Gegenverkehr gerät und auch beinahe einen Unfall produziert. So stehe ich bedröppelt vor dem Schild, das nicht in diese noch in jene Richtung zeigen will und absolut unklar lässt, wohin denn der Radweg führt, da vollstreckt ein Taxifahrer, der das alles beobachtete, mit harscher Stimme den Rest der Hasstirade: Ich bin ja dafür, dass auch Radler den Führerschein machen müssen, kommentiert er herrisch die Szene. Nicht etwa mich direkt ansprechend, sondern eine junge Frau, und er zetert weiter von dem Buben, der ihm vors Auto geradelt ist mit solch großen Kopfhörern und Gettoblastertornister auf dem Rücken und was weiß ich noch alles.

Auf solch arrogant autoritäre verbale Attacken reagiere ich leider erst einmal mit einer Art Schockstarre und sage gar nichts, radele weiter und erst hinterher fallen mir die guten Konter ein: dass das mit dem Führerschein ausgerechnet ein Mensch sagt, der sein Taxi mitten auf dem Gehweg geparkt hat.

In Linz, zehn Kilometer rheinabwärts, ist die Sache vergessen.

Zurück über den Rhein ins linksrheinische Rheinland-Pfalz per Fähre. Feierabendhektik. Und schließlich auf dem Ahrtalradweg ausrollen.

In Bad Neuenahr-Ahrweiler kann ich auch endlich das Schlingern des Hinterrads diagnostizieren. Der Reifen hat seitlich einen Riss und beult sich schon ein wenig aus. Das hält nicht mehr lange. Zum Glück kann ich in einem bis 21 Uhr offenen Edeka noch einen Ersatzreifen kaufen. Schwer zu sagen, ob ich nicht irgendwann mit geplatztem Reifen liegen bleibe und kilometerweit schieben muss.

Zurück zum Thema auf Biegen und Brechen an etwas festzuhalten (seis die beschilderte Radroute kleinfein nachzuradeln, sei es sein selbst erdachtes Konzept durchzuhalten). Ja und nein, wir mir klar. Es kann nicht immer bequem zugehen im Leben und das große, runde Ding, an dem wir alle, jede:r für sich, herumleben und darauf hinarbeiten, egal was es für wen auch ist, wird immer erst sichtbar, wenn man es zu Ende gebracht hat.

Zurückblickend ist irgendwann wohl ein neutraler Blick in die Zukunft möglich. So geht es mir jedenfalls auf dieser Reise im Rückblick auf die Zehn-Kilometer-Fotografie.

Neu aussehender, schwarzgeteerter Radweg, der mittig von vorne nach hinten durch einen Nadelbaumwald führt.
Waldradweg oder Radwaldweg?
Weißes Rad auf Steinsockel auf Wiese, mit wuchernden Topfpflanzen dekoriert. Im Hintergrund links ein weißes Wohnhaus mit dunkelbraunem Fachwerk, rechts im Bild ein weißes Auto. Darüber trüb-blasser Blauhimmel.
Das wuchernde Rad
In der Bildmitte ein unbelaubter karger Baum. Untere Bildhälfte Wiese, obere Bildhälfte wolkiger Blauhimmel, am Horizont Bäume als Silhouetten.
Baum auf Wiese
Filigraner, hölzerner Aussichtsturm mit Wendeltreppe unter wolkigem Blauhimmel, umgeben von Wald. Im Vordergrund das Reiserad.
Turm auf dem Beuler Berg
Aussicht vom Turm aus in das Wildenburgische Land, das laut der Anzeige auf dem Panoramazeiger im Vordergrund 35km entfernt ist. Der metallene Panoramazeiger ist im Vordergrund scharf gestellt, der Hintergrund, bestehend aus Wiesen, Streuobstbäume, eine Siedlung und im Hintergrund Wald, ist unscharf.
Auf dem Turm
Eine Art Bagger in rot, der zwei Arme hat, allerdings ohne Schaufeln, dafür mit Kabinen. Im Vordergrund ein Stapel Backsteine, im Hintergrund ein flaches Betongebäude, vermutlich ein Parkhaus im Bau. Darüber wolkiger Blauhimmel.
Zweiarmiger Bandit
Kantiger Felsbrocken am Wegrand auf Waldboden, im Hintergrund Wald. Auf zwei Seiten des Steins zeigen Wegweiserschilder die Richtung an.
Wegweisender Felsbrocken
Gerodetes Waldstück, einzelne Bäume am Rand und vorne, im Hintergrund mittig ein Hügel, davor die Silhouette eines einzelnen Nadelbaumes. Rechts ein Stück Wald, darüber wolkenvergangener Blauhimmel.
Dystopia
Kubisches graues Gebäude mit Graffiti, die das Porträt eines älteren Anzugsträgers zeigen, darum herum blaue Glühbirnen und eine Kabel mit orangem Steckteil. Links ein großes graues Gebäude, im Hintergrund graue Gebäude. Im Vordergrund quer ein Stück Straße.
Graffiti
Der Tunneleingang zum Theater im Tunnel unter der Erpeler Ley ist ein hoher, aus dunklem Stein gebauter, symetrischer Bau. Beidseitig turmähnlich, in der Mitte ein Bogen, der Eingang selbst zugemauert, doch in der Mitte des Rundbogen ist eine graue Türöffnung zu sehen. in der Bildmitte, vor der grauen Tür das Reiserad. Rechts eine Europafahne auf Fahnenstange, links die Deutschlandfahne. Alles umgeben von Bäumen, im Vordergrund der Radweg.
’Theater im Tunnel’ in Remagen
Fährschiff, mit Autos beladen, beim Anlegen. Die Schranke öffnet sich, die ersten Autos haben bereits das Licht angemcht. Vorne ein Landeplatz aus großen Betonlplatten. Rechts im Bild zwei Menschen von hinten. Über der Szene gewittrige Wolken.
Die Rheinfähre bei Linz
Im Mittelpunkt des Bildes ein großes, schlossartiges Gebäude mit Türmchen, das Gymnasium Calvarienberg. Sihouettenhaft, da im Gegenlicht fotografiert. Links ins Bild ragendes Bäume, von vorn nach hinten die Straße mit wenigen Menschen. Der Himmel ist düster und wolkenvergangen.
In Bad Neuenahr-Ahrweiler, Blick aufs Gymnasium Calvarienberg

Der Zipfel – #UmsLand Tag 7

Blindflug. Es ist geradezu magisch. Ich schaue, nicht wie sonst während Reisen, auf die Wettervorhersage. Das Wetter kommt, das Wetter geht. Das Wetter ist, wie es ist in jeder Sekunde des Tages. Wenn man nicht sieht, wie es wird, verliert es seinen Schrecken. Keine Ahnung, ob man das Demut, Ignoranz oder Taubheit nennen soll; vermutlich keins von Dreien. Hier – ich will es einmal oben nennen – hat man eine wunderbare Weitsicht, sieht das Wetter von weitem kommen. Das genügt.

Die Fuchskaute ist 657 Meter hoch, lese ich auf einem Schild, das auf die Lodge zur Höhe des Berges hinweist. Wenn das Schild nicht wäre, würde man nicht erkennen, wo der Gipfel ist. Eine gewellte, von Wiesen und Wald durchsetzte Gegend, gespickt mit Windrädern und den Überresten einstiger Wintersportinfrastruktur. Zum Beispiel eine Skischanze und ausgewiesene Loipen.

Auf dem Tacho, der am Mittelrohr des Fahrrads befestigt ist, liegt meist der Träger der Fronttasche oder die warme Jacke, die ich um den Lenker gewickelt habe. Ich sehe nicht, wie schnell ich fahre und wenn ich wissen will, wieviele Tageskilometer ich zurückgelegt habe, muss ich erst den Tacho freiräumen.

Diese Reise fühlt sich so anders an als vorangegangene Reisen. Nicht nur wegen der äußeren, durch die Pandemie bestimmten Bedingungen, sondern auch im Innern, tief in mir drin. Ich spüre das voranschreitende Alter. Der Körper zwickt, und gleichzeitig spüre ich eine unheimliche mentale Fitness, die die Defizite des vergehenden Menschenkörpers mehr als wettmachen. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber selbst trotz der Widrigkeiten, Gegenwind, das ewige Auf und Ab, die teils unter-aller-sauen Wege: ich fliege nur so dahin, bzw. ich empfnde es als fliegen. Es tut nicht weh, das Radeln, es fließt. Kommt ein Berg, fahre ich hoch, ist er zu steil, schiebe ich, bläst Gegenwind, schalte ich runter. Einswerden mit der Tour.

Ab Fuchskaute bis Betzdorf, also bis zum Fluss Sieg, geht das Westerwaldspiel mit einem kontinuierlichen Auf und Ab etwa vierzig fünfzig Kilometer so weiter. Sehr ländliche Gegend. Erst ab Daaden wird es entlang einer Eisenbahnstrecke etwas belebter. Ich meine mich zu erinnern, dass der Herr Raffeisen aus Daaden stammt, muss das mal recherchieren. Viel Raiffeisen jedenfalls in der Gegend. Denkmale usw. Und viel Nister. Nisterberg, Nistertal, Nisterstraße. Die Nister ist ein Fluss, der an der Fuchskaute entspringt und bei Wissen in die Sieg mündet, lerne ich am Abend.

Wenn ihr mich fragt, wie sich die Rheinland-Pfalz-Radroute im Westerwald radelt, so kann ich sagen, es ist ein einziges Hoch und Runter auf teils derben Waldwegen, manchmal auf Straßen, selten auf eklig stark befahrenen Straßen, wirklich sehr selten. Wenn ihr mich fragt, lohnt sichs, so sage ich jein. Ja, denn es ist einfach Teil des Wegs und nein, wer die Anstrengung nicht erträgt, sollte abschneiden entlang des Rheins zwischen Sankt Goar und der Ahrmündung. Er bringt dich allerdings auch um ein knapp 70 Kilometer langes Stück der Route, das absolut schön und auf guten Trassen geführt ist: den Zipfel. Von Betzdorf führt die Radroute ab dem Nachbarstädtchen Kirchen über einen Bahntrassenradweg aufwärts, nordwärts, sanft steigend an der Wildenburg vorbei bis zum nördlichsten Punkt, an dem eine schöne Parkbank unter einer Eiche steht. Ich hatte über diese Bank bei meiner ersten Reise ums Land 2017 schon voller Bewunderung berichtet. Beim diesmaligen Besuch, ich ruhte ein Weile und ließ das Wetter kommten und gehen, lag ein gelb bemalter Stein auf der Bank mit der Aufschrift ’Betet für einander’.

Der Rückweg vom Zipfel führt vorbei am Wasserschloss Crottorf durchs malerische Mühlental nach Wissen an der Sieg.

Am ehemaligen Bahnhof Wildenburg mache ich einen Abstecher zur Wildenburg, male mir aus im Café, das es bei so einer Burg sicher gibt, ein Eis zu kaufen, mich auf die Wiese zu legen, das Eis zu schlecken, die Burg zu betrachten und das Treiben, und nebenbei das Zelt zu trocknen. Pustekuchen. Die Burg ist privatbesessen, Eintritt verboten; die 1,3 Kilometer über einen – hatte ichs erwähnt? – übel zugerichteten Waldweg als Abstecher von der Radroute kann man sich sparen und ich finde, man könnte das am Abzweig am Bahnhof schon erwähnen: Achtung, kein Leckeis auf der Wildenburg. Auch Crottorf, die Wasserburg ist in Privatbesitz, aber man kann, glaube ich, Besichtigungen vereinbaren.

Kurz vor Wissen muss ich die Regenkleider anziehen, stehe am Stadtrand plötzlich vor einer gesperrten Brückenbaustelle, keine Radwegeumleitung, lande im Feierabendstau, mogele mich durch Dreck und Lärm und muss so manchen zwanzig Zentimeter hohen Bordstein überwinden, mir den Fetzen Radweg, den ich irgendwann finde, mit den Stau umgehenden Autokolonnen teilen, verfluche die Stadt, lasse sie unbesichtigt hinter mir, keuche einen Berg hoch entlang einer Hauptstraße, da, endlich der Abzweig in ruhigere Gefielde, langsam kurbele ich darauf zu und stelle fest, der Radweg ist schon wieder gesperrt wegen einer Brückenbaustelle an der Nister. Dieses Mal immerhin mit Umleitungsempfehlung.

Ich beschließe, bis zur gesperrten Brücke zu fahren und zu schauen, ob man trotzdem rüber kommt und unterwegs die Augen aufzuhalten für einen Lagerplatz. Nicht einfach im engen Flusstal, doch mein Lagerplatz wird mich finden, sage ich in solchen Situationen. Die Nister ist ein kleiner Fluss. An manchen Stellen könnte man das Fahrrad sogar hinüberschieben.

Doch bis zur Brücke komme ich gar nicht. Unterwegs ein Mann, Michael aus Düsseldorf, auf Wanderferien in der Gegend, erzählt von der kleinen Pension im kleinen Dorf unweit der Brücke. Das Wetter tut sein übriges. Kurzum quartiere ich mich ein. Nach sieben Reisetagen ist dies die erste Nicht-Wildzeltnacht. Bei selbst gemachtem Apfellikör mit der Wirtin und Michael auf der Terrasse sitzend, dem Regen lauschend, weiß ich: gute Entscheidung.

Ich habe nun den Umkehrpunkt erreicht. In dieser Gegend sind es in die eine oder andere Richtung auf der Rheinland-Pfalz-Radroute genau gleich weit nach Hause. So genau lässt sich das leider nicht ermitteln. 2017 war mein Umkehrpunkt beim Ort Wippe, etwa dreißig Kilometer weiter nördlich. Es herrscht eine gewisse Umkehrpunktsunschärfe wegen Verirrungen, Abstechern in Hunsrücke, Trödelei, Baustellenumgehungen.

Und wie kriege ich die Kurve in diesem Artikel zurück zum Thema, das ich zu Beginn angeschnitten hatte? Nichts sehen und somit auch sich selbst nicht unter Druck bringen, darum ging es doch zu Beginn, oder? Die älteste Sache der Welt. Beginnst Du zu messen, öffnest du dem Vergleichen die Tür, generierst deine eigene Minderwertigkeit, die dich rennen macht in dieser Welt, Tag um Tag um Tag auf dem kleinen, dreckigen Hinterhof des ewigen Vergleichs Gleicher mit Gleichen und das Große, das diese Gleichen und die anderen Gleichen umgibt, die da rennen und rennen ohne zu erkennen, bleibt für immer verschlossen.

Tu ein Tuch über deinen Fahrradtacho.

Rechts im Bild das Reiserad auf der Straße, im Hintergrund Wiese und Bäume, links im Bild eine Infotafel zur Fuchskaute-Lodge, eine Restaurant auf der Passhöhe
Oben
Ein grob mit der Kettensäge geschnitzer Fuchs in einer Anpirschhaltung auf Holzsockel mit Infotäfelchen, im Hintergrund links die Straße, rechts Wiese und Bäume
Holzskulptur
Rostiges, quadratisches, auf Eck stehendes Metallschild. Grudnfarbe gelb, mit rotem Logo der Aufzüge-Firma Mengele mit Infos am Rand in schwarzer Schrift. An Holzwand geschraubt.
Aufzug-Werbung aus dem letzten Jahrtausend
Kleiner oranger Bagger auf einem zu bearbeitenden Hofplatz neben einem Wohnhaus im Hintergrund, vorne rechts eine rotweiß gestreifte Aufpass-Tafel am Straßenrand.
Baustelle
Durchgang Verboten-Metalltafel in roter Schrift auf weißem Grund hinter einem grobmaschigen Gitterzaun.
Durchgang verboten
Ein Waldweg, der von vorne Mitte nach hinten links verläuft. Links felsige Wand, grün bewachsen, rechts Bäume.
Waldwege
Straßennamen-Schild mit der Aufschrift
Was da wohl im Winter draufsteht?
Quadratischer, kupferfarbener Gullydeckel inmitten von Pflastersteinen, der eine alte Lokomotive abbildet
Gully mit Lokomotive
Schaufenster eines Kleiderladens. Im Vordergurnd fünf Schaufensterpuppenköpfe mit Mund-Nasen-Schutzmasken aus Baumwolle, die auf einem Schild für fünf Euro angeboten werden.
Modemasken, Maskenmode
Ein weiß bemaltes Fahrrad mit platten Reifen, das mit je einem Korb hinten und vorn mit Pflanzen dekoriert ist. Vor einem Haus mit fuchtroten Mauerwerk unten und dunkelgrauen Schindeln darüber.
Radkunst
Mittig im Bild eine aus dunkelrotem Naturstein erbaute Burg, umgeben von Bäumen, Sträuchern und Wiesen.
Burg Wildenburg
Sanfte hügelige Wiesen mit Streubobstbäumen unter dunkelwolkigem Himmel, im Vordergrund Gebüsch
Spätsommerwiesen
Tafel, die über die Sperrung einer Brücke informiert. Es betrifft den Nisterradweg, der diesen Herbst wegen Bauarbeiten geschlossen ist. Eine Umleitung sei ausgeschildert. Im Hintergrund Gebüsch und Bäume.
Brücke für Räder gesperrt

Von Diez zur Fuchskaute – #UmsLand Tag 6

Idealerweise befände sich irgendwo außen an der Leichenhalle eine Steckdose, an der ich meine Geräte laden könnte. Der Nachlagerplatz ist jedenfalls ein Jackpot! Ruhige Lage, nur von Nordwest summt eine geschäftige Straße. Das Dorf, Homberg, schläft. Keine Hundegassigänger, nur vereinzelt Spazierende auf den vielen Wanderwegen rings um die Fuchskaute. Nebenan ist ein Trinkwasserhahn, einer jener nach oben spritzenden Hähne mit Druckknopf, wie man sie oft in Schweizer Städten findet. Das Wieschen hinter der Leichenhalle ist frisch gemäht, ideal zum Zelten und niemand in der Nähe, den es kümmert, ob da jemand für eine Nacht lagert oder nicht.

Zwar nicht wirklich ein Jackpot, aber sehr bizarr war der gestrige Lagerplatz auf einem verlassenen Sportplatz in der Nähe von Diez. Ich fühlte mich an einen Lagerplatz irgendwo in Lappland nahe Karesuando erinnert, auch ein Sportplatz in einem winzigen Dorf neben einer Schmugglerroute, die zu einer Kaltwasserquelle führe, so sagte man. Dort, vor fünf Jahren, hochoffiziell zeltend, dem Jedermannsrecht seis gedankt, fühlte ich mich auch sehr wohl und stellte das Zelt mitten im Tor auf. Gestern begnügte ich mich mit einem weniger prominenten Platz am Rande bei den Mannschaftsbänken unter einer Kiefer. Das Dorf war nah. Bis spät abends hörte ich die Stimmen feiernder Bürgerinnen und Bürger und um Punkt null Uhr sangen sie ein Geburtstagsständchen. Hoch soll er leben. Ein Mann also, der geburtstierte just am gestrigen 30. August, irgendwo nahe Diez in einem kleinen Dorf.

Die Strecke gestern: barbarisch! Bis Diez, noch etwa acht Kilometer in einem Bachtal lief es ganz gut auf geteerten Wegen. Schöne Stadt. Ich trank Kaffee, hinterließ die coronabedingte Datenspur auf einem Zettel, versorgte mich mit Croissants und Käsestangen für unterwegs. Einmal mehr der Eindruck, sie lässt sich gar nicht umsetzen, die totale Hygiene. Sei es nur, dass Geldfinger auch Kaffeeteilchenfinger sind usw. Seisdrum, irgendwo muss man sich ja versorgen.

Durch die Altstadt und Fußgängerzone, jemandem Luftpumpenhilfe gegeben und, achja, ich könnte ja auch mal wieder aufpumpen, das Hinterrad eiert. Leider schafft die Notluftpumpe Drücke über zwei Bar nicht mehr, also eiere ich weiter auf der Suche nach einer Tankstelle, scheitere an Lustlosigkeit und Umkehrwillen in Diez, ächze Richtung Montabaur und stelle nach drei Stunden fest, dass die Rheinland-Pfalz-Radroute gar nicht durch Montabaur führt, sondern östlich daran vorbei. Das erklärt, dass irgendwann Montabaur nicht mehr auf den Hinweisschildern stand und ich die Stadt auch nie erreichte. Brutalstes Auf und Ab auf oft wüsten Forstwegen, die zudem von Holzerei zerpflügt und mit Splittern und Ästen übersät sind. Ich radele bis in den Nachmittag nur mit einem Schnitt von unter zehn Kilometern. Demütig zwar, aber über meine Belastungsgrenze gehend, so dass ich in Walmerod erleichtert bin, endlich einen Bahntrassenradweg zu ergattern. 11 Kilometer windet sich das Kleinod durch eine wunderbare Landschaft, mal Wald, mal Wiese, wenig Feld und Abgeerntetheit, bis nach Weltenburg. Dort endlich Luft fürs Hinterrad. Schrieb ich im Frühling in diesem Blog über die Spanischen Vias Verdes und die Areas de Descanza, also die ab und zuen Picknickplätze am Rande der alten Bahntrassen, so muss ich für den Westerwald sagen, die Bahntrassenradwege selbst sind die Areas de Descanza. Eine elf Kilometer lange Erholungszone. Ich trödele dahin.

Richtung Rennerod rings um Seck nimmt das Land eine absolut idyllische Wendung, da bin ich mir mit einem Radlerpaar einig, das einst sechstausend Kilometer rund um Deutschland radelte. Wir fotografieren und lustwandeln, vorbei an einem Golfplatz, wo uns dicke Autos den Weg versperren, Menschen mit Caddys dahinscharwenzeln, der Sonntag gefeiert wird und neben der Übungsbahn stehen Schilder, dass man angezeigt wird, sollte man es wagen, einen der Golfbälle aufzulesen, die ab und zu flapsig auf dem Radweg landen. Nicht etwa Warnschilder wie man es von anderen Golfplätzen kennt, auf denen vor Golfballflug gewarnt wird. Egal, ich überlebe die Schusselgolfübungsanlage und natürlich stehle ich keinen der Bälle, ich schwörs.

Rennerod, fragt Ihr? Und ich singe eine Lobeshymne auf die bisher einzige Gemeinde am Radweg, die für Trinkwasser sorgt. Außerhalb auf dem Anstieg zur Fuchskaute, die nur etwa zehn fünfzehn Kilometer entfernt ist, gibt es einen kleinen Trinkbrunnen direkt auf der Wasserscheide zwischen Lahn und Dill, an der ich meine Flaschen fülle.

Ein Bahntrassenradweg aus schwarzer Asche führt schnurgerade fast unheimlich durch den Nadelwald und jenseits des Radwegs droht ein Militärgelände bis hinauf nach Rehe. Der Radweg führt weiter zur Krombachseetalsperre. Ich biege ab. Zwischen Rehe und Homberg steht, wohl auf der Gemeindegrenze, eine skurrile Tafel, auf der eine Art Friedensvertrag von 1997 verewigt ist, mit dem Gelöbnis Aisch werds nie wieder tun (siehe Bild). Ich recherchiere bei einem Mann, der auf einer Parkbank sitzt und in den Abend starrt. Die Geschichte geht so: Einmal im Jahr feiern die Homberger im Gemeindehaus in Rehe ein Fest, sozusagen zur Miete bei den Nachbarn. Der Ortsbürgermeister von Homberg pflegte bis zum Friedensvertrag von 1997 nach dem Fest das Reher Wappen in der Halle abzuhängen und das von Homberg aufzuhängen. Mit dem feierlichen Kontrakt war dann Schluss, sagte der Mann und setzte verschmitzt hinzu, seither hängt unser Bürgermeister unser Wappen ÜBER das Rehener Wapen.

Herrliches Kleinod am Rande des Weges.

Am gestrigen Tag, dem ersten Tag der Stadtradeln-Phase Zweibrückens, schaffte ich leider nur knapp 70 Kilometer für das Budget, aber immerhin. Hey, das ist der Westerwald hier und die Bahntrassenradwege sind meine Erholungszonen.

Nun noch zwei Kilometer bis hinauf zur Fuchskaute, die mit etwa 650 Metern der höchste Berg im Westerwald ist, meine ich.

Mittig von vorn nach hinten verlaufender Radweg, rechts und links Wiesen, im rechten Hintergrund ein Hügel mit einer Burg samt Hügel. Links Wald, darüber wolkiger Blauhimmel.
Unterwegs, bei Holzheim
Das Rad steht in der Bildmitte vor einer aus Naturstein gemauerten Unterführung, die auf die andere Seite des Dorfes führt an einem Kreisvortritt. Darüber Blauhimmel.
In Diez
Aus Stein gehauene Skulptur, die einen radelnden Menschen zeigt. Die Vorderseite des Vorderrades und die Rückseite des Hinterrades sind abgebrochen. Die Skulptur steht auf einer Art Schanze aus Klinkersteinen. Im Hintergrund ein Gebäude mit zwei Kippfenstern.
Hoch zu Rad
Hellblaues Fahrrad an schmiedeisernem Gitter gelehnt, mit einem Korb dekoriert, in welchem rote Begonien blühen. Im Hintergrund eine Hecke und Häuser.
Platt, aber nicht minder hübsch
Ritterrüstungskulptur aus Metall in Habachtstellung auf Metallplatte auf grauem Plattenboden vor modernem Gebäude.
Der Ritter von Görgeshausen
Große rote Trillerpfeife als Hausnummerbeschriftung an Pfahl befestigt, an welchem ein Familienwappen hängt. Im Hintergrund ein Baum und Häuser unter grauem Wolkenhimmel
Es Peifche
Graues Haus mit vielen Fenstern, vor denen überall weißblühende Blumen aus Blumenkisten wachsen, unter grauem, bewölktem Himmel.
Das blühende Haus von Niedererbach
Klassischer Jagdhochsitz am Wegesrand. Holzkaine aus Fertigelementen auf handgezimmertem Unterbau. Drumherum Bäume, vorne rechts ein Stück Radweg.
Ein Hochsitz mal wieder
Ein Richtung Himmel fahrender gelber Roller als Deko und Werbung für ein Zweiradgeschäft namens Krekel vor graublauem bewölktem Himmel
Himmelfahrt
Gullydeckel in Westerburg mit dem Wappen der Stadt, ringsum Teer,
Gullydeckel in Westerburg
Sackgassenverkehrschild vor Radweg. Unter der Sackgassentafel steht eine Warnung weiß auf grün: Diebstahl von Golfbällen führt zur Anzeige.
Bitte keine Golfbälle klauen!
Gewitterdunkler Wolkenhimmel über hellblauem Gebäude, das mit Strandszene bemalt ist. Im Vordergrund Wiese, hinten eine Discounterwerbung.
Leider unscharf. Aber trotzdem schön.
Baumstamm von unten fotografiert, aus welchem ein grüner Langlaufloipen-Wegweiser herauswächst. Darüber Äste und Laub.
Verinnerlichte Loipe
Erinnerungstafel aus Metall auf Stein, die zwei Parteien an eine Vereinbarung aus dem Jahre 1997 erinnern soll.
Vergissmeinnicht, aber anders

Von Simmern nach Diez – #UmsLand Tag 5

Dem Hunsrück eine Lanze brechen, oder, vielleicht sagt man als Radler besser, eine Speiche brechen? Jener Moment am gestrigen Tag, auf einem Bänkchen sitzend im Ort, ich glaube Damscheid, mit einem wunderbaren Blick aufs Mittelrheintal und die Hänge gegenüber, wo der Taunus beginnt, lässt mich zurückblicken auf meinen kleinen, Schweiß treibenden Abstecher zum Mittelpunkt von Rheinland-Pfalz. Hunsrück, deine Radwege, Hunsrück, deine schrecklich feine Garstigkeit, hinter der sich Abenteuer und Charmanz der eigenen Art verbergen, Hunsrück, dein ewiger Gegenwind und die gefühlte Immerbergauffahrt, was hatte ich dich verflucht, im ersten Gang, im zweiten, dritten und vierten auch, und wie froh ich war, endlich das weit sichtbare Kirchberg zu erreichen, wie geborgen man sich in den Dörfern und Städtchen fühlt, willkommen, aufgenommen und nach dem Woher und Wohin befragt und wie ausgeliefert man, Westwind umspült, Regenschauer von weitem kommen sehend, auf den augustlich abgeernteten und derb geeggten Feldern doch ist. Biss in einen Apfel von einem der Streuobstbäume, vorbei an einem – ich habe so etwas noch nie gesehen – Holunderanbau. Eine Plantage von Holundergewächsen mit schwer reifen Früchten zwischen all der Abgeerntetheit.

Am gestrigen Samstagmorgen war meine große Sorge, noch bevor alle Läden schließen, Schrauben zu kaufen für das kleine Kettenblatt. Zwei von vier Stück hatte ich unterwegs verloren, ein unfreiwilliges Opfer an den großen Hunsrückgott vielleicht. Schinderhannesradweg. 39 Kilometer Bahntrasse, ein kleiner belechteter Tunnel begrüßt einen bei Beginn der Strecke in Simmern. Über Kastellaun nach Emmelshausen führt der Weg und hier brauche ich beileibe kein kleines Kettenblatt. Im Westerwald und im rechstrheinischen Rheinland-Pfalz hingegen schon.

In Kastellaun bin ich durch morgenneblige Kuhweiden und feinste Gegenlichtszenarien radelnd schon kurz nach acht. Ein Mann mit einem riesigen Hund erklärt mir den Weg zum Radgeschäft. Bis zum Busbahnhof, dann links durch die Stadt und am anderen Ende: voilà Radgeschäft. Auf dem T-Shirt des Mannes steht ‚Dies ist ein Schweizer Sennenhund und kein Pony‘ und zum Glück lese ich noch das Kleingedruckte: Nein, man darf nicht darauf reiten. Ich muss schmunzeln, lagen mir doch gerade diese Kommentare auf den Lippen. Das Tier wiegt sechzig Kilo, sagt der Mann.

Bis neun Uhr lungere ich vorm Radladen, lasse die erwachende Stadt an mir vorbeirauschen. Der Fahrradmechaniker und die Chefin sind pünktlich, schmunzeln, ob ich vorm Laden übernachtet hätte. Nein, nur die zwei Schrauben und, schwupp, fuchtelt der Mechaniker mit einem langen Imbusschlüssel die passenden Schräubchen rein. Ich bin gerettet. Kostet noch nicht einmal was und ich tue etwas in die Kaffeekasse. Fahrrad Binz in Kastellaun, merkt es Euch, falls der große Hunsrückgott ein Schraubenopfer von Euch fordert.

Das Radwegesystem in der Gegend überzeugt. Der Schinderhannesradweg und der Hunsrückradweg bilden so eine Art Grundgerüst, von dem andere Verbindungen abzweigen. Also hier endlich mal eine Speiche brechen, toi toi toi, für den Hunsrück. Gut Radfahren und viele Sehenswürdigkeiten an recht kargem, landwirtschaftlich genutztem Hochland. Und unendlich viele Windräder.

Ein Regenschauer jagt mich in der Gegend um Laudert und Pfalzfeld über Waldwege abwärts Richtung Oberwesel.

Im engen Mittelrheintal kurzes Gemetzel auf viel zu engem Fernradweg entlang Bundesstraße nach Sankt Goar. Beängstigend voller Campingplatz, Enge, Mensch und Hektik, so dass ich froh bin, mich nach der Fährfahrt auf der anderen Seite den kleinen Schmalspurbahnradweg Richtung Bogel hinaufzuschinden. Mich meines wiedererlangten kleinen Kettenblatts erfreuend. An einer Quelle namens Burgquelle, die durch einen ausgehöhlten Baumstamm gefasst wird, wasche ich meine Kleider, hänge sie zum Trocknen auf den Gepäckträger und es gesellt sich ein anderer Radler zu mir. Wir schwätzen uns den Berg hinauf, 300 Höhenmeter, sagt der Mann, sage man, seien das da nauf. Und wir reden über dies und das und das Radeln im Besonderen und als er bei Nastätten abzweigt, um nach Rüdesheim zu radeln, rufe ich hinterher, wie heißt du denn und er ruft Tom aus Hannover und ich rufe Jürgen aus Zweibrücken.

Es ist ein großer Fehler, zu denken, mit Bogel und den vermutlichen 300 Höhenmetern ab Rhein, sei man irgendwie irgendwo oben, denn die Radroute folgt ja den Grenzen von Rheinland-Pfalz und nicht etwa radlergefälligen Bächleinwegen. Elende Abs und Aufs, eine Kamelhöckerroute bis nach Katzenelnbogen, aber ziemlich gut und meist abseits der Straße auf recht guten Forstwegen geführt.

In Miehlen bei einem Brunnen, an dem nicht steht, dass es kein Trinkwasser ist, fülle ich meine Trinkflaschen. Zwei Frauen im Vorgarten gegenüber warnen mich, es sei womöglich nicht trinkbar und ich könne bei ihnen Wasser kriegen. Wir reden eine Weile. Dass der Räuber Schinderhannes hier geboren wurde in Miehlen. Sein Geburtshaus ist eine Bücherei heute. Und es gebe aber sonst nicht viel zu sehen im Dorf, einen schönen See oberhalb, leider aber abseits meiner Radelroute, wie auch immer, Die beiden Damen sind mit ihrer Freundlichkeit und der Wärme des Gesprächs doch auch eine Attraktion, denke ich, sage ich aber nicht. Es sind die kleinen Begebenheiten, die eine Region, eine Gegend, ein Dorf formen und es spannend machen oder eben todlangweilig. Miehlen werde ich trotz offensichtlicher Abwesenheit von physikalischen Sehenswürdigkeiten (kein Eifelturm, Brandenburger Tor, nichts), dennoch nicht vergessen.

Oberhalb des Dorfs sitze ich eine Weile auf einer Bank und schaue hinüber nach Damscheid, wo ich morgens saß und herüber schaute. Dem Westerwald und dem Westtaunus eine Lanze brechen, äh, eine Speiche, daran arbeite ich die nächsten zwei drei Tage.

Links im Bild das Rad auf Radweg stehend, rechts im Bild der Künstler und das Rad als Schatten, im Hintergrund Wiese im und Wanderweg.
Künstler-und-sein-Rad-Schattenselfie
Im Wald, zwischen den Baumstämmen flutet LIcht auf den Waldboden.
Im Wald
Blick von unten zu den Mauern der Burg Kastellaun hoch. Im Eckturm eine Deutschlandfahne. Am Schlossberg Hecke, Gebüsche, Bäume. Darüber Blauhimmel mit einzelnen Wolken.
Burg Kastellaun
Kastellaun, nochmals im Hintergrund die Burg, vorne eine Häuserzeile, die Straße, die eine Kurve macht, rechts Hecken. Über allem wolkiger Blauhimmel.
Der Ort Kastellaun im Rhein-Hunsrück-Kreis
Rote Lokomotive auf dem Abstellgleis, vorne Wiese, hinten Häuser und Grauhimmel.
Rote Lokomotive auf dem Abstellgleis
Baustelle. Neubaufassade mit Fensteröffnung, die behelfsmäßig mit Stoff verschlossen ist. Der Stoff ist halb zerrissen. Rechts daneben eine Metalltür, die mit einer schweren Metallstange zugesperrt ist. Darüber ein dickes Kupferrohr quer durchs Bild.
Du kommst hier nicht rein. Hier wird gebaut.
Am Rheinufer steht diese Skulptur eines Flössers samt Steuerrad auf einem weißen Brett. In der Bildmitte quer der Rhein, dahinter das andere Ufer mit unten Häusern und oben einer Burg.
In Sankt Goar bei der Fähre
Ein Fährschiff quert den Rhein. Vorne Sandstrand und Gebüsch, hinten das andere Ufer, ein Ort, Hügel, darüber Blauhimmel
Die Fähre
Auf der Fähre. Ein Ausblick auf andere Radler:innen auf der Fähre, vorne bereits das andere Ufer mit einem hohen Kirchturm. Im Vordergrund rechts noch das Künstlerrad, schwer beladen.
Auf der Fähre