Gestern war das Wort plötzlich da: wie nennt man das eigentlich, wenn Leute mit dem Smartphone und deren Erweiterungen, den so genannten Apps, Kunst schaffen? SmartPhoneart? Mobile Art? iPhoneart? iPhoneography? Oder ganz dogmatisch iDogma?
Was, wenn daraus eine Kunstrichtung entstehen würde, ein ganz profaner Ismus? Würde man von Smartphoneismus sprechen? Wie wird sich die kunstinteressierte Nachwelt in 10 oder 20 Jahren mit dem Phänomen der digitalen mobilen Kunst zu Beginn dieses Jahrtausends auseinandersetzen? Wird das mühsame Fummeln auf den winzigen Touchscreens überhaupt als künstlerische Betätigung wahr genommen? Und ist das, was da raus kommt Kunst? Oder wird die geradezu immense Flut an Bildern, die diese wilden Alltagskünstler, die im bürgerlichen Leben einer ganz normalen Arbeit nachgehen, ins Netz stellen, am Ende ungesehen verebben?
Auf dem Sektor Smartphonekunst gibt es kein vernünftiges deutsches Wort, mit dem man das Phänomen beschreiben könnte.
Im Artikel zuvor habe ich erstmals das Wort Appspressionismus gebraucht. Auch nicht gerade deutsch. Aber ein Ismus ist es.
Eine Suche kurze Zeit später egab Erstaunliches: nur 2 Ergebnisse nach 0,17 Sekunden Suchzeit. Beide führen auf den Artikel, den ich gerade geschrieben hatte.
Sei dahin gestellt, was aus dem Appspressionismus wird.
Interessant finde ich diese moderne Form der digitalen Geburt: Kaum nehmen die Dinge, Worte, Ideen im Kopf Gestalt an, kann man sie auch schon mittels Kurznotizen in Blogs, Facebook oder Twitter ausplaudern – eine appspressionistische Schwangerschaft quasi, die nur wenige Minuten dauert, bis ein neuer Begriff im Netz die Runde macht
Wikipedia, Stand 23.12.2056:
Appspressionismus (Äppspressionismus) ist eine Kunstform, die auf die Welle der Bilder und Kunstwerke, welche Anfang des 21. Jahrhunderts mit primitiven Smartphones (gelten als direkte Vorläufer der heutigen Holo-Com-Implantate) zurückgehen.
Durch die zu der Zeit revolutionären Technologien der Smartphones ermöglichten Fotografien und direkter, anschliessender Bearbeitung auf eben diesen Geräten entstanden ganz neue Formen von Bildern.
Die Begrifflichkeit geht auf den Zweibrücker Künstler Jürgen R***** zurück, welcher den Begriff erstmalig in seinem Blog verwendete….
Wie wär,s mit Apkunst. Ist zwar kein ,, mus“ dabei aber trifft den Kern