„Fünf keltische Schwerverbrecher hat man einst kopfstehend hier beerdigt“, behaupte ich, „weiß Gott, welch abscheuliche Taten sie begangen haben und das ist ein paartausend Jahre her, jaja, das war damals so üblich, Schwerverbrecher kopfnachunten zu beerdigen, womöglich lebendig?“ Wir stehen vor dem Beet, meine Mutter, ein Freund der Familie und ich, mitten im Garten, der in voller Frühlingsblüte steht, Kartoffeln sprießen, Petersilie, Mohrrüben, Tomaten, Paprika, allmögliches Zeug wächst. Überall, nur nicht in diesem fünf Meter langen, sechzig Zentimeter breiten Stück Land. Was haben wir nicht alles versucht: Erbsen gelegt und gewartet, aber nichts keimte, nach Wochen in der Tiefe nachgeschaut, die Saat war verdorben, Salat, schon am nächsten Tag war er verschwunden, Bohnen, Rote Beete. Nichts wächst in diesem Beet. „Wenn wir Amerikaner wären, stephenkingesque Unheimlichkeitsamerikaner im Nordosten der USA, würde ich ja sagen, das Land ist verhext, es war einmal ein Indianerfriedhof … großes Unheil über alle, die es betreten oder gar bepflanzen wollen, aber hier, im friedlichen Europa?“ Wie kann das gehen, dass da nichts wächst? Die Kelten! Einigen wir uns auf die Kelten.
eher die römer, das waren die bösen. wahrscheinlich haben sie dort blei vergraben. sei froh, dass nun dort nix wächst, sonst würdest du bald krank werden …
wobei, die verkehrtherumen kelten haben auch ihren reiz, wirklich wahr …
kuhl, wenn man die geschichte nach gusto (um)schreiben kann. :-)
Keltische „Schwerverbrecher“, unschuldig verurteilt und daher zu Unrecht bei lebendigem Leibe mit dem Kopf nach unten senkrecht begraben. Sie haben das Land verflucht – es wird unfruchtbar bleiben, bis einer der Besitzer die ganze Insel Irland auf einem Velociped in weniger als 100 Tagen gegen den Sonnenlauf umrundet hat!