Vom Tackerhof ins Djungelcamp

Mein Vorschlag, einen Barbier in die Werkstatt zu bestellen, der uns alle rasiert und die Haare schneidet, wurde aus Zeitnot leider abgelehnt.

Wie ich mich also aus den Federn quäle, gestern extrafrüh und in den Rasierspiegel starre, schabschab, kratzkratz, das ewige Auf und Ab der Rasierklinge, das ewige Rein und Raus der Zahnbürste und das Hin und Her von wasweißdennich – seit Ostern bin ich um Jahre gealtert.

Ins Djnugelcamp müsste man mich mal einladen, phantasiere ich vor dem Spiegel. Warum immer nur diese B-Promis, die abgehalfterten Filmdiven, die heruntergekommenen Schlagersänger. Als Blogger ist man doch auch irgendwie prominent und abgehalftert. Den Machern des Djungelcamps würde sich sogar eine ganz neue Zielgruppe erschließen (IQ 140+). Oke, hier gibts eigentlich nur 20 Leserinnen und Leser, aber vielleicht mit ein bisschen viraldingsda und hin und her und weitersagen? Im Djungelcamp hätte ich es besser, als in der Tackerwerkstatt. So träume ich vor dem Spiegel, während ich den Viertagebart abschneide. Sehe mich schon als hysterischen kleinen Kübelbock, wie er unter dem Kakerlaken – Verzeihung TackerlakenFass liegt, gruselig schön. Liebend gerne würde ich lebende Schlangen essen, mit haarigen Spinnen ins Bett gehen, Smalltalk mit den B-Leuten.

Den Kollegen T., Sch. und dem Owner hab ich noch gar nicht erzählt, dass wir demnächst in Australien sind …

Traum und Wirklichkeit sind leider differgent. Ich glaube, der Owner plant einen Roadtrain zu kaufen, diese 120-Tonnen LKWs, die es normalerweise nur in Australien gibt mit zwei, drei oder vier Anhängern; im ersten Anhänger das Mini-Atomkraftwerk, das die nötige Energie für die Tackerwerkstatt im zweiten Anhänger liefert, im dritten Anhänger das Lager und im vierten und größten und Kristallglasvertäfelten Anhänger das Büro … doch zurück in die Wirklichkeit: Kollege T. erwähnte gestern gegen 19 Uhr erstmals, dass er dieses Tackergeräusch nicht mehr hören könne, geradezu allergisch darauf reagiere. Er schob mir einen Zettel über die Werkbank, auf der er seine Hochrechnung bis zum Ende des Auftrags notiert hatte: 24 Stunden standen unter dem Strich, also nur 12 pro Nase. Sonntage haben glaub ich nur zwölf Arbeitsstunden, oder?

PS: als Comfort-Gegenstand nehme ich ein schneeweißes Loungemöbel mit in den Djungel.

3 Antworten auf „Vom Tackerhof ins Djungelcamp“

  1. nur noch 12 stunden? kuhl! michmiteuchfreu! land in sicht! ähm, djungel mein ich natürlich ;-)

    frag mich grad, ob man sich den differgenten roadtrain des owners wohl ausleihen könnte.
    ich hätte das so ein paar ideen … zuerst würde ich allerdings das mini-akw gegen eine solaranlage auswexeln. und statt takerwerkstatt wäre da ein bildstudio …
    und die solaranlage würde reichen, den elektromotor anzutreiben … undundund …

    differgenz auch bei mir … ;-)

  2. Gar köstliche Träumereien.
    Mehr, mehr!

    … und: wenn Du im Dschungel aufträtest (komisches Wort, oder?), würde sogar ich zusehen.
    Ich kannte ihn schon, als er noch Tacker war – höhö.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert