Nächster Zettel: „Überflüssigkeitsbeweis nach Irgendlink“ steht darauf.
MannMannMann, was hab ich mir dabei wohl gedacht? Ich sollte die Zettel dringend vernichten, denn wenn sie in die falschen Hände kommen, bin ich geliefert, dann heißt es ab in die Klapse … ahahaha.
Was meint Überflüssigkeitsbeweis? Wie ich mich kenne, habe ich bestimmt über Existenzielles nachgedacht, Leben und Tod auf der scharfen Schneide der Unterhaltung. Vielleicht habe ich gefernseht, Werbefernsehen und während ich mich mit dem konsumatorischen Zeugs sedierte, erbrachte eine noch wache Region in meinem Hirn den Überflüssigkeitsbeweis von mir, von allen, von allem. Danach ging die Welt in die Brüche, niemand wollte mehr SchnickSchnack kaufen, die Wirtschaft schrumpfte wie ein Roter Zwerg, um sich schließlich aufzublähen und in tausend Teile zu zerspringen.
Ein Indiz, woher der Überflüssigkeitsbeweis-Zettel kommt: ich habe es auf einen Notizzettel geschrieben, wie ich ihn im Amt ohne Wiederkehr verwendet habe. Zeitanker und Ort. Perfekte Identifikation. Es muss nachmittags gewesen sein am Monatsanfang und ich stellte erschreckt fest, dass ich sämtliche Arbeit des Monats schon erledigt habe.Das issen Überflüssigkeitsbeweis, nicht wahr. Wenn der Werktätige zu Monatsbeginn feststellt, dass alles, was getan werden musste, schon getan ist. Dann, meine Lieben, ist er tatsächlich überflüssig.
Nicht überflüssig bin ich jedoch hier, schreibend im kalten Winter am PC. Denn ich könnte noch hunderte solcher Zettel abarbeiten, „… dass wir zu Monstern werden, nachdem wir einst Engel waren …“ liegt direkt obenauf, aber, ach nee, dass passt nicht hierher das Puzzle, aber vielleicht wisst ja Ihr etwas mit dem folgenden Fetzen anzufangen: „… wenn Auswegslosigkeit den Ausweg versperrt.“ Darunter habe ich noch das Wörtchen „sinngemäß“ geschrieben.