Liegt mir der Owner schon seit Tagen in den Ohren, ich soll mal wieder was schreiben. Saftige Tackerstory zum Beispiel; sag ich dies ist die Zeit der Bilder und nicht der Worte oder denke es zumindest oder vermute, es gesagt zu haben. Momentan ausgeslastet durch Kunst. Was niemand weiß: dass ich mir das gesamte Wochenende und die Nächte um die Ohren schlage, um die neuen seriellen Fotos zu kreieren. An einer Bildtafel arbeite ich sechs bis acht Stunden. Es ist nicht damit getan, die Bilder einfach zu mischen und per Bildbearbeitung auf ein Blatt zu setzen – Musiker nehmen ja auch nicht einfach Noten und schreiben sie wahllos in Reihe, wie auch Schriftsteller und Schriftstellerinnen nicht wahllos Buchstaben kombinieren können.
In allem was ich tue liegt die Erkenntnis, dass das Einfache zwar immer über das Komplizierte triumphieren wird, dass aber das Komplizierte im Einfachen dem Gesamtwerk eine gewisse Würze gibt. Dies unterscheidet Kunst und Handwerk.
Ein schräger Blick durchs Westfenster haftet an gelbblättrigen Bäumen, wie sie sich langsam aus der Dämmerung schälen und mit jeder Minute mehr Farbe gewinnen. Es geht gegen Acht, wenige Minuten Zeit ein paar Zeilen zu hacken.
Der Zeit der Bilder wird die Zeit der Worte folgen; nach den Worten kann nichts mehr folgen?