Eins hab ich noch:

Bicicletta da camera (italienisch) = Hometrainer (deutsch) = excercise bike (englisch).

Tse.

Zum Glück bin ich nicht per Hometrainer in Italien unterwegs.

Ytalyenysch oder Libisch?

Kürzlich in der Galerie B., im Gespräch mit Sizilianer R.: Sizilien sei nicht Italien, und: die Hupe sei das einzige Kriterium, welches ein sizilianisches Auto als fahrtüchtig erweisen könne. „Kauf’dir eine Hupe,“ hat er gesagt, fürs Fahrrad, „ja natürlich, auch fürs Fahrrad. Wenn du in Sizilien radeln willst, kannst du nur mit Hupe überleben!“

OK. Bari ist nicht Sizilien. Das hat der gute R. bestätigt. Ich tendiere noch immer von Bari nach Norden, obwohl ein alter Bekannter gerade mit seinem Wüstenmobil Libyen durchquert, und Libyen, meine Lyben, ist ja nur ein Katzensprung von Syzylyen entfernt.

Der rechtschaffende Mann reist nach Norden. Der rechtschaffene Mann biegt immer links ab (frei nach Flann O Brien).

Noch immer kaum italienisch im Hirn – buona notte.

Europenner-Fotos reloaded

Bahnhofsvorplatz Mainz

Bahnhofsvorplatz Mainz, ca. 2000 oder 2002 (DKV wirbt diesertage nicht mehr an der Fassade).

Tempo

Tempo. Fetzen Tempotaschentuch an der Perforierung mit Tinte bekleckst und in DIA-Rahmen geklemmt. Voila l’Art. Ende der 90er Jahre.

Pas de la Casa

Der zentrale Kreisverkehr in Pas de la Casa, Andorras nördlichster Stadt auf 2000 Metern Höhe. Als einzige andorranische Siedlung liegt sie nördlich des Pyrenäen-Hauptkamms. Im Jahr 2000 gab es noch keinen Tunnel, der einem die 400 Höhenmeter bis zur Porte de Envalira ersparte. Wenn man heute maps.google.de konsultiert, stellt man fest, dass man dieses Foto niemals sehen wird, wenn man auf dem schnellen Weg zum Uhrenkauf den Tunnel nach La Vella nimmt.

Gesellschaftliche Existenz auf dem Roulettetisch der Kunst

Besessenheit: ausgeprägter Erregungszustand, der als „Inbesitznahme“ der betroffenen Person durch einen Gott, Dämon oder Geist gedeutet wird. Die Verhaltensänderung der Person wird somit auf das Eindringen eines fremden Geistwesens zurückgeführt.

Dies entschuldigt, dass ich mich nachmittags um drei für abends um sieben verabredet habe, mich abends um fünf nach Sieben ein Anruf erreichte: „Wo bleibst du?“ Oups, glatt vergessen. Das ist schändlich. Und als Entschuldigung kann ich einzig äußern: ich war wie besessen.

Leider war es nicht Gott, Dämon oder Geist, welche die Verhaltensänderung herbei geführt haben, sondern schlicht eine 30 MB große Datei, die auf den Server des Fotobelichters übertragen werden wollte.

Die Kunst ist ein schwer zu tragendes Kreuz. Manchmal hasse ich mich dafür. Alle Liebe in der Luft genügt dann nicht, den Hass, den man sich selbst gegenüber entwickelt, zu neutralisieren.

Außenstehende mögen vielleicht sagen, gerade in diesem Spannungsbogen der totalen Selbstzersetzung liege das Geheimnis, große Dinge zu vollbringen.

Im Selbstversuch an der eigenen Person jedoch ist nichts als Schmerz.

Nun sind die Kunstwerke auf einem guten Weg. Ich hoffe, nächste Woche kommt ein Päckchen mit hochglänzenden Bildern. Dann wird Freude einkehren und man kann die Ellbogen verrenken zu einem Ringelreihen.

Die Zeit ist reif, das Land zu verlassen. Runterkommen vom täglichen Einerlei, der Schluderei nur um der lieben Kreativität willen – dieser unkonzentrierte Zustand ist einfach kein Zustand.