Die Systeme laufen bestens. Reiter wilden Chaos‘. Darin sich wohl zu fühlen, bedarf jahrzehntelangen Trainings. Gut möglich, dass man mit dieser waghalsigen Einstellung unter einer Brücke endet. Dem sieht man ins Gesicht, lächelt, denn man weiß, man wird frei gewesen sein.
Heute fetten Auftrag an Land gezogen. Das stimmt mich positiv – obschon ich liebäugele mit einer ruhigen uralten Eselsbrücke, gekrümmt südlich der Pyrenäen. Wie lange man wohl von 2000 Euro unter einer Eselsbrücke südlich der Pyrenäen leben kann?
Aber noch ist es nicht so weit. Das Schlimmste am Zusammenbruch wird sein, sich die Serverkosten nicht mehr leisten zu können. Das bräche mir rein publizistisch das Genick und meine, an der Hand abzuzählenden Leserinnen und Leser wären sicher auch enttäuscht.
Ein enttäuschter Mensch ist einer zu viel.
Vermutlich werde ich nie wieder eine Ausstellung machen. Ich bin Web geworden. Alles geht in die Galerie (und von dem vielen Geld, das demnächst fließt, können wir uns auch ein paar Gigabyte mehr leisten). Die GMaps tun ihr Übriges. Es ist nicht mehr nötig, Dinge in Räumen zu zeigen, mehr noch, es ist unproduktiv, viel zu teuer, zu anstrengend, eine Vergeudung von Lebenszeit. Bildpunkte sind so ehrlich, so einfach, so hexadezimal. Und Bilderrahmung mit diesen fusselfreien Glasscheiben ist so antiquiert.
Wie aber werde ich an der großen Jubiläumsausstellung des örtlichen Kunstklubs teilnehmen? Ich werde die alte 256 MB Gurke, die mir mein Cousin kürzlich geschenkt hat mit ihrer 20 GB Festplate fitmachen und sie ans Netz anschließen, um irgendein Webprojekt in der Stadt online zu zeigen.
Ach hätte ich doch schon längst mein Lager unter der krummen Eselsbrücke südlich der Pyrenäen eingerichtet – auf dieser einsamen Insel nördlich von Cadaques, auf die man nur mit einem löchrigen Ruderboot kommt.
Also, Eselsbrücken mag ich ja auch. Ich weiß aber aus Erfahrung, dass man unter denen südlich der Pyrenäen in den Wintermonaten ein dickes Fell braucht. Wie nimmt der Katzter diese Aussicht auf?