Col-Rückblick

Ein kurzer Blick zurück auf die Col-Aktion hier auf dem Gehöft. Erlaube mir den Mannheimer Morgen zu zitieren, welcher über COL in Mannheim berichtete. So ähnlich war es auch in Mainz und Zweibrücken

Jeder darf zum Kunstwerk ein Stück beitragen

NECKARAU: Der Schweizer Künstler Marc Kuhn lädt zur Malaktion ans Strandbad

„In jedem steckt ein Künstler“. Unter diesem Motto hatten Mannheimer
Bürger jetzt die Gelegenheit, am Rheinufer mit dem Künstler Marc Kuhn
ein gemeinsames Bild anzufertigen. Jeder, egal ob Erwachsener oder
Kind, Künstler oder Laie, war eingeladen, sich mit Pinsel und Farben
an dieser Gemeinschaftsarbeit zu beteiligen.

„Col“ nennt sich diese Kunstrichtung, die der Schweizer 1968 ins Leben
gerufen hat. Als „Kollektive Regiekunst“ lebt sie davon, dass viele
verschiedene Menschen zusammen an einem einzigen Bild arbeiten. So
entsteht ein üppiges Nebeneinander, welches sozusagen einem
Comic-Strip gleicht, in dessen Rechtecke jeder in einem ganz
persönlichen Stil seinen Beitrag leistet. Das Ergebnis gleicht einem
„gemalten Föderalismus“, in dem sich jeder auf das Gemalte des anderen
einlässt und es neben sich existieren lässt. „Demokratische Kunst“
nennt es Marc Kuhn auch, der 1940 im zweisprachigen Biel-Bienne
geboren ist, und schon mit 20 Jahren sein Studium der Rechte abbrach,
um sich ganz seiner Passion – der Malerei – widmen zu können. Im
Rahmen von „Col“ arbeitete er bereits mit Künstlern wie Joseph Beuys,
Jürgen Rinck und Richard Paul Lohse zusammen und leitete bis jetzt
über 500 pädagogisch-therapeutische Seminare in Deutschland, Mexiko,
Spanien, Italien und der Schweiz.

Die Malaktion im Strandbad Neckarau organisierte er zusammen mit dem
Mannheimer Martin Helmling. Der diplomierte Elektrotechniker und
Bezirksbeirat (Stadtteil Lindenhof) der Grünen entdeckte schon in der
Schule sein künstlerisches Talent. Dort hatte er oft Mühe, seine im
Kunstunterricht angefertigten Bilder mit nach Hause zu nehmen, denn
seine Lehrerin fand sie so schön, dass sie sie lieber selber behalten
wollte. Heute fertigt er in seiner Freizeit Holzschnitzereien und
Skulpturen an, die er aber lieber verschenkt, anstatt sie zu
verkaufen. 1972 lernte Helmling schließlich Marc Kuhn in Mannheim
kennen und initiierte mit ihm unter anderem Malaktionen im Tessin und
auf Teneriffa.

Obwohl Kuhn auch schon mit über 4000 Beteiligten, wie in Zürich im
Helmhaus, „Col-Bilder“ hergestellt hat, kamen diesmal, wahrscheinlich
auch aufgrund des schlechten Wetters, nur eine handvoll Interessierte
an seinen Stand im Strandbad. Rita Hagemann aus Edingen erfuhr zum
Beispiel über das Internet von Kuhns Aktion. Sie wollte sich
ursprünglich mit ihren beiden Söhnen Moritz und Philip „das Ganze nur
einmal anschauen“, doch schnell überredete sie der Schweizer
mitzumachen. Besonders habe ihr die frei assoziative Arbeit gefallen,
erzählt die junge Frau, und auch ihre beiden Söhne haben einen Beitrag
zu der Gemeinschaftsarbeit von Kuhn geleistet. In der Schule sei Kunst
ihr Lieblingsfach, doch Moritz, der jüngere der beiden, erzählt, dass
ihm die spätere Benotung der Arbeiten im Kunstunterricht nicht
gefalle. Diese Aussage spiegelt genau den Geist von „Col“ wieder. Es
geht nicht darum, wer von den Beteiligten den besten Beitrag gebracht
hat, sondern um das kollektive Gemeinschaftsgefühl, zusammen etwas
erarbeitet zu haben. sako“Jeder darf zum Kunstwerk ein Stück beitragen

4 Antworten auf „Col-Rückblick“

  1. interessant, demokratische kunst, bin am überlegen ob ich mir das tolle blogito-reise buch in 2 jahren oder so noch einmal schicken lass, in wien gibts sicher noch interessenten….hihi. schauen wer dann aller drinnen steht.
    du, manchesmal bau ich lesefallen in meine einträge ein, und oft fällt es keinem auf, dir ist die heutige falle allerdings gleich aufgefallen….prooooooooooooooooooost

  2. sososo *lach*, die haare sind also ab … brauchste jetzt ’n käppi zur abwehr von tieren? grins. hauptsache, die gefällt’s.
    ja, mach das mal mit german wings, hört sich gut an!
    ach, du baust an ’ner gästebude? klingt gut!
    obwohl ich im letzten zelturlaub gemerkt habe, dass mit ein bisschen nahtabdichter auch mein zelt wieder dicht bleibt, solange es nicht zwei tage ununterbrochen pisst …
    wäre also ’ne option. ich meld mich, ok? lust hätte ich schon, allein das geld und die existenzielle sicherheit fehlen gerade sehr.

    … ich könnte mal irgendwann irgendwas mit diesen ganzen sonnenuntergangsfotos machen, die ich hier horte, seitdem ich die digicam hab … na mal sehn.

    liebe grüße!

  3. „…arbeitete er bereits mit Künstlern wie Joseph Beuys,
    Jürgen Rinck und Richard Paul Lohse zusammen…“ – klingt gut, dich in dieser gesellschaft zu lesen! der schreiber hat ja recht! und wes hut der beuys, des glatze der rinck (schickste mir maln foto?)

    sonst: vielleicht übergang zweibrücken/teneriffa oder umgekehrt in berlin? hier gibts’s zentralheizung. und platz zum malen und faulsein.

    übrigens, der artikel ist irgendwie doppelt.

    liebgruß auch an glatzenpaul
    die
    freihändige

  4. @ unentwegt: Käppi ist dringend nötig wegen der Sonne. Die Katze ist zum Glück sehr scheut, traut sich nur nachts heraus, um das Geschirr sauber zu lecken. Ich habe Angst vor Geiern.

    @ freihändige: zwischen dem Hutträger und dem Konkretisten genannt zu werden fand ich auch sher schmeichlhaft.
    Glatzkopf Paul rasiert sich gerade. Danke für den Doppelhinweis. Habs korrigiert.

    Hoffe, ich schaffe es demnächst in die Hauptstadt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert