Heute im Bliestallabyrinth auf Abschnitt 4 und 6 unterwegs. 4 führt von Bierbach bis nach Einöds Raiffeisenstraße. 6 knüpft, dank schlangenliniger Streckenführung ungefähr 400 Meter südlich an. Dazwischen liegt logischer Weise Abschnitt 5. Die Fotografie gestaltet sich knifflig. Ich fotografiere am liebsten bei Rückenlicht. Dann ist es am einfachsten und man braucht nicht so viel über die Belichtung nachzudenken. Deshalb habe ich das Labyrinth in Abend- und Morgenstrecken zerlegt.
Es handelt sich bei dem Konzeptkunstwerk um einen räumlich gegliederten Film. Wie jeder weiß, kann man beim Filmen ziemlich viele Fehler machen. So muss man im herkömmlichen (zeitlich gegliederten) Film zum Beispiel darauf achten, dass bei einem Schnitt nicht eine Szene mit Regen auf eine Sonnenszene folgt. Und die Schattenwürfe bei Dialogen müssen stimmen. Beim Kunststraßenfilm ist das auch kompliziert. Auf dem Radweg zwischen Bierbach und Ingweiler begegneten mir viele Menschen, so dass sie z. B. von Bild zu Bild größer wurden, weil wir aufeinander zu liefen, oder es überholte mich jemand, und verewigte seinen Rücken in einer Serie von vier Streckenfotos. Das sind natürlich keine Schnittfehler, sondern nur Hinweise daruf, wie beweglich diese Welt doch ist. Es gibt nur bei den Übergängen der Teilabschnitte Fehler, weil – wie gesagt, der Sonnenstand wechselt.
Der Tag war anstrengend. Mittags versucht, beim Einspritzpumpenbauer vorbei zu schauen, doch die Pförtner in der kosmodämonischen Megafabrik sagten, es herrsche Einstellungsstop und das Bewerberbüro sei bis auf Weiteres geschlossen. Ob sie die Bewerbungssachbearbeitungsfachkräfte entlassen haben?