Ich war nie allein

Wach um 7-Uhr-perversfrüh. Ich liebe den Rhythmus von dieser Art der Zeitangabe. Man kann es zu einer stillen Melodie im Kopf summen: Soundsoviel-Uhr-perversfrüh shallalaa.
Ich fühle mich tot.
An Schlaf ist aber auch nicht mehr zu denken. Obwohl es möglich wäre, erst gegen halb elf in der Möbelwerkstatt aufzuschlagen, schäle ich mich aus dem Bett.
Im Kopf habe ich längst mit dem Bilder-rahmen begonnen. Mit der nächsten Ausstellung.

Apropos Kopf: ein bisschen Sorge bereitet mir das Hirn. Etliche Deja-Vues in Kombination mit unglaublicher Vergesslichkeit. Sind die Erinnerungslücken mit der derzeitigen, arbeitsmäßigen Überlastung noch vorstellbar, so empfinde ich die Deja-Vues als beängstigend.

Letzte Woche hatte ich die Idee für eine Geschichte: der Protagonist ist an Alzheimer erkrankt und lässt alle seine alten Freunde kommen, um in mosaikhafter Weise sein Leben zu dokumentieren. Eine Art Patchwork-Autobiografie. Arbeitstitel „Ich war nie allein“.
Ob es im imaginären Buch der Symptome die Kombination Deja-Vue und Vergesslichkeit gibt?

Ich muss unbedingt eine Liste meiner Weggefährten und -gefährtinnen anlegen. Für den Fall, dass es schlimmer wird mit der Vergesslichkeit.

Artikel per iDogma auf dem iPhone getippt. Morgens, 7-Uhr-pervers. Ihr wisst schon. Fipptehler lasse ich drin.