Tag 1-3 in Bildern, Teil 2 | #UmsLand/Bayern

Vorhin habe ich die UmsLand-Bayern-Karte mit neuen Bildern bestückt. Kennt ihr sie schon? Einfach auf die Stecknadeln klicken und die Bilder an ihren Originalstandorten betrachten, klein oder groß – ganz wie ihr mögt.

Das hier ist ein Screenshot der Karte. Beim Draufklicken kommt ihr direkt dorthin …

Screenshot des Kartenausschnitts der in den letzten drei Tagen von Irgendlink erradelten Strecke

Eine Auswahl jener Bilder stelle ich hier ein, für die unter euch, die es nicht so mit (tollen!) Karten-Softwares  haben.

Als Bildbeschreibungen mögen hoffentlich die von Irgendlink unterwegs ersonnenen Überschriften reichen.

Tag 1

Unterwegs über Land

Modell des Kirchels im Fluchtwegpavillon des Straßentunnels

Tag 2

Das Europennerzelt

Graffito vor einem Friseurladen in Teisendorf

Ein Holzgestapeltes Zu neben einem Bauernhof. Die Bäuerin wendete das Heu mit einem Rechen und bot mir ein Schwätzchen

Hochsitz an der Verirrstrecke

Kirche und Schloss in Berchtesgaden

Kleine Allee vorm Park Hellbrunn. Man kann die Pfauen schreien hören.

Tag 3

Rastplatz nahe Marktl auf der satten, belandwirtschafteten Spitze zwischen Salzach und Inn.

Eine Fisch-Plastik am Tauernradweg bei einem (vielleicht?) Kieswerk

Denkmal in Tittmoning auf dem typisch für die Gegend sehr großen, von Bürgerhäusern umringten Hauptplatz.

Hochwassermarken ab dem 16. Jahrhundert an einem Gebäude an der Salzach oberhalb Burghausens. Ja, die Marken reichen fünf sechs Meter hoch bis unters Dach.

Übergroßer Radler, der von einem Hund verfolgt wird in Burghausen. (Ich nenne es ’Denkmal des zu beißenden Radelnden’).

Rastplatz nahe Marktl auf der satten, belandwirtschafteten Spitze zwischen Salzach und Inn

Von Stiller Nacht und ehemaligen Pferden. Salzburg nach Marktl #UmsLand/Bayern

Jeden Tag ein bisschen besser. So sollte es sein. Der gestrige Nachtplatz wild zeltend nördlich von Salzburg war schon ein Tick besser, als der vorgestrige. Nicht ganz so schräg, eher flach sogar. Im knöchelhohen Gras. Das bereitet zwar immer ein bisschen Sorge, ob sich Zecken darin befinden, dennoch, es gibt wild zeltend nunmal keinen Campingplatzkomfort mit fein gemähtem englischen Rasen. Der Duft der Gülle, die wohl kürzlich auf die Felder aufgetragen wurde, ist auch – so gut wie – passée.

Noch immer ohne GPS-Signal schwinge ich mich auf den Tauernradweg, der bis fast nach Passau führt. Zudem ganz gut beschildert, so dass es auch ohne Kartenorientierung geht. Verbringe die morgendlichen Pausen damit, technische Probleme zu lösen. Datenbankserver im Blog neu starten, ganz brachial über den Hoster, statt per ssh. Mühsam auf dem Handy.

Zwischendurch Oberndorf gegenüber von Laufen in Deutschland. Beide Städtchen gehörten mal zu Salzburg, erzählt mir später beim ehedem nördlichsten Punkt Salzburgs ein ehemaliger Buddhist, der einst ein Pferd war, so sagte er. Nördlichster Zipfel ist zwischen Tittmoning und Burghausen. Ach, herrliches Städtchen. Skurril der Stille Nacht-Bezirk in Oberndorf, rings um eine Kapelle, die wohl dort steht, wo einst die Kirche stand, in der das Lied Stille Nacht erstmals gesungen wurde. Historischer, weihnachtlicher Boden also. Alles in Oberndorf ist Stille Nacht. Bezirk, Museum, und bestimmt gibts auch Stille Nacht-Wurst :-), Kuchen, Brot, Turnschuhe … ich scherze. Spektakulär die Salzachschleife mit Blick aufs mittlerweile bayerische Städtchen Laufen (von wo aus übrigens Oberndorf gegründet wurde, verriet mir das Pferd.

Erst in Tittmoning, links der Salzach, löse ich das GPS-Problem. Ich hatte wohl versehentlich die Standortfunktion des Telefons abgeschaltet. Wahrscheinlich abends, brillenlos, eine nervige Popup-Meldung loswerden wollend. Ich AGB-Leseverweigerer, ich …

Der Tauernradweg führt auf österreichischer Seite ab Tittmoning-Brücke etwa elf Kilmeter über die Landstraße. Nicht zu empfehlen, sagt mir ein Mountainbiker. Am Fluss den Kiesweg könne man aber auf deutscher Seite bis Burghausen fahren.

Nachdem ich die Technik im Hotspot surfend auf dem Marktplatz Tittmoning wieder eingerichtet hatte, schwinge ich mich auf den … najaaa … Wanderweg. Entgegenkommende Radler sagen, man komme nicht durch. Nach fünf Kilometern verenge sich die Strecke zu einem Pfad. Bachdurchquerung inklusive, Matsch, Brennnesseln, eine Treppe. Die Hitze. Die Landstraße. Monsieur unbelehrbar. Und immerhin behauptete ein Mountainbiker, das würde klappen. Lost between alternativen Fakten der modernen Radreiseverirrungswelt, wie auch immer, ich folge dem Weg und siehe da, nach fünf Kilometern verjüngt er sich zum Brennnessel gesäumten Singletrail, Wurzelwerk, Bachdurchquerung, Treppe, wun-der-schööön. Zum Vorankommen taugt das natürlich nicht, aber man kommt prima durch die urige Au nach Burghausen, trifft auf den nördlichsten Grenzstein des ehemaligen Bistums oder Landes Salzburg und einen Buddhisten, der mal Pferd war. Weiter auf der Perlenschnur des Erlebten:  ein alter Kalkbrennofen und überall spritzt Wasser aus den steilen Hängen. Der Pfad und die Unwegsamkeit ist nur zwei Kilometer lang. Der Rest des Weges führt über holprige Betonplattenwege. Kurz vor Burghausen sind an einem Haus barbarisch hohe Hochwassermarken angebracht, die teils fünf sechs Meter bis fast unters Dach reichen. Datiert in alle Jahrhunderte, sogar ins sechzehnte. Große Manndränke auf Bayerisch. Was zur Hölle?

Nun, wenn man Burghausen erreicht, sieht man, warum. Die Salzach muss durch eine enge Schlucht, deren nicht gerade stabile Wände über die Jahrhunderte verwuschen. Überhaupt Burghausen! In einem Satz: Sehr sehenswerte langgestreckte Burgenensembles auf steilem Hang, zu deren Füßen sich eine unheimlich schöne Stadt kauert.

Vergeblich versuche ich eine Radelhose zu kaufen. Aber 79 €, hey, das sind mindestens zwei Tagesbudgets. Die alte Hose wetzt und soll sie eben noch länger, denke ich mir.

Jenseits Burghausens schlängelt der Radweg über geteerte Landsträßchen Richtung Marktl. Längst habe ich den Plan aufgegeben, nach Simbach am Inn zu fahren und per Zug noch am Abend nach Zwiesel. Das Technikproblem hat mich mindestens zwei Stunden Radelzeit gekostet und die Verirrungen rings um Berchtesgaden an Tourtag zwei (Teufel noch eins, habt Ihr den Bodensee-Königsee-Radeg durch miese Streckenführung und miserable Beschilderung versaut) kostete mich auch mindestens zwei Radelstunden.

Wie auch immer, Umwege und Verirrungen sind auf Radreise meist äußerst produktiv. Man entdeckt Orte, die man auf geradem Weg nie erreichen würde, lernt Menschen kennen, denen man nie begegnet wäre, erfährt Dinge …

Ich steuere also am gestrigen dritten Reisetag Marktl an, den Campingplatz oberhalb des Badesees, auf dem ich schon 2019, ziemlich genau vor drei Jahren logierte.

14 Euro kostet die Nacht. Vor drei Jahren war es vermutlich acht Euro. Auf der Zeltwiese stehen zwei gigantische Zelte und ich fürchte nächtlichen Lärm, Geplauder, Suff und Gegröle. Es bleibt dann doch ruhig.

Nachts gehen in der Nähe Gewitter durchs Land. Regen streift uns sanft. Das Zelt ist dicht, aber nun nass eingepackt.

Schreibe diese Zeilen in der Regionalbahn zwischen Mühldorf am Inn und Landshut, heading for Zwiesel, wo ich 2019 die Reise rund um Bayern unterbrochen hatte.

Tag 3 der 3. Etappe (Tag 24) im Rückblick | #UmsLand/Bayern

»Heißer Tag dem Ende geneigt. Heute gabs jede Menge technischer Probleme. Zuerst die Standortanzeige beim Handy verschusselt und ohne GPS und Karte unterwegs. Zum Glück kann man an der auf dem nicht sehr viel umher irren. Dann Datenbankserver im Blog down und das auf dem Handy zu lösen ging nur brachial. Logs lesen war nicht, hoffen wir mal, dass es kein Hack war.« So trötete Irgendlink heute Nachmittag. »Fast war ich so weit, zu flehen, Oh Herr, nimm mir das Schaltauge und gib mir den Server und das GPS wieder!« Zum Glück läuft alles wieder – so weit ich das von der Homebase aus mitbekommen habe.

Später schrieb er, ebenfalls auf Mastodon: »Heute versucht, eine Radelhose zu kaufen. Die alte löst sich auf. 79 €. Puuuh. Ich habs mir verkniffen. Bloß, wie erkläre ich das meinem Po?«

»Heutiges Ziel ist mein Campingplatz oberhalb eines Badesees nahe Benedikt-XVI-Stadt . Etwa 60 Kilometer in den Beinen. /Bayern,« twitterte er vor etwa zwei Stunden. Und nun ist er dort und hat sogar bereits sein Zelt aufgebaut.

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In seinem Mastodon-Universum, Fimidiverse genannt, trötet Irgendlink seine Reise direkt und unmittelbar. Lest hier über seinen heutigen Tag – und über alle kommenden: https://fimidi.com/@irgendlink

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Hier die nur sehr ungefähr geradelte Strecke bei Guugl

Den heutigen Track im Gesamtkontext seht ihr hier (Ausschnitt). Diesmal fehlt das erste Stück, da das GPS-Programm nicht mitgelaufen ist.

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Das ganze Projekt auf einen Blick (Opencycle-Karte) gibt es hier zu sehen:
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Tag 1-3 in Bildern | #UmsLand/Bayern

Tag 1

Rosenheim Bahnhof: Es geht los

Tag 2

Ein Tourist aus dem Ruhrpott fotografierte mich am Königsee kurz bevor die Gletscherzunge des Tourismus einen Königssee-Kahn verließ
Silhouette der Burg von Salzburg vom Park Hellbrunn aus gesehen. Schnurgerade führt der Radweg kilometerweitdurch eine Allee auf die Stadt zu.

Tag 3

Die Bäckerei in Oberndorf
Kirche im Dorf vis-à-vis von Oberndorf
Beim Grenzstein Oberösterreich sitze ich gerade

Und nun noch ein paar Impressionen von gestern (Galerie)

Bildbeschreibungen
Fahrrad und Radler vor Bergen und Fluss auf Brücke. Maibaum, Bagger, bunter Wegweiser, Stromschnellen, idyllisches Bachbild, Landschaft mit Baumsilhouette

Die Gletscherzunge des Königsee-Tourismus #UmsLand/Bayern

Es gab technische Probleme. Und der Akku ist fast leer.

Fing gut an in der gestrigen Morgenkühle. Zum Aufwärmen eine 14 Prozent-Steigung, nicht sehr lange, zum Glück und dann ging es abwärts nach Teisendorf, wo ich einen frühen Edeka enterte und ein bisschen Käse kaufte, sowie in einer Bäckerei das Exostischste, was ich finden konnte. Leider habe ich den Namen vergessen, aber es waren zwei Scheiben frischen Weißbrots mit Marmeladeninlay und knusprig mit Zucker karamellisiert.

Die Etappe zum Königsee sollte etwa fünfzig, sechzig Kilometer lang werden, so fabulierte ich, was im Prinzip auch hingehauen hätte. Nuja, aber der Radweg Bodensee-Königsee glänzt nun mal leider nicht mit Beschilderung, bzw. manchmal stehen auch irgendwelche Karren vor den Hinweisschildern und dann verirrt man sich eben.

So kam es, dass ich immer weiter einem Fluss namens Saalach folgte, ziemlich idyllischer Weg zwischen Hauptstraße und Fluss, und auch jenseits von Bad Reichenhall blieb ich dem Weg treu, bis ich die fehlenden Bodensee-Königsee-Markierungen unter den Radwegweisern registrierte. Ich war auf dem Saalach-Weg gelandet, statt in Bad Reichenhall links abzubiegen. Egal. Pause. Tolle Fotos gemacht auf dem Abweg und es waren auch nur drei, vier Kilometer abseits. Schon überlegte ich, hintenrum zu fahren – über einen Pass und die Deutsche Alpenstraße. Tu das nicht!, warnte mich ein radelndes Paar aus Regensburg. Die Bundesstraße wird es dir vermiesen. Wir plauderten ein wenig. Die beiden waren auf dem Tauernradweg unterwegs, hatten sich mit wenig Gepäck und ohne E-Motor von der Bahn am Brenner aussetzen lassen. Helden unter sich. So sangen wir das Lied aus der guten alten Zeit von den radelnden Reckinnen und Recken, die mit Muskelkraft noch alle Wege meisterten.

Einen Motor hätte ich mir eine Stunde später sehr gewünscht, jenseits von Bad Reichenhall, wo sich der Bodensee-Königsee-Radweg über üble Steigungen bis ca. zwanzig Prozent durch den Wald windet. Etliche Kilometer auch direkt neben der Hauptstraße. Busse voller Königseereisender. Kolonnen Kettenfahrzeuge in Tarnfarben, wohl auf dem Heimweg von der Arbeit im Tal. Auf der Karte sehe ich ein rot gemustertes Gebiet nahe Berchtesgaden, das wohl eine Kaserne ist. Wie auch immer. Sieht martialisch aus. Irgendwie drängt es ja auch die Martialik dieser Tage aus allen Poren. Wie Schweißperlen in Getöse und Geröhre und die hochgezüchteten Autochen mit den Brüllauspuffen und die schön geschniegelten Modemotorrädchen mit den silbernen Schreiflöten sind ja auch nur die Rüstung des kleinen Mannes, der mal Gewalt spielen möchte, ohne allzu sehr über die Stränge zu schlagen.

Zum Königsee radelt man wie in einen Trichter. Radler, Wandererinnen und gen Ende, jenseits von Evil Berchtesgaden, dann eine Art merkwürdiger Pilgerinnenstrom, in dem sich alles mischt. Auf steinigen Wegen direkt neben einem stürzenden Gebirgsbach. Wohnmobilstellplatz, Campingplatz, Parkbänke allüberall und alles, was zu Fuß geht, will irgendwie hinauf zum See, der nur noch ein zwei Kilometer entfernt ist und aus dem sich der kalte, reißende Bach ergießt. Oder kommt er von dort?

Der Königsee ist eine Touristenmaschine wie jede andere auch. Die Fortsetzung des Titisees, nur mit anderen Mitteln, unke ich. Statt Kuckucksuhrenbuden gibts Bergkristallbuden. Gegen 18 Uhr räumen sie langsam die Auslagen aus Käpphen, Kleidchen, Sonnebrillen und Steinen zusammen, müdgeschwitzte Tourimusbudenfleißarbeitende. Einen Lebensmittelladen gibts da nicht, erzählt mir eine müde Frau.

Dann am Schlund. Dort wo der See sich zum Gebirgsbach verjüngt. Schnell ein paar Fotos. Da spuckt ein Kahn eine Hundertschaft Menschen aus und ich schwinge mich schnell aufs Rad, denn die Truppe drängt drei, vier Leute breit, die ganze Straße einnehmend, durchs Tourismusdörfchen. Da kann man mit dem Radel nur noch mitschwimmen im Strom, kein Durchkommen mehr. Aber ich schaffe es gerade noch so.

So müssen sich Gletscher anfühlen, wie sie langsam die Endmoräne vor sich hertreiben. Ich stoppe kurz bei einem Trinkwasserbrunnen, um die Flaschen zu füllen, die Menge wälzt sich unaufhaltsam auf mich zu. Das Wasser fließt langsam. Die Gletscherzunge der Königseetagestouristen wird mich gleich zermalmen, zuschrauben. Löss im Geschiebe aus Menschen.

Aufs Radel rasch. Puh, gerade noch so geschafft und zurück nach Berchtesgaden. Ich hegte Groll gegen die hektische Stadt ohne Radwege, die ich auf dem Hinweg durchqueren musste und nun, auf dem Rückweg, kann ich Frieden schließen. Endlich. Innendrin abseits der Hauptstraße ist das Städchen nämlich sehr lieblich. Auf dem Platz vor Schloss und Kirche treffe ich G., plaudere mit ihr,  die eigentlich Münchnerin ist, aber schon lange in Freiburg lebt und nun ihre Erinnerungen an früher, an das Bayern von vor vielen vielen Jahren, auffrischen will. Sie liebt Kirchen. Wir plaudern und sie verspricht mir, einige Fots zu senden, die sie von mir mit Radel vor der Kirche und dem Brunnen gemacht hat.

Der Rest der gestrigen Etappe: abwärts, abwärts, abwärts immer der Berchtesgadener Ache folgend, meist auf dem anderthalb Meter breiten Seitenstreifen der Bundesstraße. Durchaus erträglich nach Feierabend. Dann Österreich. Plötzlich ist meine Karte auf dem Handy weg. Ich hatte vergessen, die Basiskarte Oberösterreich downzuloaden. Meine Welt endet wie eine mittelalterliche Karte. Nach anfänglichem Umherirren in Anif, erreiche ich den Tauernradweg, dem ich durch den Park Hellbrunn bis Salzburg folge und dort, nicht wissend, wie ich wieder rauskomme, frage ich einen Mann mit Schlips und Fahrrad, nicht etwa das Pärchen, das die Räder schiebt, die alternativ zu fragen gewesen wären. Und das war ein Glückstreffer, denn der Mann ist mein weißes Kaninchen, das mich durchs Salzburger Wunderland leitet bis weit jenseits der Stadt und mir den Weg bis Passau erklärt.

Gegen Dunkelheit dann eine Wiese abseits des Flusses. Das GPS fällt aus. Am nächsten Morgen ist der Datenbankserver der Webseite ausgefallen. Jede Menge Trouble technischer Natur. Den Datenbankserver konnte ich zum Glück neu starten. Das GPS-Problem könnte auch ein Hardwareproblem des Telefons sein oder es liegt am österreichischen Netz. Wer weiß. Ich folge dem Tauernradweg und schaue mal, ob ich papierene Radwegekarten kaufen kann.

So müssen sich Gletscher anfühlen, wie sie langsam die Endmoräne vor sich hertreiben. Ich stoppe kurz bei einem Trinkwasserbrunnen, um die Flaschen zu füllen, die Menge wälzt sich unaufhaltsam auf mich zu. Das Wasser fließt langsam. Die Gletscherzunge der Königseetagestouristen wird mich gleich zermalmen, zuschrauben. Löss im Geschiebe aus Menschen.

Aufs Radel rasch. Puh, gerade noch so geschafft und zurück nach Berchtesgaden. Ich hegte Groll gegen die hektische Stadt ohne Radwege, die ich auf dem Hinweg durchqueren musste und nun, auf dem Rückweg, kann ich Frieden schließen. Endlich. Innendrin abseits der Hauptstraße ist das Städchen nämlich sehr lieblich. Auf dem Platz vor Schloss und Kirche treffe ich G., plaudere mit ihr,  die eigentlich Münchnerin ist, aber schon lange in Freiburg lebt und nun ihre Erinnerungen an früher, an das Bayern von vor vielen vielen Jahren, auffrischen will. Sie liebt Kirchen. Wir plaudern und sie verspricht mir, einige Fots zu senden, die sie von mir mit Radel vor der Kirche und dem Brunnen gemacht hat.

Der Rest der gestrigen Etappe: abwärts, abwärts, abwärts immer der Berchtesgadener Ache folgend, meist auf dem anderthalb Meter breiten Seitenstreifen der Bundesstraße. Durchaus erträglich nach Feierabend. Dann Österreich. Plötzlich ist meine Karte auf dem Handy weg. Ich hatte vergessen, die Basiskarte Oberösterreich downzuloaden. Meine Welt endet wie eine mittelalterliche Karte. Nach anfänglichem Umherirren in Anif, erreiche ich den Tauernradweg, dem ich durch den Park Hellbrunn bis Salzburg folge und dort, nicht wissend, wie ich wieder rauskomme, frage ich einen Mann mit Schlips und Fahrrad, nicht etwa das Pärchen, das die Räder schiebt, die alternativ zu fragen gewesen wären. Und das war ein Glückstreffer, denn der Mann ist mein weißes Kaninchen, das mich durchs Salzburger Wunderland leitet bis weit jenseits der Stadt und mir den Weg bis Passau erklärt.

Gegen Dunkelheit dann eine Wiese abseits des Flusses. Das GPS fällt aus. Am nächsten Morgen ist der Datenbankserver der Webseite ausgefallen. Jede Menge Trouble technischer Natur. Den Datenbankserver konnte ich zum Glück neu starten. Das GPS-Problem könnte auch ein Hardwareproblem des Telefons sein oder es liegt am österreichischen Netz. Wer weiß. Ich folge dem Tauernradweg und schaue mal, ob ich papierene Radwegekarten kaufen kann.