Château Quéribus

Ins Land der Katharer.
Château de Quéribus kenne ich seit bald einem viertel Jahrhundert. Ich glaube durch einen Zeitungs- oder einen Fernsehbericht habe ich davon erfahren und es seither als Ort, den man unbedingt gesehen haben muss gebookmarkt. Ich hatte es mit einem Kreuz in meiner 200.000er Michelin Straßenkarte der 1990er Jahre markiert.
Heute waren SoSo und ich endlich da.
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Irgendlinks Sprachjahrsanneue

Liebe Bloggende, Suchende, Wissende, Mitreisende, Ahnende, liebe Freundinnen und Freunde. Das Sprachjahr hat gerade erst begonnen und schon finden die ersten Worte und Bilder ihren Weg in dieses Blog. Auf Notizzettel, nach Twitter und in ein edles, braunes Notizbuch von Claire Fontaine kritzele ich meine alltäglichen Gedankenfetzen.

Wie ein Fluss, der Kräfte sammelt. Kümmere dich nicht, ob du wächst oder versickerst, verdunstest oder einregnest. Fließe.

Die Herrschaft des Blogetariats

Die Herrschaft des Tweetetariats.

Ich gehe mit meinem imaginären Seelenhund spazieren.

An welcher Stelle steht das Prädikat im Kaffeesatz?

Obschon alle Zeichen im Hause Irgendlink auf du solltest jetzt aber endlich mal ranklotzen und Geld verdienen stehen, werde ich alles daran setzen, das kleine Blog- Schreibimperium weiter auszuweiten und gegen die bösen, die Kreativität subversierenden Kräfte zu wappnen. Fast schon ist das eine Kunstknabenmorgenblütenrechnung. Wie in den vorigen Artikeln schon erwähnt, wird es dieses Jahr ein neues E-Book von mir geben. Meine seit 2010 gesammelten Erkenntnisse zum Thema Liveschreiben sind endlich reif und ich werde sie in einem Ratgeber zusammenfassen. Auch die letzte Livereise, Gotthard, wird demnächst, von Fipptehlern bereinigt und mit unveröffentlichten Texten versehen, als E-Book erscheinen. So hoffe ich.
Auf dem Livereisesektor tut sich auch ein bisschen was. Ich hatte Euch ja in einer Umfrage um Feedback gebeten. Das „große Ding“, per Radel durch die USA, lege ich erstmal auf Eis und ich liebäugele nun mit meiner zwanzig Jahre Kapschnitt Revival Tour. Sprich, auf den eigenen Spuren von 1995 durch Schweden, Finnland und Norwegen bis zum Nordkap zu radeln.
Auch einige Verding-Kunstprojekte sind in der Mache. Konzeptuelle Reisereportagen, die auch ein bisschen Futter in den Trog bringen würden.
Nun sind die letzten Ferientage angebrochen. Vernet-les-Bains erwartet bis 18 Grad und verzeichnet Sonne pur. Jenseits des Glücks lauert die Eishölle auf dem einsamen Gehöft. Es muss so kalt gewesen sein, dass die Wasserversorgung zusammengebrochen ist. Ich verbleibe daher ganz sprachjahrig léger mit einem dreifach schallenden Brrrrrrr.
Habt immer eine Handbreit Glück unter dem Gemüt.
Euer Irgendlink (Bloggeskanzler)

Auch bei meinem Alterego Heiko Moorlander gibt es immer mal wieder skandalöse Neuigkeiten.

Leucate Plage

Pfosten auf Sandstrand vor Meer.

Aus unserer Homebase unterhalb des Canigou ging es heute 750 Meter runter bis auf Meereshöhe. Bei Starkwind spazierten wir durch das winterverschlafene Barcarès nahe Perpignan. Wie vernagelt wirkten die Ferienresidenzen und die Bettenburgen. Zwischen einer unruhigen „Grau“, einer Art Haff, und dem Mittelmeerstrand fuhren wir weiter nach Norden bis ans Cap Leucate. Beinahe als hätte man während einer Apokalypse vergessen, die Welt zu zerstören fühlt sich die Strandregion des Languedoc an. Später zu Besuch bei Christine und Hagen, den ich durch meine Burgenblogger-Bewerbung kennengelernt hatte und der im November bei mir zu Besuch auf dem einsamen Gehöft war. Kratzen am Mythos Frankreich, müsste wohl ein Blogartikel heißen, den ich über das Treffen schreiben würde. Ein bisschen entzauberten die Beiden, die seit Jahren hier leben, mein verwunschenes Urlaubsfrankreich. Vielleicht erzähle ich darüber demnächst.IMG_3665.JPG

Auf der Suche nach heißen Quellen

Vor langer langer Zeit, als es weder Internet, noch GPS gab, erzählte man einander in Insiderkreisen von wunderbaren heißen Quellen, die irgendwo in einem kleinen „Torrent“, einem Sturzbach seitlich der Têt in drei steinerne Becken gefasst wären. In 200.000er Michelinkarten eingezeichnet gab man das Wissen weiter, die N116 hinauf Richtung Andorra, durch einen Tunnel vorbei an der Privatklinik in Thuès-les-Bains, wenige hundert Meter bis zu einer Parkbucht auf der linken Seite. Von dort aus müsse man kraxeln bis zur Bahntrasse der Petit Train Jaune und durch ein Loch im Zaun weiter bergauf. Bloß nicht die Stromschiene der Bahntrasse berühren; wir warnten einander, schrieben es in die Karten direkt neben das Kreuz, das die heißen Quellen markierte.
Gestern machten SoSo und ich uns auf, die Hot Pools wieder zu finden. Nicht den beschwerlichen kurzen Weg über die Schienen wählten wir, sondern wir kraxelten den Wanderweg hinauf, vorbei an der Privatkurklinik über den hochgelegenen aber ziemlich verlassenen Bahnhof von Thuès-les-Bains. Überall unterwegs dampfte es aus Felsspalten. Schwefelgeruch. Aus den Berghängen führten schwarze Kunststoffleitungen bloßliegend hinunter zur Kurklinik. Wie ein frisch drainierter Hirnpatient. Schläuche, Tanks, Pumpen, kleine blecherne Stationen, an denen offenbar das kalte und das heiße Wasser gemischt wird und die ziemlich zusammengeschustert, improvisiert, wirkten. Wie Notfälle. Über einen schmalen Pfad gelangten wir in einen „Torrent“, einen kleinen, dampfenden Canjon, der hinunterschoss in die Têt. Eine Familie hatte es sich in heißen Becken bequem gemacht, konnten wir vom Wanderpfad aus sehen. Unerreichbar weit unten. Ohne Kletterausrüstung würden wir da nicht hinkommen. Andere Wanderer waren offenbar auch auf der Suche nach heißen Badewannen. Nachdem wir eine Weile umher geirrt und gekraxelt waren, fanden wir weiter unten im Canjon ein kleines, gut gemischtes Badebecken, in dem wir den Nachmittag badeten. Blick auf eine Train Jaune Brücke und die ocker besonnten Nordhänge des Têt-Tals. Das Prinzip in diesen natürlichen, improvisiert von Menschen arrangierten Badewannen ist immer gleich. Ein kalter Bach, der sich mit dem kochend heiß aus dem Boden quellenden Schwefelwasser zu wohl temperiertem Bad mischt. Mit ein paar Steinen und Sand und Geröll werden die Becken aufgestaut.
Meine „Originalquellen“ von damals, vor GPS und Internet, haben wir leider nicht gefunden. Ich meine mich zu erinnern, dass die gemauert waren und es gab drei Temperaturbereiche und in den Becken hatten etwa vier bis sechs Leute platz. Ich glaube, wir haben einmal eine ganze Nacht in den Becken verbracht, während der Schee rieselte. Die Karte mit dem X drin und dem „Obacht, stromführende Bahnlinie“, die liegt noch irgendwo daheim in der Künstlerbude.
Hier schreibt SoSo zu den Heißquellenbegebenheiten. Incl. Bildergalerie.
Nachtrag 2 (für die Freunde fikiver MudArtisten): Heiko Moorlander und sein neuerlicher Absturz wegen Liebeskummer.

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