Gedankenfetzen, gerettet ins mobile, elektronische Notizbuch auf dem Telefon.
- In einer liegenden Zeitung kann eigentlich nichts stehen (Bauesoterik)
- Zwergmalschändung vs. Denkmalschändung
- Generation Mud – Ausdruck des Lebensgefühls einer ganzen Generation (feat. Heiko Moorlander, dessen Biografie Life is Roaaaaar hoffentlich bald geschrieben wird)
- Wir sind ein gutes Team (QQlka und ich). Wozu der eine zu faul ist, treibt ihn der andere an.
Von der Bibliotheque im eigenen Hirn in die Asphaltbibliotheque
Das Kunstzwergfestival geht in den dritten Tag. Sehr familiär mit guten KünstlerInnengesprächen – eigentlich ist es ein Netzwerkfestival. Eine Kontaktbörse für KünstlerInnen, Künste, Kunstinteressierte. Da liegt, neben selten Gehörtem und kaum gesehenem wohl das große Potential. Jedes Jahr zum Kunstzwergfestival drücke ich Kollege Brandstifter einen Stapel Fundzettel in die Hand für seine Asphaltbibliotheque, die er seit Mitte der 1990er Jahre betreibt. Eine akribische Sammlung skurriler Fundzettel weltweit. Neben der eigentlichen – tatsächlich wissenschaftlich – bibliothekarischen Arbeit, in der das wohl wertvollste Nonsense- Archiv der Erde entsteht, nutzt Brandstifter die Zettelbotschaften, um etwa Lieder daraus zu machen (siehe zwei Beiträge zuvor), Poster und natürlich Bücher.
Mit den diesjährigen Zetteln zog er sich an eine der Bierbänke im Garten zurück und fing an, mit Kleber herumzuhantieren. Nach kurzer Zeit hatte er ein kleines Büchlein zusammengeklebt, das kopiert wird und geheftet, gefaltet auf Format A5 et voila, fertig ist die Kunst. Rasant. Ich mag solche Vollstreckermentalität. Von der Idee zum fertigen Kunstprodukt sollte nicht allzuviel Zeit verstreichen, sonst werden die Rohstoffe sauer.
Wie es heißen soll, das Büchlein, fragte er.
Was meint die werte Webgemeinde, wie soll ein Produkt heißen, das aus Fundzetteln besteht, die in Deutschland, Frankreich, der Schweiz über ein Jahr lang gesammelt wurden und auf einem einsamen Gehöft vorarchiviert wurden?