Giftschrank
Im Giftschŕank sammele ich Berichte über skurile Kunstprojekte und Objektkunst. Eine Welt wuchtig einschlagender Gedankenblitze und zufälliger Ideenverschmelzungen gewürzt mit einem Schuss Verrücktheit.
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Sternkarte der Kau
Am 28. März 1978 notlandete im westpfälzischen Zweibrücken ein UFO. Die Außerirdischen lebten monatelang unerkannt in der Bevölkerung, bis sie ihr Raumschiff reparieren konnten. Obschon der Vorfall bis zum heutigen Tag unter Verschluss ist, gibt es in der Lammstraße 6 einen stichhaltigen Beweis für diese erste UFO-Katastrophe auf europäischem Boden: die Spezies hinterließ eine scheinbar flüchtig „hingespuckte“ Sternenkarte aus Kaugummis auf dem Pflaster mit Hinweisen auf die ferne Galaxie der Kau, aus der sie stammen. Die witzigsten Ideen kommen einem manchmal zwischen Tür und Angel. Wie oft standen wir nach Ausstellungen oder Besprechungen noch ein paar Minuten uns verabschiedend, schwätzend, vor uns hin spinnend vor unserer Produzentengalerie im Herzen der…
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Die Ausstellung ist tot, es lebe die Ausstellung
Bei Prismakunst wechselt diese Woche die Ausstellung. Am Freitag, 5. September um 19 Uhr wird mit Margit Bauer (Keramik) und Horst Kraemer (Mischtechnik) und sechs der sieben Prismastammmitglieder Prismas Neunte eröffnet. Monsieur Irgendlink, moi même, ist wegen des bevorstehenden Offenen Ateliers am 20./21. September 2014 und des Kunstzwergfestivals, das zum vierten Mal in seinem Atelier tobt, leider nicht, oder nur mit einem winzigen Schreibbeitrag in der Neunten vertreten. In der vergangenen Ausstellung debütierte Monsieur mit einem Objekt, dessen Ursprünge auf seine Nordseeumrundung per Fahrrad zurückgehen. Der Original Hinterreifen, der nach über 7000 Kilometern und mit nur drei Platten, total abgefahren das zeitliche segnete, ist, zerlegt in 29 Einzelstücke, zur „Reliquie…
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North Sea Cycle Route Kette
Warum wird Elvis‘ Unterhose zum Millionenpreis versteigert, Marilyns Kamm, Michael Jacksons Sonnenbrille? Was muss geschehen, um – eigentlich wertlose – Gegenstände mit Bedeutung zu laden und ihnen ein kapitalanreicherndes Potential zu verleihen, das, bar jeglicher menschlicher Vernunft, in der zeitgenössischen Gesellschaft dennoch eine ungeheure Kraft ausübt? Mit den Reliquien eines Europenners versucht Monsieur Irgendlink, moi même, diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Die Fahrradkette, mit der der Artist in Motion 2012 über 7000 km um die Nordsee geradelt ist, wurde in 23 Stücke zerteilt und steht nun zum Ausgabepreis von 49 Euro zum Verkauf. Ab dem Jahr 2035 ist verstärkt mit Monsieur Irgendlinks Tod zu rechnen. Bis dahin wird…