Öfter öffnen – die reinigende Kraft der Offenen Ateliers

Musste ich unbedingt den Ateliervorraum, der bisher als Bilderlager diente, mit in die Ausstellung einbeziehen? Ich musste! Es war ein toter Raum voller Bilder und Möbel, der so gut wie nie betreten wurde, den man getrost hätte zumauern können. Nun dient er als zusätzliche Ausstellungsfläche. Mit ein bisschen Mehraufwand könnte ich ihn sogar in einen Seminarraum verwandeln. Gut, dass es die Offenen Ateliers gibt. Sie sind der Tritt in den Hintern von in Lethargie und Selbstgefälligkeit verfallenen Vorsichhinwurstlern. Eigentlich sollte es viel öfter Offene Ateliers geben, denn sie bringen etliche Vorteile.

  • Ausstellung in den eigenen Räumen
  • Mal wieder an den Adressdateien arbeiten und an der Vernetzung
  • Aufräumen, Werke sichten, gutes Altes mit exquisitem Neuem verbinden
  • Künstlerselbstvermarktung
  • Rückmeldungen durch die Besucherinnen und Besucher
  • Presse schaut mal wieder vorbei
  • Gemeinsames „stricken“ an neuen Ideen

Ich überlege, alle drei Monate das Atelier zu öffnen und kleine, konzentrierte Aktionen zu bieten. Wie wär’s mit einem Glühwein-Marathon am 13. und 14. Dezember? Einem Frühjahrsputz am 14. und 15. März 2015 und einem Mittsommerkunstfest am 20. und 21. Juni 2015. Ich plaudere vor mich hin, liebe Bloglesenden. Laut gedacht. Nehme aber die Termine mal in den Focus. Erinnert mich daran :-)

Aber konzentrieren wir uns doch auf das kommende Ereignis. Das hochoffizielle Offene Atelier 2014 – in zwei Tagen geht es los – am Samstag, 20. und Sonntag 21. September jeweils ab 14 Uhr. Der Weg zum Atelier Rinck. Mehr Infos in diesem Artikel.

Beitragsbild: Verfremdetes Smartphonefoto (App Decim8).

 

Zwei Videos und zu müde

Aus dem Atelier viel Neues. Die Bilder hängen. Von der 100-Jahre Hipstamatic Installation habe ich während zwei Stunden des Bilderaufhängens alle Minute ein Bild gemacht und man könnte in Zeitraffer sehen, wie die sechs Meter lange Frontwand des Ateliers mit Polaroid großen Fotos behängt wird – wenn noch Zeit wäre, die Slideshow zu berechnen. Leider zu müde. Morgen lade ich ein Bild hoch von der bunten Wand „100 Jahre Hipstamatic aus vier Jahren“ :-) Samstag um 14 Uhr gehts los mit der Bilderschau – kommt alle!

Videoclip zum Offenen Atelier auf dem Rinckenhof 2014

Offene Ateliers Rinckenhof 2014

Aufbau der Ausstellung für das Offene Atelier am 20./21. September 2014. Ein intimer Blick hinter die Kulissen der Kunst. Kunst- und Fotointeressierte in und um Zweibrücken sind herzlich eingeladen (und natürlich auch entferntere Menschen). Schwerpunkt der Ausstellung ist Smartphonefotografie, die erstaunliche Möglichkeiten eröffnet, die man mit herkömmlichen Kameras nicht erreicht. Es wird auch einen Retrospektiven-Raum geben, in dem Werke seit 1999 zu sehen sind (u. A. einige wenige echte Schwarz-Weiß-Fotos). Videoclip 3:33 min. Ich freue mich auf Ihren/Euren Besuch. Mehr Infos gibt es in diesem Artikel.

Irgendlink wird Strickblogger, nein, Blogstricker

Was haben eigentlich Bloggen und Stricken gemeinsam, wenn man nicht gerade ein Strickblog führt und darin über das Stricken berichtet?

Die Exkursion in die Burgenbloggerei habt mir kürzlich die Ähnlichkeiten gezeigt. Ich beschäftigte mich intensiver mit Schlagworten und Kategorien und wie man die Inhalte des Blogs schmackhaft in den sozialen Medien platziert. Einhergehend mit Aufräumarbeiten und einer Neustrukturierung des seit vielen Jahren in Betrieb stehenden Irgendlink-Blogs kam ich nicht umhin, Analogien zum Stricken zu finden. Ein Gewebe aus verschiedenen Fäden durchzieht das Blog. Bloß sind sie ein bisschen ungeordnet. Wenn man sie entwirren würde und technisch versiert verknüpfen, wie etwa einen Norwegerpulli, könnte eine große Sache daraus werden. Im Backend kann ich die Funde beobachten, auf die täglich fremde Menschen stoßen und so ins Irgendlink-Blog gelangen. Ein Jakobsweg im Winter-Artikel zum Beispiel. Und ein Fahrradsurvival-Artikel, der die Geheimnisse des französischen Ventils lüftet. Das sind Fäden, die es weiterzuspinnen gilt. Potentielle Kategorien. Schlagwortwolken.

Bei den Blog-Aufräumarbeiten, mit denen ich in diesem Frühling begonnen hatte, kam ich an den Rand der Verzweiflung: wie kann man ein Blog mit mehreren tausend Beiträgen neu verschlagworten und kategorisieren, ohne es komplett von A bis Z durchzulesen? In einer vernünftigen Zeitspanne wohl kaum. Also versuchte ich mich meiner Fäden zu erinnern und benutzte die interne Suchfunktion, um Artikel aufzuspüren, die eine eigene Kategorie bekommen sollten. Zum Beispiel die bald entstehende Kategorie Liveschreiben (steht übrigens weit oben auf meiner Liste zu produzierender eBooks), die 2012 als lose Folge von Artikeln begonnen wurde und sich bis heute durch das Blog zieht. Ein roter Faden.

Mühsam, ihn zu entwirren.

Demjenigen, der vor einer ähnlichen Herausforderung steht, sein Langzeitblog neu zu strukturieren, kann ich nur eins raten: Blogge so weiter wie bisher, aber gewöhne dir an, schon im laufenden Betrieb deine Artikel zu verschlagworten und zu kategorisieren. Betitele jedes hochgeladene Bild, fülle auch die Felder Beschreibung, Alternativ-Text und Bildbeschriftung aus (gilt für WordPressblogs). Was zählt ist die Gegenwart. Hier spielt die Musik. Hier kannst du durch diszipliniertes Arbeiten Ordnung-en-passant schaffen. Die Vergangenheit ist etwas für die Nachwelt, für diejenigen, die sich dereinst für deine Kunst, dein Blog, deine sonstigen Hinterlassenschaften interessieren (oder, und das ist die Regel, einfach alles in die Tonne treten, was du jemals geschaffen hast). Trotzdem, wenn du magst, kannst du der Nachwelt helfen, indem du anfängst aufzuräumen, aber vergiss nicht das Jetzt. In diesem Jetzt lebst du. Dieses Jetzt ist das Fundament deiner Zukunft. Hier musst du glücklich sein!

Jetzt muss ich den Artikel kategorisieren: Hmmm? WordPress? Webwissen? Blog aufräumen? Onlinepublishing? Ich könnte ihn auch in der blogeigenen Knoddelkiste belassen … privat ist er allemal, zunächst … aaach, ich springe über meinen Schatten, mache ihn öffentlich. Vielleicht nutzt es ja jemandem?