Fälschungsmafia nimmt Mud-Art-Künstler Moorlander aufs Korn

Brüssel. Ein internationales Fotografenkollektiv sorgt unter dem Spottnamen Meiko Hoorlander mit konstruierten Konzeptfotos für Empörung unter den Sammlern des berühmtesten europäischen Mud-Art-Künstlers Heiko Moorlander.
Viel Wirbel verursachen täuschend echt gemachte Plagiate, die seit einigen Wochen im Web kursieren. Dabei hat diese Art aufspringen auf den fahrenden Zug der feinen Künste und der Literatur schon seit etlichen Jahren Tradition. Man denke nur an Barry Trotter oder auch die deftigen Neufassungen der Märchen der Brüder Grimm aus den 1980er Jahren.
Warum sollte es der Mud-Art-Legende Heiko Moorlander besser gehen, als anderen Berühmtheiten des Kulturlebens – munter wird sein Kunstkonzept kopiert, gecovert und imitiert. Er sitzt dabei mit Stieg Larsson im selben Boot, dessen Romantrilogie von einem Ghostwriter, der sich Lars Stiegsson nennt, verhonepipelt wird.
Meiko Hoorlander. Man mutmaßt, dass sich hinter dem Namen ein Kollektiv aus Hobby-Fotografen verbirgt, das sich im Internet zusammengefunden hat.
Ihre „Werke von erstaunlicher Oberflächlichkeit“, so Moorlander, sorgen derzeit in den sozialen Medien für viralen Aufruhr.
Meiko Hoorlander – Tubular Hells, erstveröffentlicht auf Facebook 2012.

Meiko Hoorlander - Tubular Hells, 2013, Gartenschlauch auf Beton

Die Künstler, die ich rief

Ein Kunstler macht „muh“, viele Künstler machen Mühe.

Gemeiniglich verzieht man die Mundwinkel oder zuckt mit den Schultern, wenn ich den Spruch bringe. Manche lächeln aus purer Höflichkeit. Noch nie hat jemand diesen Satz verstanden, oder gar ganzen Herzens darüber gelacht.
Heute war es mal wieder soweit. Hängung der nächsten Ausstellungsrunde in den Galerieräumen der Künstlergruppe, die mich vor über einem Jahr adoptiert hat. Ausstellungsaufbau ist mir nicht nur ein Greuel, sondern extrem harte Arbeit. Zudem wartete Kulturredakeurin D. seit frühmorgens sehnsüchtig auf ein Foto der Ausstellung, das sie im Vorab-Artikel verwenden kann. Elf Uhr früh hängt noch kein einziges Bild. Mutterseelenallein bin ich. Da hat es keinen Sinn, die zwei mal drei Meter großen Bilder alleine zu hängen zu versuchen. Das geht einfach nicht. Zwei müssen die losen Leinwände halten, einer schaut, wie es wirkt und der Vierte nagelt – ich weiß, das ist frech – die Dinger fest.
Später sind plötzlich vier fünf Künstler da, aber Monsieur steht trotzdem oft genug alleine da. Die einen räumen Dinge von A nach B, jemand kocht Kaffee, der einzige Hammer ist plötzlich weg, die Leiter wird andernorts gebraucht, kurzum, selbst wenn drei Leute zufällig bereit sind, ein Bild zu hängen, fehlt immer noch ein Vierter, ein Hammer und die Leiter.
Redakteurin D. wartet ungeduldig auf das Pressefoto.
Gestern Abend noch schwadroniere ich großmäulig mit Soso, ich hab wieder Lust auc Ausstellung und man könnte dies machen und jenes – die Treffen mit den OllegInnen beflügeln einen immer so schön. Aber nun, ernüchtert dirch die Ausstellungsaufbaumühle gedreht, ist mein Bedarf an Kuratieren erst Mal gedeckt.
Zudem warten draußen in der „echten“ Welt interessante Fotomotive, die unbedingt auf den CMOS Chip gebannt werden wollen.
Heiko Moorlander: „The Absence of Doing“ (Mudart without Mud), 2013, Zweibrücken

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Und in der echten Kunst ab Morgen bei Prisma Col-Art Bild Teneriffa 2010:

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Zweibrücken Totart

Das Pano zeigt die erste Szene zu einem Krimi. Aus dem Gebäude mitte-rechts wird frisch geschieden Frau Müller aus dem 2013er Saarlandtatort Melinda heraustreten, während ganz am rechten Rand vor dem Denkmal eine Touristenführerin die Sehenswürdigkeiten der Stadt erklärt. Was die Touristenführerin nicht sieht: auf dem Sockel hinter ihr, auf dem sonst kupferoxidiert Bismarck steht, steht grün angemalt die tiefgefrorene Leiche der Staatsanwältin aus dem Saarbrücken-Tatort. Noch während die Touristenführerin über Bismarck und die Entstehung des Deutschen Reichs erzählt, taut die Leiche auf und fällt vom Sockel. Der Zweibrücker Kommissar Zirkelschmied, der die Ermittlungen im Mordfall leitet, wird verwickelt in ein undurchdringliches Netz aus Intrigen. Offenbar wurde die gesamte Crew des Saarbrückentatorts entführt und wird nach und nach auf bizarre Weise ermordet. Der Verdacht fällt auf die einzige Schauspielerin, die nicht entführt wurde, die frisch geschiedene Frau Müller. Zirkelschmied, dessen besonderes Schicksal es ist, dem ebenso entführten Schauspieler Devid Striesow wie ein Zwilling zu gleichen, befindet sich im kleingeistigen Konflikt mit dem Dezernat für Kapitalverbrechen, das im Fall des gestohlenen Bismarcks in Richtung Metalldiebesbande ermittelt. Kompetenzgerangel mit seinem saarländischen Kollegen Hainz Bäcker ist vorprogrammiert. Kurzum, im Saarpfalzkommissariat herrscht rege Aufruhr. Erst als die Ermittlungen zu dem, vor Jahren getöteten Senkrechtmörder führen, kommt Zirkelschmied auf die richtige Spur.

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