Kasperle for President

Südterrasse, Grillen zirpen, immer noch so warm. Ich habe die Webpräsenzen überprüft. Viel Update-Arbeit steht bevor. Im Grund bin ich im Jahr 2008 stehen geblieben mit meinen verheißungsvollen Web-Ideen. Einzig dieses Blog hat sich weiter entwickelt.
Nun will ich die Dinge wieder professioneller angehen, auch die Kunst. Ich hätte einfach nicht sterben dürfen, zwischendurch. Sicher wäre Vieles anders. Aber wenn du einmal den Tod als Grundgefühl verankert hast, tickst du anders, kennst den Wert der Zeit, des Glücks und den Wert vom ganzen Rest kennst du auch.
Heute Kartoffelernte, kollektiv mit Verwandten und Freunden, Erde wühlend. Wie gut es tut, Bauer zu spielen, wie angenehm Hand in Krumen sich anfühlt. Wir witzeln: schon ein Drittel fertig. Kurze Zeit später: schon ein Viertel. Und so weiter. Bei zehn Zehnteln sind die Knollen alle in Körben verstaut.
Runter in die Stadt zum Einkaufen. Auge bookmarkt: Hofenfelsstraße, 14:45 im August bei viel Sonne, dieses Haus wirft mit seiner außen angebrachten Treppe einen unglaublichen Schatten in Korrespondenz mit der daneben stehenden Fichte. Jetzt nicht fotografieren, jetzt ist unruhig, merke dir Zeit und Ort. Hunderte Motive habe ich auf diese Weise gebookmarkt für „irgendwann mal fotografieren“. Ich bin froh, dass es das Mobilfunktelefon gibt, damit konnte ich einiges schon direkt vor Ort lösen.
Am Bahnhkf vorbei der Wahlkampfstrich, wo sie aufgereiht an Laternenpfählen prangen, der SPD-Stricher gefolgt vom CDU-Luder und einigen dubiosen unabhängigen Gestalten. Nur der amtierende OB, der wieder gewählt werden will, fehlt. Statt dessen schmuggelt sich auf groteske Weise ein Kasperle-Plakat für eine Theateraufführung zeischen die Stadtobersten-Stricher. Ich lache vorbei am durchaus fotografierenswerten „Haus mit Walmdach um 15 Uhr 59 Ende August“, hinter dem die kaiserliche Flagge weht. Was für eine grotesk schöne fotografierenswerte Stadt.
Mobil per iPhone geschrieben. Fipptehler bleiben.

iPhone oder D300 – die immerdae Publizierchance

Arbeiten ohne Bildkontrolle – die Frage nach dem Sinn des „Fumbling on tiny iPhonescreen“ steht schon seit der Livereise im Raum. Wozu im Alltagsleben nur das iPhone nutzen, wozu die harten Bandagen? Warum nicht einfach mit der D300 und ihren unglaublichen Möglichkeiten prassen?
Ein Wettkampf zwischen iPhone und Spiegelreflekkamera ergab ein herbei gelogenes Patt: die innovativsten Fotos kommen aus dem i, die besseren aus der Nikon.
Beides parallel genutzt, wie bei der Jakobsweg live Begehung, scheint mir ein Weg.

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Das Bild ist dem i zu verdanken, das einfach immer zur Hand ist. Auch dieser Artikel ist nur möglich wegen des Immerda von Internet und Publizierchance.