Irgendlink gibt sich die Blöße – v. 2

Nach dem gestrigen Beinahedebakel – niemand wollte laut hurra schreiend die Gratis-iDogma Postkarte zugeschickt bekommen – fällt mir das Scheitern schon leichter. In Fettnäpfchen treten umd es auszuhalten, dumm dazustehen, ist nur eine Frage der Übung. Man kann das lernen, wie andere einen Beruf erlernen oder ein Studium abschließen. Für uns Künstler geradezu ein Muss.
Habe nun eine neue Domain registriert, sowie mich auf einer iPhone Kunstseite registriert, ich glaibe iPhoneart.com heißt sie. Gibt schon fast hundert z. T. erstklassige Künstlerinnen dort. Und einen waschechten iDogmatiker habe ich auch entdeckt. (Links folgen, wenn ich wieder am echten PC sitze). Ich bin nicht allein. In den USA werden iPhone Kunstausstellungen organisiert.
Hinausgespült in einen quirligen Konkurrenzmarkt. Von oben kommend erblickt der Künstler das Licht der Welt auf der untersten Stufe seines Elfenbeinturms. Schmerzhaft kann das sein für seine empfindlichen Augen.

Dennoch: iDogma Postkarte #12 – wer zuerst kommentiert, kriegt sie per Post.

Schwarzer Fleck auf Trafokasten, Nordpfad Ecke Rudolf Nebel Treppe, Zweibrücken, ProCamera, Pro HDR (Library-Funktion) und PS Express auf iPhone 3GS

iDogma Postcards v. 2

Die ersten 10 iDogma Postkarten sind raus. Kunstpostkarten, die bis (fast) zum Empfänger digital gestaltet wurden – inclusive Adressierung. Auch das zeichnet iDogma Kunstwerke aus: der Künstler hatte sie nie in Händen.

Die nächsten 10 iDogma-Karten sind den LeserInnen des Irgendlinkblogs gewidmet.
Wer zuerst kommentiert und mir anschließend (ich melde mich) seine Postadresse mailt, kriegt die Karte per Post.
Wer seine Adresse nicht mitteilen will, kann die Karte postlagernd zu einem Postamt seiner Wahl schicken lassen (würde mich brennend interessieren, ob das klappt).

Hier das iDogma Postcard Motiv #11, aufgenommen letzten Samstag in Altheim bei Peppenkum bei Zweibrücken – ProCamera und PS Express auf iPhone 3GS

Für mich ist jede dieser Karten ein Blindflug, da ich das Motiv nur auf dem iPhone Bildschirm sehe. Die Karten werden in London gedruckt und direkt versandt.

iDogma – Trainingslager

2011 ist nicht nur das Jahr fürs Feine. Es ist auch das Jahr, in dem ich mich an die Öffentlichkeit wenden muss, um die viele Arbeit an den komplexen Kunst-Ideen sichtbar zu machen. Das iDogma etwa wäre ein guter Kandidat, es in iPhone- und anderen Smartphone-Foren zu diskutieren und die werten KollegInnen Künstler zu animieren, auch Kunst nach dem iDogma zu gestalten (und heraus zu finden, wer sich schon alles auf dem Sektor tummelt). Ich bin zwar immer wieder erstaunt, wie wenige Menschen mit dem kleinen Wunderkasten sich künstlerisch betätigen, aber es muss doch diese Typen geben wie ich, denen es in den Fingern juckt, Neues auszuprobieren; der kreative Einsatz von Apps bringt bizarre Ergebnisse.

Im Grund leisten wir iDogma-KünstlerInnen Pinoiersarbeit.

Ich prophezeihe eine Kunstausstellung, bei der zur Vernissage kein einziges Bild an der Wand hängt, der Künstler (hoffentlich ich) nicht anwesend ist, trotzdem sich 100 Gäste um Schnittchen und Champagner scharen und gebannt auf einen Flachbildschirm in der Ecke starren. Auf dem Monitor sieht man einen Kartenausschnitt mit einem blauen Punkt, der sich langsam durch irgendeine Gegend der Welt bewegt. Der Artist in Motion. Mitten im Raum beginnt ein Drucker zu rattern. Der Galerist schreitet wie ein Magier zur Bildausgabe, hebt das druckfrische Kunstwerk hoch, heftet es mit einer Klammer an die Wand. In Echtzeit kreiert der Künstler die Ausstellung, indem er per iPhone die Werke draußen in der echten Welt erfotografiert, erschreibt und mit den Software-Werkzeugen, die ihm auf dem Kleinstcomputer zur Verfügung stehen zu einzigartigen Kunstwerken kredenzt. Digital vom Akt des Schöpfens bis zum fertigen Kunstprodukt. iDogma!

Berauscht durch diese Vorstellung wünsche ich mir einmal mehr, dass endlich der Gedankenchip erfunden wird, den man ins Hirn implaniert und welcher es ermöglicht, die Gedanken selektiv zu steuern, Fotos durchs eigene Auge im Hirn zu puffern, gedanklich das Kunstwerk zu entwerfen und per geistigem Tastendruck ins Internet zu funken. Dass dieser Tag einst kommen wird, dessen bin ich überzeugt. Ob die Vision so friedlich und kreativ sein wird, wie ich sie male, bezweifle ich. Ich hätte Lust das auszuprobieren.

Zurück nach 2011: die Vernissagenvision ist sicher machbar.

Mühsam bewege ich mich voran, ich Pionier, ich. Mit dem iDogma Postkartenprojekt laufe ich blind, da die Karten, sobald ich sie per App verschicke und ausdrucken und an echte Menschen versenden lasse, weg sind, ich sie nie in „echt“ in die Finger kriege, keinerlei Bildkontrolle habe. Gestern habe ich mir ein Motiv, an dem ich sehr lange geschuftet habe, selbst geschickt. Als iDogma-Referenz-Bild. Die werde ich sehen können. Dass es noch keine eierlegende Wollmilchsau unter den Apps gibt, die meinen Ansprüchen genügt, ist auch ein Problem: Die Versendungsapp friert regelmäßig während des Versendens ein und ich weiß nicht, ob mein Vorgang bearbeitet wird oder das Kunstwerk im digitalen Nirvana hängen bleibt. Bei einzelnen Adressatinnen für die Postkarten kam es zu Zustellproblemen mit der Post.

Eigentlich eine berauschende Art der Kunst. Wenn ich unterwegs wäre für eine virtuelle Live-Vernissage, bei der ich mir quasi auf Knopfdruck die Kunstwerke aus dem Hirn leiern müsste, wäre das knallharte Arbeit.

Ich befinde mich im iDogma Trainingslager.

Solltest Du oder Du oder Du eine iDogma-Postkarte erhalten, bewahre sie gut auf – auch wenn sie nicht gelungen scheint. Die Kugel rollt.

Ein Noname Künstler geht durch die Straßen.

Warum ist die Bananenbrücke krumm?

Fast abgeschlossen ist die Serie „Straßen von Bern“ (erste Bilder findet Ihr in der Irgendlink-Galerie), ein Stadtportrait, dessen roter Faden die Straßennamenschilder der Schweizer Bundesstadt sind. Heute noch ein letztes Mal 35 km kreuz und quer geradelt, um einige Ausreißer, die ich bei meinen Fotofischzügen vergessen habe, zu fotografieren und das ein oder andere Quartier genauer unter die Lupe zu nehmen. Neben den Klee-Straßennamen (Straßen, die nach Bildtiteln von Paul Klee benannt sind) gibt es einige weitere seltsame Straßennamen. Bananenbrücke zum Beispiel.

Einher mit diesen Stadtscann-Sessions gehen selbstverständlich auch Bilder für meine anderen Serien – die Zahlenserie etwa, für die ich mittlerweile schon fünf Bildtafeln kreiert habe und derzeit intensiv nach geeigneten Motiven im 300er-Bereich suche. Gerne nehme ich selbst kleine Zahlen mit, wenn sie originell sind.

Und ich lege die Messlatte hoch, falls ich mal eine 7.777 brauchen sollte. Der polnische Maler Opalka ist ja auch in die Millionen aufgestiegen mit seinen Zahlenbildern, nicht nur in der Darstellung.

Die Schweiz mit ihren vielen Verboten, die zusammen mit schriftlichem Gerichtsbeschluss an öffentlichen Plätzen hängen, ist auch ein guter Lieferant für meine Verboten-Serie (arbeite an der vierten Bildtafel) – folgendes Motiv zum Beispiel.

Neu: Panorama-Fotografie ala Google Streetview. Ich weiß noch nicht, ob ich die Serie verfolge. Hier ein Blick von der Lorrainebrücke Richtung Breitenrain (zum Vergrößern anklicken).

Last but not Least: genauso abstrus wie die Bananenbrücke: Ist der Künstler im Zielweg am Ziel? Und wenn Ja, ist der Weg das Ziel oder das Ziel der Weg oder der Zielweg ist das Ziel oder das Ziel ist das Ziel? :-)