Google-Map mit GPS-Visualizer

Der GPS-Visualizer bietet die Möglichkeit, kommaseparierten Text hochzuladen und die Daten in eine Googlemap zu projizieren. Hierzu benötigt man Daten aus einem GPS-Gerät mit den Geopunkten (Latitude und Longitude, also Längen und Breitengrad). Weitere Daten aus dem GPS, die verarbeitet werden können sind  Punktnummer und Altitude  (Höhe).

Man kann die Kommaseparierte Liste noch mit weiteren Angaben (Beschreibung, Link zu Bildern, die in der Googlemap eingeblendet werden, Farbe des Markers etc.) anreichern. Diese Daten sind in der Datei aus dem GPS natürlich noch nicht enthalten. Am besten, man importiert die GPS-Datei in ein Tabellenprogramm und fügt Spalten für die gewünschten weiteren Infos hinzu. Da OpenOffice die .upt Datei aus dem GPS nicht importieren kann, benennt man sie einfach um.

  • .upt-Datei umbenennen in .csv
  • .csv Datei nach OpenOffice importieren
  • Spalten mit Zahlen als Textspalten definieren.
  • Spalten url und thumbnail hinzufügen und mit den Links zu den Bildern versehen (relative Pfade oder absolute Pfade)
  • Spalte desc hinzufügen und mit einer beliebigen Punktbeschreibung versehen. (Description enthält die Javascript Popuinformationen, folgende Syntax: Traditional Cache<br />GCWXJJ <a href=\“http://www.geocaching.com/seek/cache_details.aspx?guid=d5739cc5-991f-492a-b235-4ad396080182\“>GCWXJJ</a> (Wichtig:Anführungszeichen in HTML müssen mit Backslash escaped werden (\“)). Hierbei ist der Phantasie freien Lauf gesetzt. Die Description wird in den Popup-Feldern (bei Anklicken des Google-Markers) angezeigt. Der GPS-Visualizer fügt zusätzlich automatisch die Bilder ein, die in der Spalte thumbnail angegeben wurden.
  • Spalte color hinzufügen: hier kann man die Farben der „Google-Bömbel“ mit HTML-Farbcodierung definieren (Bsp: #ffffff ist weiß). Dies ist nützlich, um die Punkte auf der Karte zu Kategorisieren (Bsp: Restaurants gelb, Bordelle grün etc.)
  • Spalte name hinzufügen: hier kann man dem Kartenpunkt einen Namen geben, Sonderzeichen müssen in HTML konvertiert werden (Bsp: auml; ist ein kleines A). Der Name wird in einem I-Frame auf der Googlemap angezeigt und dient der Navigation. Der Name wird auch über den Popups angezeigt, die die Thumbnails und die Beschreibung enthalten, sowie als Tooltip, wenn man mit der Maus über den Punkt in der Karte fährt.

16. November 2008 – ein Recover-Datum. Nicht das Artikeldatum.

Spätschicht, gerettet

Was macht Herr Irgendlink? Er rettet Daten. Buchleichen aus irgendwo im Netz.

„Die Spätschicht bringt mich um den Verstand. Deshalb habe ich das Fenster geöffnet, lausche dem Regen, stelle mir vor, das Plätschern ist eine codierte Botschaft. Jeder Tropfen eine Information. Das Wellblech verstärkt jedes Geräusch, egal, ob ein Tier übers Dach huscht, oder ob Nüsse vom Baum fallen.

Die Besucher des Waldhauses reagieren manchmal hysterisch, wenn Nüsse aufs Dach knallen. „Das sind Tiere, sie morsen eine Botschaft,“ sage ich dann.

Den Regen zu erklären würde wohl den Rahmen dieses Buches sprengen. Er lässt sich mit gesundem Menschenverstand nicht fassen. Wenn man oft draußen ist und sich ihm aussetzt, kann man eine Ahnung davon bekommen, was er mitzuteilen hat. Nur eine Ahnung, mehr nicht.

Ich habe den Computer ans Fenster gerückt. Die Luft ist feucht und frisch. Wenn der Regen nachlässt, hört man die Quelle. Auch das 14 Grad kalte Wasser aus dem Boden könnte eine Botschaft sein.

Am Waldrand lärmen Rehe. Bei diesem Wetter fühlen sie sich sicher. Kein Jäger wagt sich hinaus.

Nach Feierabend pflege ich derzeit Ali zu beobachten, wie er in den Toyota steigt. Ich habe noch nicht heraus gefunden, ob sie es ist, die ihn abholt. Vorgestern habe ich es versucht. Ich folgte ihnen, so gut das möglich ist, mit dem Fahrrad. Es gibt nicht viele Ampeln in der Stadt, die sie aufhalten könnten, also trat ich mächtig rein. Das Auto wurde kleiner und kleiner, verschwand hinter einer Kurve. Beim Schwimmbad holte ich sie wieder ein, weil die Wasserballmannschaft gerade ihr Training beendet hatte und sie warten mussten, bis der Corso frisch gefönter Wasserballer die Straße überquert hatte. Weiter ging die Jagd, die längste Straße der Stadt hinunter, stets die kleiner werdenden Rücklichter im Focus, vorbei an der Abzweigung zum Kino. Einen Film werden sie sich wohl nicht ansehen. Was haben sie vor? Sie passierten alle gängigen Kneipen und bogen am Stadtrand in ein Neubaugebiet ein, wo ich ihre Spur verlor. Trotzdem radelte ich weiter. Hier können sie nicht verschwinden. Das Baugebiet ist ein geschlossener Kern von feinen Einfamilienhäusern in allerbester Lage. Nur eine Straße führt hinein. In dem Gebiet geht es labyrinthisch zu. Ich folgte der größten Straße, welche nach einer Frauenrechtlerin benannt ist, bog in eine Seitenstraße, forschte nach dem Auto. Nichts. Fahl standen Straßenlaternen. Sie können doch nicht einfach verschwunden sein. Straße um Straße forschte ich nach dem Toyota. Ein Mann mit zwei Hunden beäugte mich argwöhnisch. Ich fuhr jede Sackgasse bis zum Ende, machte an einem Spielplatz Halt, rauchte eine Zigarette, erinnerte mich Karls Dilemma. So muss es sich anfühlen, er zu sein, dachte ich. Du suchst und weißt nicht was Du suchst, hechtest vielmehr einer Vermutung nach. Auf deinem Zick-Zack-Kurs durch die Welt landest du immer wieder in Sackgassen, kehrst enttäuscht den Rücken im Wendehammer. Der Rückweg ist dein ständiger Begleiter. Wenn du eine Schlacht schlagen würdest, wäre sie von vornerein verloren. Aber du bist nicht im Krieg, schlimmer, du befindest dich mitten im Leben, in einer Zeit des Friedens. Der Tod, den du auf dem Schlachtfeld ohne weiteres finden würdest, ist dir verwehrt. Du musst weiterleben. Weiterleben heißt Umkehr. Zurück zur Hauptstraße. So durchwanderst du, Sackgasse um Sackgasse, diese Welt.

Vielleicht ist das Waldhaus meine Sackgasse? Tagein tagaus kehre ich hierher zurück. „Aber das ist doch der Sinn der Heimat,“ werden eifrige Leser nun sagen.

Karl sagt: „Das Waldhaus ist das Zentrum.“ Nein, er sagt: „Das Waldhaus ist das Zentralgestirn. Von ihm gehen alle Kräfte aus. Es strahlt. Du bist Teil dieser Kraft.“

Ich hoffe, er hat recht.

Während ich so über Karl sinnierte, den blauen Dunst beim Spielplatz genoss, schöpfte ich neue Kraft. Ich vergaß sie für einen Moment. Ali war mir sowieso egal. Ich saß auf einem Pfosten, hatte die Beine ausgestreckt, beobachtete die Sterne in den Wolkenlöchern.

Dann quietschten Reifen im Neubaugebiet. Ein Auto brauste mit hoher Geschwindigkeit die Frauenrechtlerinnenstraße hinunter. Ich brauchte nicht hinzusehen. So fährt nur sie – wenn sie eine Auseinandersetzung mit ihrem Freund hatte.“

Weil du es tun musst, weil es dein Weg ist, weil es dir entspricht.

Herr Irgendlink ist auf einem Tiefpunkt seiner künstlerischen Tätigkeit angelangt. Er droht zum Jäger und Sammler, besser gesagt zum reinen Sammler zu verkommen. Ein Mensch, der sich von Abfällen ernährt, sie digital auf Festplatten speichert und diese zweifelhaften Schätze dort für immer verkommen lässt. Zweifellos hat die Datenbank die Herrschaft über Irgendlinks künstlerisches Schaffen übernommen. Ein Vorgang, der sich seit einigen Jahren abzeichnet: du ackerst und ackerst und schaufelst Inhalte bei, aber organisieren und das Unvorstellbare sichtbar machen, das kannst du nicht schaffen. Dieses Weblog ist die sprichwörtliche Spitze des Eisbergs. Unter der Oberfläche schlummert ein Vielfaches dessen was möglich wäre – allein, es ist zu chaotisch, um es nach Vorne zu kehren.

Irgendlinks neuestes Kunstwerk wird ab 5. Dezember 2008 in der Neubrunnenstraße 8 in Mainz zu sehen sein. Eine klassische Bildtafel mit 54 Szenen aus dem Dunstkreis des Parkverbots. In der Tat ist die Verboten-Bildtafel von 2007 Irgendlinks aktuellstes Kunstwerk. Ist das nicht eine Schande?

Im grauen Dunst der Westpfalz hat Monsieur sich gut eingerichtet in seiner Künstler-, pardon, Werktätigenbude. Der Ofen brummt. Vor der Tür jammert die Katze um Futter … eine Packung nach der anderen verschlingt das Vieh, ein Nimmersatt. Gerne denkt Herr Irgendlink an die Zeiten, als er begonnen hat mit diesem Textwerk. Wie es im Laufe der Jahre sich verändert hat. Ein Nachblättern auf der Festplatte zeigt: Herr Irgendlink hat seinen ersten Weblog-Eintrag am 16. Mai 2001 geschrieben. Damals noch ohne CMS, also ohne WordPress, ohne MYSQL-Datenbank und mit nur wenigen HTML-Kenntnissen.

Lange Zeit. In der aktuellen Version dieses Blogs kann man immerhin bis 2005 zurückblättern.

„Wieviele Seiten habe ich schon geschrieben? Was davon lässt sich verwerten? Was ist von übergeordnetem gesellschaftlichem Interesse? Warum tue ich das?“ Als wäre Irgendlink in einer Schleife aus DejaVues gefangen taucht wieder und wieder die Sinnfrage auf, die nur eine Antwort kennt: weil du es tun musst, weil es dein Weg ist, weil es dir entspricht.

Verrat

Erster Tag in der Lounge lounch-zweiter-tag.JPG lounch-dritter-tag.JPG

Irgendlinks marodes Tackerdasein ist gezeichnet von Verrat und Hohn – der Weg der Werktätigkeit ist zu beiden Seiten gesäumt von den Unflätigkeiten böser Kollegen. Herr Irgendlink hat lange gehadert, obiges Dokument zu veröffentlichen – ein zufälliger Fund in der Werkstatt.