Dieser brilliante Frühling! Wenn es wahr ist, dass man auf dem Höhepunkt sterben sollte oder abdanken oder aufhören, dann wär’s wohl im Herbst vorbei. Besser als jetzt kann das Leben nicht mehr werden. Alles brummt: die Bienen, die Wirtschaft, Motoren, das Leben pulsiert, so dass man die Adern – wo auch immer – sich heben und senken sieht.
Guter Tag.Während Ubuntu 7.04 (das heißt, dass die Distribution 2007 im April ausgegeben wurde) herrunterlädt dusche ich mich, rasieren glaub ich auch, um mich fein zu machen für den Kulturtrip mit Journalist F. Zuerst: langweilige Fotoausstellung zum Thema Minirock mit perfekten Fotos auf Aludibond, dann Ausstellung im örtlichen Altenheim. Von der hab ich allerdings nichts mitgekriegt, weil ich meinem Onkel W. einen Kurzbesuch abgestattet habe. Lange nicht gesehen, das Befinden des alten Herrn liegt mir am Herzen – ich kann mich mit seiner Lone-Wolf-Mentalität gut identifzieren.
Später nach Pirmasens zur Aktion Kunstprozesse, eine Wohlfühlausstellung, die in den nächsten beiden Wochen wachsen wird. Fühlte mich an meine subkulturelle Zeit in Mainz erinnert und so etwas öffnet das Herz.
Wie tief muss man sinken, um Einlass in den langweiligen siebten Himmel der Kunst zu erhalten, muss all dem Coolen, Schmutzigen, Gottlosen, Unehrenhaften, Nienieniebezahlten entsagen. Ein bisschen sehne ich mich zurück in die gute alte Hungerleider-Zeit, in der man noch nicht rechnete und auf Profit aus war.
Gut, so schlimm ist es nun auch wieder nicht.
Seit ich für den örtlichen Omnibusgiganten arbeite, fühlt sich jedoch Zeit ein bisschen anders an und man wird nachdenklich, wenn man Dinge tut, mit denen man kaum etwas verdient.
Trotzdem The Kunst will go on.
Irgendwann.