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To labour or not to labour
Bis drei Uhr wach. Das ist ruinös. Fühle mich wie durch den Wolf gedreht. Das freischaffende Künstlertum ist ein harter und sehr brotloser Job. Hatte eigentlich überlegt, heute Morgen mal wieder zum Arbeitsamt zu schaun, aber mit derart übernächtigten Augen? Ein Besuch beim Arbeitsamt ist eine angenehme Sache. Es ist wie Arzt. Es ist wie Vater. Es ist wie Gott. Es ist wie sagen: „Nu machmal.“ und sämtliche Eigenverantwortung drangeben. Paar Minuten starrst du deinen persönlichen Berater von der Seite an. Nur zwei drei Meter schuftet ein Mensch in einer Datenbank, die du zuvor selbst nach Jobs durchwühlt hast. „Nein, es gibt nichts in dieser Region.“ Es sei denn, du…
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Vom Wert des Menschen
Gestern wäre viel zu berichten gewesen. Ich erinnere mich, mehr oder weniger, den ganzen Tag am PC verbracht zu haben. Zwischendruch kam Konzeptkünstler R. zu Besuch. Er hatte seinen Kopf mit Moos und Flechten geschmückt. An der Wolljacke waren ganze Äste befestigt. So betrat er die Wohnung, setzte sich auf die Treppe und ich weiß nicht mehr wie, aber wir gerieten in Streit um den Wert des Menschen. R. provozierte mich mit den Worten: „Na, noch immer Steuererklärung? Das wäre doch nicht nötig. Wenn alle so leben würden wie ich, bräuchte es solchen Quatsch nicht.“ Schon war ich versucht beizupflichten, fühlte mich aber durch seine Aussage provoziert. Ich schaltete auf…