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Kauf dich frei mit dem Einkaufswagen-Euro
Bei Aldi, wo mich ein pummeliges Mädchen verfolgte, Fisch, Wein und Butter kaufte und sodann, bei den Handys im Glaskasten, mit mir zusammenrempelte, wir uns entschuldigten. Doch das tut nichts zur Sache. Vor der Tür saß ein Bettler. Nein, er kniete und hielt einen Hut, in dem sich einige Münzen befanden. Weil der Bettler so jung war, konnte ich mir Gedanken wie: „Wieso arbeitet der nicht?“ nicht verkneifen. Kam schließlich aber zu dem Schluss, dass es in unserer Gesellschaft einfacher ist, zu arbeiten, als zu betteln. Will sagen. Er macht das nicht zum Spaß und nicht aus Faulheit. Sondern weil er keine andere Wahl hat. Man lässt sich ja so…
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Vom Bloggen in Zweimacdonalds
Die letzten Tage sind anstrengend. Eine unterschwellige Erkältung begleitet mich. Es gibt viel zu tun. Termine entstehen wie aus dem Nichts. Das Leben gerät zum Spießrutenlauf. Heute ist zwar Sonntag, trotzdem muss ich mir noch einen Text aus dem Hirn winden, denn das Stipendium in der Gropiusstadt wird in einem Katalog gewürdigt. Die Künstler selbst müssen die Texte schreiben. Texten für die Kunst ist Strafarbeit. Wie einfach hingegen ist das Bloggen. Es ist Freestyle. Es erfindet sich selbst. Es ist das unentdeckte Land der Buchstabenkritzelei. Durch die Möglichkeit, direkt zu kommentieren und die Blogeinträge – theoretisch – mit anderen Blogs zu verflechten, entsteht ein dreidimensionales Textwerk, ein Gitter wie Diamant.…