Alltagsfetzen, nicht von Belang feat. ich baue eine Zwischendecke

Wohnung in Transition. Technodudel. Zehn Uhr früh. Trister Morgen. Kälte ante Portas sagt der Wetterbericht. Ich habe alle Bilder von der Wand gehängt, Kleinkram weggeräumt. Nur noch der PC steht auf dem Tisch, eine Lampe, eine Maus, eine Tasse und ein Brillenetui. Noch ziere ich mich vor der Arbeit.

Im Oktober schon hatte ich prepperesk propagiert, ein paar Winterbaumaßnahmen in der zugigen Bude durchzuführen, damit die Wärme sich nicht im vier Meter hohen Dach kuschelt, während die Künstlerfüßchen zu Eisklumpen geraten. Eine schlichte Zwischendecke täte not, sagte ich mir. Balken liegen irgendwo auf dem Gehöft. Es fehlten Bretter, Schrauben, und der Mut aufzubrechen. Okay, dann kam Covid und verhagelte all meine Pläne. Statt eitel Bau- und Holzfällerbübchen-Winterfürsorge war Bettruhe angesagt. Auch gut. Wenn man das Verharren durchhält. Noch immer danke ich meinem hochsommerlichen Vorcovid-Ich, dass es bei vierzig Grad im Schatten genug Brennholz vor der Haustür geschichtet hatte, um die „große Schlappe“ zu überstehen.

Der November kam und der Dezember kam und nun ist schon mitte Januar. Nach kurzem Kälteintermezzo vor Weihnachten herrschte absolut mildes aber sudeliges Klima in der Saarpfalz; zudem war ich kaum zu Hause. Eine Woche nahe Avignon zum unheimlich entspannten Jahreswechsel, dann Nürnberg, Mainz, beheizte Buden oder auch nicht, schon bald zweitausend Bahnkilometer im Hintern.

Soll nochmal kalt werden. Die Materialien für die Zwischendecke sind da. Gestern und vorgestern hobelte ich die Balken, tränkte sie in Leinöl. Im Prinzip sollte die Sache in zwei drei Stunden erledigt sein. Dann würde die Hitze nicht mehr abhauen, ich weniger Holz verbrauchen, so mein Plan.

Tja, ein Blogartikel wäre auch noch zu schreiben. Einer, der fürs bezahlte Bloggen taugt – die Vorlage im Reallife lieferte die Rückfahrt per Bahn aus Mainz.

Dieser Artikel läuft unter der Rubrik Alltagsfetzen, nicht von Belang, aber doch da.

Öfter öffnen – die reinigende Kraft der Offenen Ateliers

Musste ich unbedingt den Ateliervorraum, der bisher als Bilderlager diente, mit in die Ausstellung einbeziehen? Ich musste! Es war ein toter Raum voller Bilder und Möbel, der so gut wie nie betreten wurde, den man getrost hätte zumauern können. Nun dient er als zusätzliche Ausstellungsfläche. Mit ein bisschen Mehraufwand könnte ich ihn sogar in einen Seminarraum verwandeln. Gut, dass es die Offenen Ateliers gibt. Sie sind der Tritt in den Hintern von in Lethargie und Selbstgefälligkeit verfallenen Vorsichhinwurstlern. Eigentlich sollte es viel öfter Offene Ateliers geben, denn sie bringen etliche Vorteile.

  • Ausstellung in den eigenen Räumen
  • Mal wieder an den Adressdateien arbeiten und an der Vernetzung
  • Aufräumen, Werke sichten, gutes Altes mit exquisitem Neuem verbinden
  • Künstlerselbstvermarktung
  • Rückmeldungen durch die Besucherinnen und Besucher
  • Presse schaut mal wieder vorbei
  • Gemeinsames „stricken“ an neuen Ideen

Ich überlege, alle drei Monate das Atelier zu öffnen und kleine, konzentrierte Aktionen zu bieten. Wie wär’s mit einem Glühwein-Marathon am 13. und 14. Dezember? Einem Frühjahrsputz am 14. und 15. März 2015 und einem Mittsommerkunstfest am 20. und 21. Juni 2015. Ich plaudere vor mich hin, liebe Bloglesenden. Laut gedacht. Nehme aber die Termine mal in den Focus. Erinnert mich daran :-)

Aber konzentrieren wir uns doch auf das kommende Ereignis. Das hochoffizielle Offene Atelier 2014 – in zwei Tagen geht es los – am Samstag, 20. und Sonntag 21. September jeweils ab 14 Uhr. Der Weg zum Atelier Rinck. Mehr Infos in diesem Artikel.

Beitragsbild: Verfremdetes Smartphonefoto (App Decim8).