Sex ohne Ende

Endlich zeigt er sein wahres Gesicht, der Herr Irgendschmutzfink!

Brilliert mit einer nagelneuen Fotogalerie Titel „Sex“ (Link entfernt 2016-11-26).

Sexpictures worldwide, mittels Satellitennavigation metergenau eingemessen.

So ein Samstag. Nichts Besonderes. Müsste arbeiten. Habe jetzt auch die örtlichen Verkehrsbetriebe am Bein. Seitengestalten macht bei dem Wetter keinen Spaß. Ich will eine Kammer bauen, einen Kerker ohne Fenster, in dem ich den Computer platziere und mich über Sommer darin einsperre ohne Uhr.

Wenn die gute alte Kerouc’sche Manjana-Mentalität doch nicht so tief sitzen würde.

Auf dem Weg zur perfekten Omnibusseite kürzlich noch eine wahnsinnige CSS-Seite entdeckt, quasi eine Bibel ähnlich wie Selfhtml für Html.

http://www.thestyleworks.de/index.shtml 

Was noch? Die saarländischen Geocacher zum „Sproche“ wieder getroffen. Sie wollten mich zu einem Besuch im Hochseilgarten Saarbrücken animieren, was gestern Abend auch ganz gut geklappt hat: „Oooch, da lassen wir die Arbeit doch mal liegen und tun so, als wäre Samstag“. Letztenendes hat mich der Eintrittspreis von 24 Euro (das ist eine Zwei mit einer Vier hintendran, um die Dimension dieser Summe einmal bildlich dazustellen), der Eintrittspreis also hat mich davon abgehalten. Mit dreimal Eintreten könnte man sich schon ein nigelnagelneues Kletterseil kaufen, dazu ein paar Flaschen Wein und ein Ticket in die Südpfalz, wo man am Fuß der Roten Riesen liegen könnte und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen könnte.

Und das mache ich, wenn erst die OmnibusMillionen auf meinem Konto gutgeschrieben werden.

Ihr seht: die Aussichten sind rosig –  alle profitieren von der boomenden Weltwirtschaft.

Außer vielleicht diejenigen, die für uns die Arbeit schaffen, drüben in Fernost ohne Arbeitsschutzgesetze für Hungerlöhne am Fließband, jederzeit kündbar, Menschen wie Dreck oder weniger, die zu zehnt auf 12 Quadratmetern hausen …

Ich schweife ab.

Hm

Ich bin froh mit den Systemen (Drupal rulez). Sie nähren ihren Mann. Also mich. Sie bringen die Kunst voran. Die Kunststraße. das Geotagging. Sie schränken natürlich auch ein. Aber man kann nicht immer den Hallodri spielen, der leichtfüßig durch die Welt tanzt. Dann stehen diese Tage voller Pixel-Kopfzerbrechen direkt neben den Erinnerungen. Getrennt durch dünne Haut flaniert das Abenteuer, das man einst erlebte.

Manchmal erinnere ich mich nicht an Früher, sondern denke an hexadezimale Farbewerte oder ob es sinnvoll ist eine Unsorted List in einer Unsorted List zu notieren. Definitiv ja.

Aber die murmelnden Gebirgsbäche, die mich einst begleiteten auf meinen einsamen Wegen durch Europa, sind auch da. Die Luft schmeckt nach Düften, die von Bergen strömen wie Gras. Oder nach dem schweren Gestank von Seetang voller fauliger Kadaver an exorbitantem Strand ganz im Westen.

Wie auch immer.

Eine gute Zeit.

Vorgestern rief C. an, mein Freund der gute Gartenplaner und erinnerte mich, dass sich die alte Garde wieder trifft. Dieses Mal nicht genau an Pfingsten, sondern eine Woche später. Drunten im Jura-Gebirge. Das hat Tradition. Und es ist ein Glücksfall, denn eventuell muss ich im Tourbus der örtlichen Kulturdelegation an Pfingsten mitfahren in die Partnerstadt. Das darf natürlich mein anarchistischer Freund C. nicht wissen, dass ich so unglaublich konform geworden bin. Und die Kulturdelegation wäre bestimmt erschreckt, wenn sie mich mit meinen anarchistischen Freunden auf den Mauern der Burgruine St. Denis über der Loue (jenem Fluss, der in einem Wasserfall aus einer 12 Meter hohen Höhle spritzt) hocken sehen würde, Rotwein schlürfend.

Aber so sind wir Künstler, unglaublich schizophren, jedoch stets bei vollem Bewusstsein aller Daseinsformen.

Uralte Techniken

Journalist F. hat gelächelt, als ich ihm erzählte: „Muss ein Fax kaufen, der Vorsitzende will mir  wichtige Nachrichten schriftlich übermitteln.“

„Diese archaischen Kommunikationsmethoden,“ sagte er.

Das ist schon eine Weile her.

Gestern war es so weit: die erste Fax-Kohlerolle war leer. Der Vorsitzende sendete 35 Seiten. Beim Rollenwechsel sah ich erstmals benutztes Fax-Band: es sieht aus wie Lithfilm – Negativmaterial, durchaus tauglich, davon Fotoabzüge zu machen.

Nun kommt der Künstler ins Spiel: Bastele ein Megafax, das dir in einem Rutsch eine ganze Rolle Faxkohle durchnudelt und du erhältst eine moderne Schriftrolle, ein zehn Meter langes kontrastreiches Bild.

Was passiert, wenn man benutzte Faxfolie zerknautscht, nass macht, sie doppelt benutzt oder zerkratzt.

Voila l‘ Art.

Selbst alltägliche Dinge regen uns Künstler zu Ideen an.

Vielleicht macht das den Künstler aus?