Kratzen am Mythos Kollege T.

Kollege T. hat das Weblog entdeckt. Nun liegt er mir immer in den Ohren, wenn ich über unsere gemeinsamen Halb-Neun-Morgens-Erlebnisse berichte. „Dies und das war aber anders; jenes hast aber du gesagt und nicht ich“. Oder: „Kann mich nicht erinnern, dass wir darüber gesprochen haben. Das saugst du dir aus den Fingern. Und überhaupt stellst du mich als Intellektuellen dar, dabei bin ich ein Proll. FickenFickenFicken“, sagte er zum Trotz, um jenseits einer großen Kreuzung neben mir radelnd einen Gedankengang über Schopenhauer zu lancieren und dass die Welt an sich vernunftlos ist. Feine Willen (Deiner, Deiner und auch mein Wille – jeder Mensch ein Wille) durchzögen unser Dasein wie leblose Goldadern, aber daran gäbe es weder Gutes noch Schlechtes, sondern man müsse die Sache wertungslos betrachten.

„Ficksau“, fügte er hinzu, was mir ein herzliches Lachen entlockte.

„Schon Recht T., sagte ich, „ich werde demnächst einen Beitrag schreiben, in dem ich dich ein bisschen prollisiere. Vielleicht schreibe ich: Daraufhin sagte Kollege T. dreimal Ficken und noch ein paar üble Worte mehr, um im selben Atemzug mit mir über Schopenhauer zu diskutieren. Wie gefällt dir das?“ Diesmal war es an T., herzlich zu lachen.

„Finde dich einfach damit ab, dass wir beide Schmierendarsteller in einem kleinen unbekannten Sinnsucheweblog sind.“

Und bei dem Wörtchen Schmierendarsteller brachen wir vollends in Lachen aus. Die Leute, denen wir begegneten müssen uns für verrückt gehalten haben. So verging der 15 km lange Weg zur Arbeit ins Kraftwerkstädtchen B. beinahe wie im Flug.

8 Antworten auf „Kratzen am Mythos Kollege T.“

  1. „Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust“ – und eure dritte schwingt sich regelmässig aufs Rad (der Zeit)…
    Dann gute Fahrt! Und wie immer: das Grüssen nicht vergessen!

    Hoi zäme! (Übersetzt: Gruss an euch beide!)

  2. Arbeitet T. für Google? Er hat nicht nur das Weblog entdeckt, sondern mit seinen Aussagen dafür gesorgt, dass Dein Weblog künftig von einer ganz neuen Zielgruppe gefunden wird… stell Dir nur all die Benutzer vor, die sabbernd bei Google, Fireball, Altavista, oder wo auch immer, „Ficken“ oder „Ficksau“ eingeben und sich dann hier in Deinem Blog tummeln. Wäre doch mal interessant auszuwerten, mit welchen Suchbegriffen Benutzer auf Dein Weblog stoßen… „was suchen Leute die Dich finden“ ^^

    Viele Grüße
    Alex.

  3. Ha! Jetzt musste ich lachen. Natürlich wollte ich mit meinem kleinen Kommentar nicht die Besucher des Irgendlinkschen Blogs in Erklärungsnot oder gar Rechtfertigungszwang bringen. Schließlich bin ich ja auch hier; ich würd mir ja ins Knie schießen mit so einer Absicht.

  4. Hehe, wenn ich es schaffe, mit „Ficken“ auf hohe Suchmaschinenränge zu kommen, kann ich mich als SEO-Spetialist bewerben:-).
    Apropos Ficksau: kennt ihr die Heidi Hoh Hörspiele von René Pollesch? „Die interessen der Firma sind nicht die Interessen, die Heidi Hoh hat“? Das Wort Ficksau habe ich dort gelernt, im Kulturradio!

  5. lieber irgend, siehste, funktioniert schon, die attraktivität der ficksau!
    das sind ja mal sachen. ich komm überhaupt nicht mehr mit, erst verstand ich eventagentur, dann möbelmacher, jetzt schopenhauer. ist natürlich toll, so nen kollegen auch als radelkollegen zu haben. in jedem fall bewundere ich ja mal wieder, dass dein blog gar nicht leidet under deinem 9-to-five-job, im gegenteil. haben ja auch die wenigsten schriftsteller keinen anderen job (gehabt).

    weshalb ich mal wieder erst jetzt kommentiere: hier geht’s ganz gut rund. passieren gute dinge und den so viel entscheidenden termin gibt’s auch mal wieder, diesmal der 25. september. herr hauptstadtmediator lässt auch schön grüßen, wir wollen jetzt am we mal ernsthaft gedanken aufs papier legen von wegen inhalte für eine website und würden uns natürlich freuen, uns damit dann an dich wenden zu dürfen und deine gedanken dazu zu hören.

    für heute aba gute wünsche zur nacht!
    träum schön & bis bald
    sagt
    freu freihändig

  6. hallo,
    hab deinen blog bei unentwegt entdeckt, die einmal bei uns in wien auf besuch war.
    netter blog, werde wiederkommen, weiterstöbern.
    die überschrift las ich übrigens – unausgeschlafen – als „katzen am mythos“, dann sah ich, dass es „kratzen am mythos“ heißt.

    lg aus wien
    francesco, bärenpostler

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