Ich sehe schon, das werden drei ruinöse Tage. Sagen wir Nächte. An Schlaf nicht zu denken. Zu aufgekratzt nach fast zwölf Stunden unter Jazzern. Klamme Künstlerbude. Asche-in-mein-Ofen, Schnee-auf-mein-Dach. Das grieselt. Der Ofen brummt. Bin versucht, zu denken, es wäre gut ein Jazzer zu sein wie dieser Schwede, der heute in mehreren Kapellen aufgetreten ist mit seiner roten Trompete. Er wirkte so souverän, trank kaum Bier. Ein unheimlicher Mensch. Morgen tritt er auch wieder auf. Es gibt nur noch den Schweden. Schwede hier, Schwede da. Die Alphamusiker des Landes liegen ihm zu Füßen. Wie paradox.

Manchmal habe ich mich vor der Backstagetür postiert und die Laternen betrachtet, wie London, der Ripper schleicht umher, hinzu kommt der Schneeregen, die unheimliche Stille, untermalt vom Wummern des Schlagzeugs. Ab und an ein Gespräch mit irgendwem, der sich auch vor die Tür wagt.

Über das Wetter. Samstag ist schon wieder gut sagen sie.

Das will ich auch hoffen, denn nächste Woche beginne ich mit dem Bau der Kunststraße nach Boulogne. Werde erstmal bis Luxemburg fotografieren.

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